Biographie

H. studierte am Gewerbeinstitut Berlin 1859-61 und, nach Absolvierung seiner Militärzeit bei der Werft-Division in Danzig, erneut 1862-63. In Danzig hatte er während fast der gesamten Dienstzeit im Konstruktionsbüro für Maschinenbau arbeiten können. Nach Beendigung der theoretischen Ausbildung arbeitete er erneut praktisch auf den Werften des „Vulkan“ sowie bei Möller und Holberg in Stettin. 1865 wurde H. als Maschinenbau-Ingenieur-Aspirant in der Marine angestellt und der Werft Danzig überwiesen. 1867 wurde er Maschinenbau-Unter-Ingenieur und Lehrer an der Marine-Schule in Kiel, 1868 Maschinenbau-Ingenieur, und 1869 erfolgte die Versetzung an die Werft Wilhelmshaven, an der er 14 Jahre lang tätig war (1873 Maschinenbau-Ober-Ingenieur, 1876 Maschinenbau-Direktor). In Wilhelmshaven widmete H. sein technisches und organisatorisches Talent dem im Entstehen begriffenen deutschen Schiffsmaschinenbau. Durch die Einrichtung großer Werkstätten, an denen es in Wilhelmshaven völlig mangelte, vermochte er das Maschinenbau-Ressort so zu modernisieren, daß es nicht nur jede größere Reparatur an den Schiffsmaschinen-Anlagen schnell und gut ausführen, sondern auch neue Maschinen entwerfen und bauen konnte. Die damals neu entstandene Montage-Werkstätte, die Gießerei, die Hammerschmiede mit ihren maschinellen Einrichtungen sowie der große Kran der Werft sind größtenteils H.s Werk. 1882 wurde H. aus Gesundheitsgründen nach Danzig versetzt, 1887 mußte er seinen Abschied nehmen. Der Ausbau der Wilhelmshavener Werft, an dem H. entscheidend beteiligt war, war eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung der großen Flottenbauprogramme vor dem 1. Weltkrieg.|

Auszeichnungen

Wirkl. Admiralitätsrat.

Literatur

Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 4, 1903 (P).

Autor/in

Zitierweise

Jaeger, Hans, "Hintze, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 197 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580088.html#ndbcontent