Lebensdaten
1857 – 1938
Geburtsort
Nordhausen
Sterbeort
Unterwössen (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137565275 | OGND | VIAF: 81740006
Namensvarianten
  • Hesse, Paul

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Zitierweise

Hesse, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137565275.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1827–83), Kaufm., S d. Joh. Adolf (1804–56), aus Duderstadt, Kaufm. (Seifen- u. Essigfabr.) in N.;
    M Thusnelde, T d. Brau- u. Brennherrn Stolberg in N.;
    B Richard (s. 2);
    - Meißen 1894 Marie (1866–1956), T d. Adolf Schöne (1835–82), Oberlehrer u. Domorganist in Meißen, u. d. Theodore Töpfer, 2 S, 3 T.

  • Biographie

    Veranlagung und Neigung folgend, wollte H. Naturwissenschaften, vor allem Zoologie, studieren, mußte jedoch den Beruf eines Kaufmannes ergreifen. Seine Lehrzeit absolvierte er in Minden (Westfalen). 1878 erschienen erste Veröffentlichungen, besonders faunistische Arbeiten über die Mollusken Westfalens, von Pyrmont, von Thüringen und des Harzes. Schon früh wandte er sich anatomischen Untersuchungen dieser Tiergruppe zu. Nach einer Griechenland-Reise (1882), die sein Arbeitsgebiet über Deutschland hinaus erweiterte, nahm er eine Stelle als Buchhalter und Korrespondent in Frankfurt a. M. an, wo er entscheidende Impulse durch die dortigen Malakologen W. Kobelt, O. Boettger und den Gründer der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft David Friedrich Heynemann (1829–1904, s. Literatur), der damals führend in der Nacktschneckenforschung war, erhielt. 1883 trat er eine Stellung in Venedig an, 1884 bei einem Rotterdamer Handelshaus in Banana an der Kongomündung. Seine Sammler- und Forschertätigkeit dehnte er hier auch auf andere Tierarten aus, unter anderem auf Wirbeltiere, Planktontiere, Reptilien. Er sandte Material an die Senckenbergische Gesellschaft. Eine Sammlung ethnographischer Gegenstände kam an das Übersee-Museum in Bremen. 1887 kehrte H. nach Venedig zurück und machte sich dort später als Geschäftsmann selbständig. Mußte er auch wegen ungünstiger Umstände seine naturwissenschaftlichen Neigungen zeitweise vernachlässigen, so fand er doch immer wieder dahin zurück. Neben zahlreichen Einzelpublikationen entstanden seine ausführliche Abhandlung „Die Nacktschnecken der paläarktischen Region“ (Abhandlung Archiv für Molluskenkunde 2, 1926, H. 1) und 3 Bände von Roßmäßlers „Iconographie der Land- und Süßwasser-Mollusken“ (NF 14, 16, 23, 1908, 1911, 1920). In den in Fortsetzungen erschienenen „Kritischen Fragmenten“ (Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 39, 1907 ff.) brachte er kurze Mitteilungen und nahm zu noch ungelösten Fragen Stellung. Um sich ganz seinen malakologischen Studien widmen zu können, zog sich H. 1928 aus dem Geschäftsleben zurück und übersiedelte mit seiner Familie nach Unterwössen in Oberbayern. Dort stand er als international bekannter Berater und Vermittler mit Gelehrten des In- und Auslandes in Verbindung. – H. war zu seiner Zeit der beste Kenner der Anatomie der paläarktischen Landlungenschnecken; die Aufhellung ihrer Systematik auf Grund der Anatomie ist sein hauptsächlichstes Verdienst. In seinen circa 100 bedeutsamen Veröffentlichungen hat er die von Adolf Schmidt und F. Wiegmann in Deutschland begonnenen Arbeiten fortgesetzt und die Grundlagen für weitere Forschungen geliefert.

  • Werke

    Weitere W u. a. Btr. z. Molluskenfauna Westfalens, in: Verh. d. naturhist. Ver. d. preuß. Rheinlande u. Westfalens 35, 1878;
    Eine Reise n. Griechenland, in: Jb. d. Dt. Malakozool. Ges. 9, 1882;
    Btrr. z. Molluskenfauna Griechenlands II/III, ebd. 10, 1883, 11, 1884;
    Zur Kenntnis d. Molluskenfauna v. Ostrumelien I-III, in: Nachrichtsbl. d. Dt. Malakozoolog. Ges. 43, 1911, 45, 1913, 46, 1914;
    Btrr. z. genaueren Kenntnis d. Subfam. Helicellinae, in: Archiv f. Molluskenkde. 58, 1926;
    Zur Anatomie u. Systematik palaearkt. Stylommatophoren I/II, in: Zoologica 81, 1931, 85, 1934.

  • Literatur

    R. Hesse, in: Archiv f. Molluskenkde. 59, 1927 (P);
    W. Wächtler, ebd., 71, 1939 (W-Verz). - Zu Heynemann: W. Kobelt, in: Ber. d. Senckenberg. naturforsch. Ges., 1905 (P);
    ders., in: Nachrichtsbl. d. Dt. Malakozoolog. Ges. 37, 1905 (P).

  • Autor/in

    Adolf Zilch
  • Zitierweise

    Zilch, Adolf, "Hesse, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 14-15 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137565275.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA