Lebensdaten
1873 – 1956
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Pasadena (Californien, USA)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116723130 | OGND | VIAF: 209244486
Namensvarianten
  • Henze, Friedrich Wolfgang Martin
  • Henze, Martin
  • Henze, Friedrich Wolfgang Martin

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Henze, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116723130.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert (1827–1906), Prof., Bildhauer (s. ThB);
    M Anna Baltzer, aus Pfarrerfam.;
    Neapel 1906 Claire (* 1883), T d. brit. Marine-Ing. Nelson T. Foley u. d. Barbara Ross;
    2 S.

  • Biographie

    H. studierte in Bern, Leipzig und Heidelberg Naturwissenschaften. 1895-1900 war er Assistent bei J. Wislicenus in Leipzig (Dr. phil. 1897). Vor seiner Habilitation in Leipzig 1902 war er ein Jahr lang an der Zoologischen Station in Neapel A. Dohrn bei der Errichtung einer Physiologisch-chemischen Abteilung behilflich, kehrte nachher dorthin zurück und hatte als Leiter der Physiologischchemischen Abteilung und Vertrauter von A. Dohrn, später von dessen Sohn Reinhard, an der Entwicklung der Zoologischen Station erheblichen Anteil. Aus dieser Zeit stammen die fundamentalen Arbeiten über das Vorkommen von Vanadin im Blut der Ascidien sowie über Inhaltsstoffe und Stoffwechsel anderer Meerestiere. Der internationale Charakter des Instituts und der enge Kontakt mit Gelehrten aus aller Welt prägten H.s spätere wissenschaftliche Laufbahn und seine Weltanschauung. Kurz vor Eintritt Italiens in den 1. Weltkrieg mußte er Neapel verlassen. Bei A. Tschirch im Pharmazeutischen Institut der Universität Bern ergab sich Beschäftigung auf dem Gebiet der Pflanzenstoffe, speziell der Harze (Unterschiede zwischen den Harztypen der Laub- und Nadelbäume). 1919 kehrte H. nach Neapel zu R. Dohrn zurück. Bereits 1910 zum Professor ernannt, erhielt er 1921 einen Ruf als Ordinarius nach Innsbruck und wurde als Nachfolger von Hans Fischer und F. Pregl Vorstand des dortigen Medizinisch-chemischen Instituts. Seine Forschungen galten den Zwischenprodukten bei der biologischen Umwandlung von Fetten in Kohlehydrate. H. war ein hervorragender Geiger, ferner war er begeisterter Bergsteiger und Skifahrer. Aus seiner Ablehnung des Nationalsozialismus machte er kein Hehl. 1938 als „politisch unzuverlässig“ vorzeitig emeritiert, wanderte er kurz nach Kriegsende auf Wunsch der Söhne mit seiner Gattin nach den USA aus. In Pasadena fand er rasch Kontakt zur Technischen Hochschule (1952 amerikanische Staatsbürgerschaft)|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (Innsbruck 1953).

  • Werke

    u. a. Zur geometr. Isomerie d. α-Methylcrotonsäuren u. d. Pseudobutylene, Diss. Leipzig 1897;
    Die Produkte d. Einwirkung v. Benzylcyanid auf Aldehyde u. auf einige ungesättigte Verbindungen, Habil.schr. ebd. 1902;
    Wirkstoffe in Sekreten v. Mollusken in: Berr. d. Dt. chem. Ges. 34, 1901, S. 348, u. in: Hoppe-Seylers Zs. f. physiol. Chemie 87, 1913. S. 51, 182, 1929, S. 227;
    Hämocyanin u. Kupfer in Cephalopoden ebd. 33, 1901, S. 370, 417, 43, 1904/05, S. 290;
    Konstitutionsaufklärung d. Jodgorgosäure, ebd. 38, 1903, S. 60, 51, 1907, S. 64;
    Spongosterin, ebd. 41, 1904, S. 109, 55, 1908, S. 427;
    Glykogen u. andere Kohlenhydrate in Muskeln u. Lebern v. Mollusken ebd. 43, 1904/05, S. 477, 55, 1908, S. 433, 82, 1912, S. 417 (mit E. Starkenstein);
    Vanadiumverbindung im Blut d. Ascidien, ebd. 72, 1911, S. 494, 79, 1912, S. 215, 86, 1913. S. 340, 213, 1932, S. 125 (mit R. Stöhr u. R. Müller);
    Zur Umwandlung v. Fetten in Kohlenhydrate: Überführung d. Ketols aus Acetessigester u. Methylglyoxal in Glykogen, ebd. 193, 1930, S. 88 (mit R. Müller), 195, 1931, S. 248, 206, 1932, S. 1 (mit dems.), 212, 1932, S. 111 (mit R. Stöhr), 214, 1933, S. 281 (mit R. Müller), u. in: Wiener Klin. Wschr. 50, 1937, S. 721;
    Abietin- u. Pimarsäure im Styrax, in: Berr. d. Dt. chem. Ges. 49, 1916, S. 1622.

  • Literatur

    Pogg. V-VII a.

  • Porträts

    in: Die Ärzteschule d. Univ. Innsbruck, 1927, S. 5

  • Autor/in

    Hans Joachim Bielig
  • Zitierweise

    Bielig, Hans Joachim, "Henze, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 567-568 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116723130.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA