Lebensdaten
1882 – 1959
Geburtsort
Windischeschenbach (Oberpfalz)
Sterbeort
Heidenheim/Brenz
Beruf/Funktion
Glashüttentechniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133848264 | OGND | VIAF: 6134593
Namensvarianten
  • Hirsch, Richard

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Zitierweise

Hirsch, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133848264.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1857–1937), Bes. e. Fensterglashütte, S d. Faktors Eduard in W. u. d. Luise Telle;
    M Amanda (* 1857), T d. Hüttenmeisters Ludw. Hirsch in Braunlage u. d. Sophie Gelke;
    Ur-Gvv Josef, Glasmacher;
    - Flora Kunze;
    1 S (⚔), 2 T.

  • Biographie

    H. studierte an der Höheren Technischen Lehranstalt Mittweida 1900-03 Maschinenbau, anschließend an der TH Dresden 1903-05 Hüttentechnik, wobei er sich auf Glasofenbau und Glastechnik spezialisierte. Seine praktische Ausbildung begann er in der väterlichen Hütte, wechselte dann in in- und ausländische Glashütten über. Seit 1907 arbeitete H. in Mexiko. Hier konstruierte und baute er eine Fensterglashütte, die er als erster Betriebsleiter führte. 1911 trat er als Oberingenieur in die Firma Jenaer Glaswerk Schott & Gen. in Jena ein. Er übernahm neben Otto Schott die technische Leitung des Betriebs. Seine Arbeit wurde durch die Teilnahme am 1. Weltkrieg unterbrochen, aus dem er mit einer schweren Verwundung zurückkehrte. 1919 wurde er in die Geschäftsleitung des Unternehmens berufen.

    Als technischer Betriebsleiter widmete sich H. der Weiterentwicklung der Schmelztechnik des Glases. Er führte für die schwer schmelzbaren Jenaer Sondergläser die kontinuierliche Schmelze im Wannenofen ein, die bisher nur bei den weicheren Flach- und Hohlgläsern bekannt war. Die neue Ofentechnik erforderte auch Entwicklungen auf dem Gebiet der Feuerung. H. baute neue Systeme für die Gasversorgung der Schmelzöfen wie auch Einrichtungen zur automatischen Steuerung des Feuers. Neben den Entwicklungen für den Betrieb technischer Gläser schuf er moderne, rationell arbeitende Ofen- und Kühlungsanlagen für die Schmelze optischer Gläser. Nach dem Ende der Wirtschaftskrise baute H. zusammen mit seinen Mitarbeitern große Schmelzwannen. Hierbei wurden die Ergebnisse verwertet, die er über die Haltbarkeit der Baumaterialien beim Schmelzofenbau erarbeitet hatte. Nach der Evakuierung durch die Amerikaner 1945 (zusammen mit 40 anderen Mitarbeitern des Glaswerks) war H. beim Wiederaufbau des Unternehmens zunächst im Werk Zwiesel und später in dem neuen Werk in Mainz auf Grund seiner großen Erfahrung besonders erfolgreich tätig bei der Erstellung der Hütten- und Ofenanlagen. Außer um die technische Entwicklung war er um die Vervollkommnung der sozialen Einrichtungen im Glaswerk wie auch bei den Tochterbetrieben bemüht. Von der Notwendigkeit überzeugt, auf technischem Gebiet eine intensive Zusammenarbeit zu pflegen, nahm er eine führende Position bei der wärmetechnischen Beratungsstelle der Deutschen Glasindustrie ein, der Vorgängerin der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie. Weiter beteiligte er sich an der Arbeit der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft, in deren Rahmen er auch als Herausgeber von Fachzeitschriften tätig war.

  • Literatur

    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Hans-Dieter Hüttmann
  • Zitierweise

    Hüttmann, Hans-Dieter, "Hirsch, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 219 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133848264.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA