Dates of Life
1571 – 1637
Place of birth
Köln
Place of death
Köln
Occupation
Dechant von St. Andreas in Köln ; Domherr ; erzbischöflicher Rat und Großsiegler
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 133246655 | OGND | VIAF: 75036651
Alternate Names
  • Henot, Hartger
  • Henottus, Hartgerus
  • Henotus, Hartger
  • more

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Henot, Hartger, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133246655.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Henot: Hartger H., Domherr, Dechant von St. Andreas, Großsiegler und Rath des Erzbischofs von Köln, geb. den 7. Febr. 1571 zu Köln, gest. ebendaselbst den 4. Decbr. 1637. Er war ein Sohn des kaiserlichen Postmeisters Jakob Henot und der Adelheid von Haen. Den ersten Unterricht in Religion, Musik und alten Sprachen erhielt er von seinem Oheim, dem Canoniens Lambert Henot in Münstereifel. Schon im 14. Lebensjahre wurde ihm ein Canonicat im Andreasstift verliehen. Nach Absolvirung seiner Gymnasialstudien bei den Jesuiten in Köln, begab er sich zum Studium der Rechtswissenschaft nach Speier, dann nach Prag und Lüttich und zur Vollendung seiner humanistischen Bildung nach Löwen, wo er mit Justus Lipsius, dem er 1592 von Simon Toelmann ganz besonders empfohlen worden, in engere Beziehung trat. In besonderer Freundschaft schloß sich Karl von Utenhoven an den vielversprechenden jungen Mann an. Im Jahre 1597 nahm er die Priesterweihe und 1600 erhielt er ein Canonicat am Kölner Domstift, drei Jahre später wurde er Großsiegelbewahrer und kurze Zeit darauf kurfürstlicher Rath, auch Dechant des Andreasstiftes, kaiserlicher Hofrath, Domherr zu Freising, Auditor der Römischen Rota, baierischer Hofrath, Propst von St. Severin in Köln, erzbischöflicher geheimer Rath, Propst der h. Maria zur Stiege in Mainz, Canonicus von St. Peter in Straßburg, Propst in Prag, apostolischer Protonotar. Bei den verschiedenen diplomatischen Missionen, zu denen er verwandt wurde, zeichnete er sich durch Takt und große Geschäftsgewandtheit aus. Im Jülich’schen Erbfolgekrieg nahm H. entschieden Partei gegen die possidirenden Fürsten zu Gunsten des vom Kaiser ernannten Statthalters Erzherzogs Leopold. Er galt allgemein für den Verfasser der im Jahre 1609 gegen den Markgrafen Ernst und den Pfalzgrafen Ludwig veröffentlichte Schmähschrift „Parenesis“. Im Jahre 1631 entging er aber mit genauer Noth dem Tode auf dem Scheiterhaufen, welchem seine Schwester Catharina als Hexe geopfert wurde. Umsonst hatte er sich bemüht, seine Schwester dem unverdienten Schicksal zu entreißen. Tiefgebeugt entsagte er all seinen Würden und zog sich zu stillem, einsamen Leben zurück.

    • Literature

      Vita domini Hartgeri Henotti, Mscr. — v. Bianco, Die alte Universität Köln, I. Theil.

  • Author

    L. Ennen.
  • Citation

    Ennen, Leonhard, "Henot, Hartger" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 782 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133246655.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA