Lebensdaten
1846 – 1917
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Professor für klassische Philologie in Jena
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116916656 | OGND | VIAF: 59168577
Namensvarianten
  • Hirzel, Rudolf
  • H., R.
  • Hirzel, Rudolfus
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Zitierweise

Hirzel, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116916656.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Salomon (s. 4);
    Ov Hans Caspar (s. 2);
    - 1887 Dorothea (* 1854), T d. Anton Springer ( 1891). Kunsthistoriker u. pol. Schriftsteller, u. d. Isabella Pinkas; kinderlos.

  • Biographie

    Humanistisch gesinntes Elternhaus und Besuch der Thomasschule in Leipzig führten H. zur klassischen Philologie, die er in Heidelberg, Göttingen (besonders bei H. Sauppe) und Berlin studierte (Promotion 1868 bei M. Haupt). Nach Militärzeit und Kriegsdienst habilitierte er sich 1871 in Leipzig (außerordentlicher Professor 1877). 1886 wurde er als außerordentlicher Professor nach Jena berufen (ordentlicher Professor 1888; Abschiedsgesuch wegen schwerer Erkrankung 1914). H.s wissenschaftliches Werk ist mehr von philosophischen als von streng philologischen Fragen bestimmt. Dissertation und Habilitationsschrift galten Platons Güterlehre und seiner Stellung zur Rhetorik. Dann untersuchte er Ciceros philosophische Schriften (3 Bände, 1877–83), aus denen er die einzelnen stoischen Vorgänger rekonstruierte; seine These, Cicero halte sich in der Regel nur an eine Vorlage, blieb lange unangefochten. Es folgte H.s bedeutendstes Werk „Der Dialog“, eine der Gattungsgeschichten der Jahrhundertwende (2 Bände, 1895): Im Zentrum steht zunächst der sokratische Dialog (vor allem Platon) und seine Vorstufen, weiter die Auflösung dieser Form von Aristoteles an, in der späteren Zeit – neben Cicero – Plutarch; doch reicht der Überblick bis ins 19. Jahrhundert. Ähnlich weitgespannt ist das für weitere Kreise bestimmte Buch „Plutarch“ (1912), worin Leben, Werk und vor allem Nachleben dieses Autors urban dargestellt sind. Im übrigen aber konzentrierte sich H. später auf juristische Fragen: Einzelne Erscheinungen der griechischen Welt wurden von Begriff und Etymologie her untersucht, über weite Zeiträume hin begleitet und in philosophische und religiöse Zusammenhänge eingeordnet (zum Beispiel Der Eid, 1902; Themis, Dike und Verwandtes, 1907; Der Name, 1918). H.s Werke, meist sehr umfänglich, sind nicht straff aufgebaut, zumal er häufig Randfragen einbezieht; aber unabhängig in der Fragestellung hat er darin, weit über sein Fachgebiet hinausgreifend, mit seltener Belesenheit eine sonst kaum übersehbare Fülle von Material vereint und durchdrungen.|

  • Auszeichnungen

    O. Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1896), korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1911), Dr. iur. h. c. (Leipzig 1913).

  • Literatur

    A. Körte, Worte z. Gedächtnis an R. H., in: Berr. üb. d. Verhh. d. Sächs. Ges. d. Wiss. zu Leipzig, Philol.-hist. Kl. 70, 1918, H. 7 (W-Verz.); A
    . Rehm, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1918;
    B. v. Hagen, in: Jb. f. Altertumswiss. 39, (1919), 1920;
    Bursian-BJ 181.

  • Autor/in

    Carl Becker
  • Zitierweise

    Becker, Carl, "Hirzel, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116916656.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA