Lebensdaten
1865 – 1928
Geburtsort
Oldenburg (Oldenburg)
Sterbeort
Dresden-Weißer Hirsch
Beruf/Funktion
Politiker ; Justizminister ; Reichskommissar
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 124349471 | OGND | VIAF: 10777251
Namensvarianten
  • Heinze, Karl Rudolf
  • Heinze, Rudolf
  • Heinze, Karl Rudolf
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Zitierweise

Heinze, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124349471.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (s. 1);
    B Richard (s. 2);
    - 1900 Anna (1863–1948), T d. Franz Jos. Hotop u. d. Louise Charl. Ernestine Große;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    H. besuchte das Gymnasium in Basel und Leipzig. Er studierte in Tübingen, Heidelberg, Berlin, Leipzig (1887 Promotion zum Dr. iur.). Nach einjährigem Militärdienst war|er 1889-1912 im sächsischen Justizdienst tätig, zuletzt als Landgerichtsdirektor. Danach wurde er Hilfsarbeiter an der Reichsanwaltschaft und 1914 Reichsgerichtsrat. Seine Laufbahn als Politiker begann H. 1899 als Stadtverordneter. Seit 1903 war er unbesoldeter Stadtrat in Dresden, 1907-12 Reichstagsabgeordneter der Nationalliberalen, deren rechtem Flügel er angehörte, und 1915-16 Mitglied des sächsischen Landtags. 1916 wurde er Unterstaatssekretär im Justizministerium in Konstantinopel. Juli – November 1918 amtierte er als sächsischer Justizminister. Nach den revolutionären Ereignissen von 1918 hatte er wesentlichen Anteil an der Gründung der Deutschen Volkspartei, als deren Abgeordneter er 1919/20 in der verfassunggebenden Nationalversammlung und 1920-24 im Reichstag in führender Stellung tätig war. In den Auseinandersetzungen in der Nationalversammlung vom 23.6.1919 über das Ultimatum der Alliierten, den Friedensvertrag vorbehaltlos anzunehmen, setzte sich H. erfolgreich für einen Kompromiß zwischen Regierung und Opposition ein. Sein Versuch, im Juni 1920 ein Reichskabinett zu bilden, scheiterte am Widerstand der Sozialdemokratie. Den Kabinetten Fehrenbach (Juni 1920-Mai 1921) und Cuno (November 1922 – August 1923) gehörte er als Justizminister und Vizekanzler an. Während der Unruhen in Sachsen im Oktober 1923 ernannte Reichskanzler Stresemann seinen Fraktionsfreund H. zum Reichskommissar. Unterstützt durch Reichswehr, verlangte H. am 29. 10. den Rücktritt des legal von Kommunisten und Sozialisten gebildeten Kabinetts Zeigner. Die von H. betriebene Einsetzung einer bürgerlichen Rechtsregierung verhinderte der sächsische Landtag, indem er am 31. 10. den Sozialdemokraten Fellisch zum Ministerpräsidenten wählte, der ein rein sozialdemokratisches Kabinett bildete. 1926 wirkte H. als Vorsitzender des Konsularobergerichts in Ägypten.

  • Literatur

    E. Eyck, Gesch. d. Weimarer Republik, 2 Bde., 1954/56;
    L. Hertzmann, DNVP Right-Wing Opposition in the Weimar Republic, 1918–1924, Lincoln (Nebraska) 1963;
    G. Maas, Die verfassunggebende Dt. Nat.verslg., 1919 (P);
    Polit. Alm. 1925, hrsg. v. Maxim. Müller-Jabusch, 1925;
    M. Schwarz, MdR, Biogr. Hdb. d. dt. Reichstage, 1965, S. 666;
    DBJ X (Tl. 1928, L).

  • Autor/in

    Klaus Malettke
  • Zitierweise

    Malettke, Klaus, "Heinze, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 448-449 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124349471.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA