Lebensdaten
1865 – 1941
Geburtsort
Düsseldorf-Gerresheim
Sterbeort
Baden-Baden
Beruf/Funktion
Glasindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137571208 | OGND | VIAF: 81745283
Namensvarianten
  • Heye, Hermann

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Zitierweise

Heye, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137571208.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1838–89), gründete 1864 e. Glasofen in Gerresheim, mit d. zunächst nur Grünglasflaschen u. Demijohns hergestellt wurden. Nach Verbesserung d. Verfahrens exportierte d. Firma seit 1882 auch nach Übersee u. beschäftigte bereits 1200 Glasmacher. Seit 1881 brachten Verbesserungen in d. Schmelztechnik d. Übergang z. Massenproduktion. Um 1885 galt d. Fabrik als größte Flaschenhütte d. Welt, S d. Caspar Hermann (1792–1864), Handelsherr u. Ältermann in Bremen, aus Rats- u. Kaufm.fam. in Quakenbrück, u. d. Luise Gallenkamp;
    M Pauline (1840–1928), T d. Kaufm. Joh. Carl Heye (1798–1876) in Bremen u. d. Pauline Jung;
    Ov Frdr. Theodor (1832–1916), GKR;
    B Paul (1867–1901), Fabr.;
    - Düsseldorf 1898 Alice (1871–1930), T d. Christian Trinkaus (1843–91), Bankier in D.;
    5 T, u. a. Alice (⚭ Niels v. Bülow, * 1894, Glasindustrieller).

  • Biographie

    Nach dem Tode des Vaters übernahm H. als ältester Sohn ohne Fachausbildung – nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums unternahm er einige Auslandsreisen – die Leitung der Gerresheimer Glashüttenwerke, die 1888 in eine AG umgewandelt worden waren. H. stand dieser bis zu seinem Tode vor.

    Unter ihm stieg die Gerresheimer Glashütte zu einer Weltfirma auf. Es wurde der Übergang vom anfänglich reinen Handbetrieb zur maschinellen und automatischen Flaschenherstellung vollzogen, mehrere Hütten wurden dazu erworben (unter anderem Teutoburg, Lippstadt, Minden, Kreuznach, Brackwede), und der vornehmliche Produktionszweig Hohlglas wurde durch die Herstellung von Glasbausteinen sowie Draht- und Rohglas erweitert. – Mit der im wesentlichen H. zuzuschreibenden Gründung des Europäischen Verbandes der Flaschenfabriken GmbH 1907 hat er sich Verdienste um die europäische Glasindustrie erworben. Hauptzweck des Vereins war, die von Seiten einer amerikanischen Gesellschaft für Europa angebotenen Patente an der von Michael Owens erfundenen Flaschenblasemaschine mit gleichzeitigem Exportverzicht in das Gebiet für 12 Millionen Mark anzukaufen. Um die aus dieser Erfindung zwangsläufig erwachsende Konkurrenzgefahr auszuschalten, erachtete H. einen Patentankauf als notwendig. Die Kaufsumme aber konnte weder von der Gerresheimer Glashütte noch vom Deutschen Verband der Flaschenfabriken allein aufgebracht werden. Doch gelang es H., innerhalb von 4 Monaten 6 weitere europäische Länder für den Ankauf zu interessieren und sie in dem Verband zu einen. Mit diesem Zusammenschluß, der zudem die langsame Einführung der Maschine und eine den Absatzverhältnissen entsprechende Produktion garantieren half, schuf H. relativ früh ein internationales Absatzkartell in einem Industriezweig, das über beide Weltkriege hinaus Bestand hatte. – Als Hauptinitiator der Terraingesellschaft Düsseldorf-Reisholz AG war H. maßgeblich an der verkehrsmäßigen Erschließung des Düsseldorf-Reisholzer Industriereviers beteiligt. Sie legte in diesem Gebiet einen Rheinhafen an und baute eine private Verbindungsbahn.

  • Literatur

    J. Wilden, Gründer u. Gestalter d. Rhein-Ruhr-Industrie, 1951, S. 196 ff.;
    Nekrologe a. d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet, Jg. 1939–51, bearb. v. F. Pudor, 1952, S. 49 f.;
    R. S. Biram, The Story of the E. V. from 1907 to 1954, 1955 f.;
    M. Wolf, H. H. u. d. Gründung d. Europ. Verbandes d. Flaschenfabriken GmbH, in: ZUG 5,|1964 (P);
    H. Seeling, Gesch. d. Gerresheimer Glashütte, 1964.

  • Autor/in

    Mechthild Wolf
  • Zitierweise

    Wolf, Mechthild, "Heye, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 78-79 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137571208.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA