Lebensdaten
1851 – 1929
Geburtsort
Elberfeld
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Bankier ; Kunstsammler ; Mäzen
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 122277260 | OGND | VIAF: 305191157
Namensvarianten
  • Heydt, August von der (bis 1863, von ursprünglich kein Adelsprädikat)
  • von der Heydt, August (bis 1863, von ursprünglich kein Adelsprädikat)
  • Heydt, August Freiherr von der
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Zitierweise

Heydt, August Freiherr von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122277260.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1825–67), Bankier, Chef u. Teilh. d. Bankhauses v. d. Heydt-Kersten in E., S d. August (s. 1);
    M Maria Helene (1828–99), T d. Karl Boeddinghaus (1797–1872), Fabr. u. Stadtrat in E., u. d. Sophie Siebel;
    Elberfeld 1880 Selma (1862–1944), T d. Fabrikbes. Gustav Haarhaus in E. u. d. Ida Aders;
    3 S (1 früh †) August (1881–1943), Chef d. Bankhauses v. d. Heydt-Kersten, Eduard (s. 4).

  • Biographie

    H. besuchte das humanistische Gymnasium in Elberfeld, absolvierte nach einem Aufenthalt in Genf eine Banklehre 1872-73 bei Delbrück, Leo & Co. in Berlin und war seit 1874 im väterlichen Bankhaus tätig, seit 1878 als Teilhaber. – H.s Verdienste um seine Heimatstadt sind vielfältig; schon in jungen Jahren Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins, stiftete er mehrere Denkmäler und setzte sich für die Erhaltung der Waldungen ein. Er förderte aktiv die Errichtung eines Stadttheaters (Baubeginn 1884) und gehörte zu den Gründern des Zoologischen Gartens und 1892 des Museumsvereins, dessen Bestrebungen 1902 zur Einrichtung eines städtischen Kunstmuseums im geräumten Gebäude des alten Rathauses führten. Im folgenden Jahrzehnt war H. der wichtigste Mäzen des Museums und hatte als Vorsitzender des Museumsvereins großen Anteil am Aufbau vor allem der Abteilung neuerer Malerei. Er schenkte unter anderem bis 1913 Gemälde von Marées, Hodler, Becker- Modersohn, van Dongen, Vlaminck, Kirchner und Rohlfs sowie Skulpturen von Meunier, Klinger, Lehmbruck und Hoetger. Weitere Werke der modernen Kunst überließ er dem Museum als Dauerleihgaben.

    Das Mäzenatentum H.s erwuchs aus sehr ausgeprägten künstlerischen Neigungen und schloß in einem damals seltenen Maße auch die Kunst seiner Zeit ein. Sowohl als Mitglied des „Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“ (Veranstalter wichtiger Ausstellungen 1909-11 in Düsseldorf und vor allem 1912 in Köln) wie als Sammler suchte er die junge Künstlergeneration zu fördern. Seine Privatsammlung reichte von Daumier und Courbet über Cézanne, Gauguin und Hodler bis zu van Dongen, Braque und Picasso, enthielt aber auch viele hervorragende Bilder der deutschen Expressionisten. Neben der Sammlung von K. E. Osthaus in Hagen war die Kollektion die bedeutendste Privatsammlung dieser Art in Deutschland. Nachdem ein großer Teil der Sammlung bei einem Luftangriff auf Wuppertal im Juni 1943 zerstört worden war, wurden die erhaltenen Werke 1952-64 von seinem Sohn Eduard zusammen mit dessen eigener Sammlung dem Museum übereignet. Seit 1961 führt das Institut die Bezeichnung „Von-der-Heydt-Museum der Stadt Wuppertal“.|

  • Auszeichnungen

    KR;
    Ehrenbürger v. Elberfeld.

  • Werke

    Reise nach Athen, 1910 (Privatdr.).

  • Literatur

    C. v. d. Heydt, Unser Haus, 1919;
    C. G. Heise, Die Slg. d. Frhr. A. v. d. H., Elberfeld, 1918;
    E. v. d. Heydt (S), in: Wuppertaler Biogrr. II, 1960.

  • Porträts

    Gem. v. A. Frenz, 1891, v. K. van Dongen, 1911, v. L. Kalckreuth, 1911 (alle Wuppertal, v. d. Heydt-Mus.), Abb. b. M.-L. Baum, Die v. d. Heydts aus Elberfeld, 1964;
    Skulpturen v. E. Bick, v. B. Hoetger, 1907 (beide ebd.).

  • Autor/in

    Günter Aust
  • Zitierweise

    Aust, Günter, "Heydt, August Freiherr von der" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122277260.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA