Dates of Life
vermutlich um 1520 – 1573 oder 1574
Place of birth
in Saint Omer (Nordfrankreich)
Place of death
Konstanz
Occupation
Komponist
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11899624X | OGND | VIAF: 30337396
Alternate Names
  • Herpoll, Homer
  • Herpolitanus, Homerus
  • Homerus Herpolitanus
  • more

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Herpol, Homer, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11899624X.html [06.05.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    H., über dessen Jugendzeit und Ausbildung nichts bekannt ist, wurde 1554 Kantor an dem Chorherrenstift Sankt Nikolaus in Freiburg im Üchtland Wahrscheinlich gehörte er damals bereits dem geistlichen Stand an. 1555-57 erhielt er Urlaub, um bei Glarean in Freiburg im Breisgau studieren zu können. 1563 weilte er nochmals für einige Zeit in Freiburg im Breisgau. Sittlicher Verfehlungen wegen mußte er 1567 Freiburg im Üchtland verlassen. Er fand daraufhin in Konstanz am Münster eine Stelle als informator choralium. Das dortige Domkapitel vertraute ihm damit die Singknaben der Konstanzer Domkantorei an, erwartete von ihm indessen auch die Lieferung neuer Kompositionen. Kurz vor seinem Tode versuchte H. vergeblich, die Erlaubnis zur Rüdekehr nach Freiburg im Üchtland zu erlangen.

    H. ist mit dem 1565 in Nürnberg erschienenen „Novum et insigne opus musicum“, einer Sammlung von 54 fünfstimmigen Motetten|über die Evangelientexte des Kirchenjahres, berühmt geworden. Deutlich läßt dieser früheste bekannte Jahrgang von Evangelien-Motetten den Einfluß erkennen, den Glarean mit seiner Tonartenlehre auf H. ausübte. Stilistisch steht H. in der Reihe der von Josquin abhängigen Komponistengeneration. Seine Kompositionen zeichnen sich aus durch lineare Geschmeidigkeit und harmonischen Wohlklang. Die handschriftlich überlieferten Werke gehören vermutlich einer späteren Schaffensperiode des Komponisten an, wobei man von den 7 Magnificat, dem Salve regina und dem Regina coeli annehmen darf, daß sie nach 1567 in Konstanz entstanden sind. H. zählt zu den bedeutendsten Komponisten der franco-flämischen Schule im schweizerischen und südwestdeutschen Raum.

  • Works

    Weitere W u. a. Hss.: Officium in die Sancto Penthecostes;
    7 Magnificat;
    Salve regina;
    Regina coeli.

  • Literature

    ADB XII;
    A. Geering, H. H. u. Manfred Barbarini, in: Festschr. Karl Nef z. 60. Geb.tag, 1933, S. 48-58;
    M. Schuler, Zur Biogr. v. H. H., in: Die Musikforschung 18, 1965, S. 400-03;
    W. Brennecke, in: MGG VI, Sp. 260-63 (W, L).

  • Author

    Manfred Schuler
  • Citation

    Schuler, Manfred, "Herpol, Homer" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 678-679 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11899624X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Herpol: Homer H., ein Priester und Musiker zu Freiburg im Breisgau, war ein Schüler des berühmten Glarean's und gab im J. 1565 ein 106 Gesänge und Motetten enthaltendes Werk heraus, betitelt: „Novum er insigne opus musicum in quo textus Evangeliorum totius anni etc. 5 voc.“ (Noribg. Ulricus Neuber et haered. Jo. Montani). in welchem er die von Glarean aufgestellten 12 Toni (Tonarten) praktisch zu verwerthen strebte. Die Originalstimmen sind auf den deutschen öffentlichen Bibliotheken zahlreich zu finden.

  • Author

    R. Eitner.
  • Citation

    Eitner, Robert, "Herpol, Homer" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 203 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11899624X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA