Lebensdaten
um 1060 – 1127
Sterbeort
Altlübeck
Beruf/Funktion
Obodritenfürst ; Wendenfürst
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 14236679X | OGND | VIAF: 135641236
Namensvarianten
  • Heinrich
  • Heinrich, Obodritenreich, Fürst
  • Heinrich, Wendenreich, Fürst

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd14236679X.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottschalk ( 1066), Obodritenfürst (s. NDB VI);
    M Sigrid, T d. dän. Kg. Sven Estridsen ( 1076);
    B Brutue ( 1074/75 b. Plön);
    - Slawina;
    4 S.

  • Biographie

    Als Knabe fand H. bei dem großen Slawenaufstand 1066, dem auch sein Vater zum Opfer fiel, zusammen mit seiner Mutter in Dänemark Zuflucht. Mit dänischer Hilfe konnte er um 1090 die Rechte seines Geschlechts in Wagrien wieder geltend machen und sich hier nach Beseitigung seines Rivalen Kruto, dessen Witwe er heiratete, als Alleinherrscher durchsetzen. Im Bündnis mit Herzog Magnus von Sachsen, dessen Lehnshoheit er anerkannte, errang er 1093 in der Schlacht bei Schmilau am Ratzeburger See den Sieg über eine heidnische Erhebung und übte seitdem als Knes – in den lateinischen Quellen deshalb oft rex genannt – eine Oberherrschaft über alle Stämme der Obodriten aus. Seine Residenz wurde Altlübeck am Unterlauf der Trave, wo im Schutz einer älteren Burganlage eine jetzt durch die neuesten Ausgrabungen weitgehend freigelegte Handwerkersiedlung und eine deutsche Kaufmannssiedlung entstanden. Durch einen Vorstoß gegen die Heveller und durch zwei Feldzüge gegen die Ranen versuchte er, seine Oberhoheit auch gegenüber anderen slawischen Stämmen durchzusetzen. Wegen seiner Ansprüche auf das Erbe seiner Mutter kam es zwischen ihm und dem dänischen König Niels zu längeren wechselvollen Kämpfen, die erst durch einen Friedensschluß mit Knud Laward, dem Präfekten von Schleswig, ihr Ende fanden. Kurz vor H.s Tod konnte Vizelin von Altlübeck aus den ersten Versuch einer Mission in Wagrien unternehmen.

  • Literatur

    ADB IX (in Art. Gottschalk);
    H. v. Schubert, KG Schleswig-Holsteins I, 1907, S. 114 ff.;
    W. Neugebauer, Das Suburbium v. Altlübeck, in: Zs. d. Ver. f. lüb. Gesch. 39, 1959, S. 11 ff.;
    W. H. Fritze, Probleme d. abodrit. Stammes- u. Reichsvfg., in: Siedlung u. Vfg. d. Slawen zw. Elbe, Saale u. Oder, hrsg. v. H. Ludat, 1960, S. 168 ff.;
    W. Lammers, Das HochMA b. z. Schlacht v. Bornhöved in: Gesch. Schleswig-Holsteins 4, 1964, S. 108 ff., 137 ff.;
    W. Neugebauer, Der Burgwall v. Altlübeck, in: Offa 21/22, 1964/65, S. 127 ff.;
    D. Kahl, Slawen u. Deutsche i. d. brandenburg. Gesch. d. 12. Jh., 1964, S. 85 ff.;
    W. Neugebauer, Neues z. Person H.s, Fürsten v. (Alt-)Lübeck, in: Zs. d. Ver. f. lüb. Gesch. 45, 1965, S. 127 ff.

  • Autor/in

    Karl Jordan
  • Zitierweise

    Jordan, Karl, "Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 404 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd14236679X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA