Lebensdaten
erwähnt 1699, gestorben 1721
Geburtsort
Salzburg
Sterbeort
auf der Wanderschaft
Beruf/Funktion
Marionettenspieler ; Komödiant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137572964 | OGND | VIAF: 81746909
Namensvarianten
  • Hilverding van Wewen, Johann Baptist
  • Helwerding, Johann Baptist
  • Hilferding, Johann Baptist
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Zitierweise

Hilverding, Johann Baptist, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572964.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Verwandte (Zusammenhang ungeklärt, vgl. Gugitz, Fischer, Baar-de Zwaan, s. L) Joh. Peter (um 1640-n. 1725), Marionettenspieler u. Schausteller, in Salzburg 1763-85 fürstbischöfl. Kammerportier, dann in Wien, Berlin, Breslau, Köln u. Portugal (?); Maria Anna (1682–1747, Hofmusiker Joh. Ludw. Schulz), Sängerin in Wien; Jakob, Schauspieler in d. Niederlanden; Joris, zw. 1653/77 als Puppenspieler in Salzburg u. Wien;
    - 1) N. N., 2) um 1700 Margaretha Maria (um 1685–1759, 2] 1725 Gottfried Prehauser (1699–1769), Schauspieler, Hanswurstdarsteller, s. L), T d. Seiltänzers Konstantin Rosetta ( 1699) u. d. Marie Villemont ( 1699);
    4 K aus 1), 6 K aus 2) überlebend, u. a. Joh. Peter (um 1700–69 [?], 1] 1725 Maria Franziska [um 1705-29], T d. Theatermalers Karl Firnbacher in Wien, 2] 1732 Maria Starklopst, Schauspielerin), Schauspieler (gen. „Pantalon di Bisognosi“), zog mit vielseitigem Spielplan durch Preußen, Livland u. Rußland, Franz (s. 1), Maria Monika Anastasia (* 1708, Hornik), Sängerin.

  • Biographie

    Als Marionettenspieler kam H. auf seinen ausgedehnten Wanderzügen nach Danzig (1699), Stockholm (1700), Lübeck, Hannover, Nürnberg (1701), Bremen, Köln, Basel (1702). Sein kunstvolles Marionettentheater galt als europäische Sehenswürdigkeit: Die Puppen waren etwa 1 m hoch, die Bühnenmaschinerie bewältigte mehrmalige szenische Verwandlungen während einer Vorstellung; auf dem|Repertoire standen Opern nach antik-mythologischen Vorwürfen. Daneben handelte er mit optischen Geräten und war auch Branntweinbrenner. Um 1701 stieß J. A. Stranitzky, nachmaliger Schöpfer des Wiener Hanswursts, zu H.s Truppe. Etwa 1703 wurde H. in Wien seßhaft. Gemeinsam mit Stranitzky, mit dem ihn zeitlebens tiefe Freundschaft verband, obwohl dieser seinen ehemaligen Prinzipal alsbald überflügelte, schuf er in Wien die Möglichkeiten für ein stehendes Theater in deutscher Sprache. Dieses Ziel wurde schließlich 1711 mit dem Einzug der Truppe Stranitzkys ins Theater am Kärntnertor erreicht; wahrscheinlich war H. dabei stiller Teilhaber, erst 1716 fungierte er auch offiziell neben Stranitzky als Theaterleiter. Ab und zu zog er noch mit seinen Marionetten über Land; auf einer solchen Reise dürfte er gestorben sein.

    Durch die enge Zusammenarbeit mit Stranitzky, dem er dank seiner weitreichenden Verbindungen und mit Einsatz seiner finanziellen Mittel den Durchbruch in Wien ermöglichte, trug H. entscheidend zur Entstehung eines stehenden deutschen Theaters und zum Werden der Altwiener Volkskomödie bei.

  • Literatur

    ADB XII (überholt);
    G. Gugitz, Die Fam. H. u. ihre theatral. Sendung, in: Jb. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Wien 11, 1954 (L);
    F. J. Fischer, Der Wanderschauspieler Joh. Peter H. in Salzburg, in: Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskde. 97, 1957;
    ders., Die Wanderschauspieler Joh. Peter u. J. B. H. in Salzburg, ebd. 98, 1958 (erg. Gugitz);
    M. Baar-de Zwaan, Gottfried Prehauser, Diss. Wien 1967.

  • Autor/in

    Hilde Haider-Pregler
  • Zitierweise

    Haider-Pregler, Hilde, "Hilverding, Johann Baptist" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 167-168 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA