Lebensdaten
1810 – 1874
Beruf/Funktion
Mineraloge ; Silberschmied ; korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116777931 | OGND | VIAF: 27831369
Namensvarianten
  • Hessenberg, Friedrich
  • Hessenberg, Johann Friedrich
  • Hessenberg, Friedrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hessenberg, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116777931.html [15.10.2024].

CC0

  • Biographie

    Hessenberg: Friedrich H., Dr., Juwelier und in der Krystallographie ausgezeichneter Mineralog, geboren am 10. Juni 1810 in Frankfurt a. M. gestorben daselbst am 8. Juli 1874. H. widmete sich in der gewöhnlichen hergebrachten Weise dem Handwerke als Gold- und Silberarbeiter und betrieb auch bis zu seinem Tode dieses Geschäft in seiner Vaterstadt. Die fortwährende Beschäftigung mit Edelsteinen, noch mehr die für den Betrieb seines Geschäftes nothwendig gewordene Anwendung der galvanischen Vergoldung führte den an sich hochbegabten Mann zunächst zum Selbststudium der Chemie und Physik, in welchem ihn nur die Vorträge Böttcher's im physikalischen Vereine unterstützten. Auch lenkte die Erzeugung künstlicher Edelsteine seine Aufmerksamkeit auf Mineralogie und Krystallographie, die ihn ganz besonders fesselten. Seinen unermüdlichen und energischen Bemühungen gelang es bald, bloß durch Selbststudium, die volle Höhe der Wissenschaft zu gewinnen, von der aus er bereits 1854 eine erste Aufsehen erregende krystallographische Arbeit „Ueber das Quecksilberhornerz“, in den Schriften der Senckenbergischen Gesellschaft, veröffentlichte. Durch die günstige Aufnahme dieser Erstlingsarbeit ermuthigt, folgten nun in derselben Zeitschrift unter dem Titel: „Mineralogische Notizen“, elf Fortsetzungen, in welcher über viele Mineralien grundlegende krystallographische Untersuchungen niedergelegt sind, wie über Sphen, Titanit, Kalkspath, Anhydrit, Gyps, Wollastonit, Axrinit etc. Vortreffliche Zeichnungen begleiten diese Abhandlungen, wie denn H. auch in landschaftlichen Darstellungen einen außergewöhnlichen Formensinn verrieth. Seine künstlich hergestellten Krystallmodelle gehören zu dem Vollendetsten in diesem Fache. H. pflegte solche den betreffenden Krystallen seiner nicht umfangreichen, aber ausgewählten Mineraliensammlung beizulegen. Sein erfolgreiches wissenschaftliches Streben ehrte die Berliner Universität, indem sie ihm das Ehrendoktordiplom verlieh und die bayerische Academie der Wissenschaften dadurch, daß sie ihn zum Correspondenten ernannte.

    • Literatur

      vom Rath, Nekrolog.

  • Autor/in

    Gümbel.
  • Zitierweise

    Gümbel, Wilhelm von, "Hessenberg, Johann Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 314 unter Hessenberg, Friedrich [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116777931.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA