Lebensdaten
1849 – 1919
Geburtsort
Atteln bei Paderborn
Sterbeort
Buldern bei Münster
Beruf/Funktion
katholischer Kirchenrechtler ; Publizist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116663065 | OGND | VIAF: 69688216
Namensvarianten
  • Heiner, Johann Franz Anton
  • Heiner, Franz
  • Heiner, Johann Franz Anton
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Heiner, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116663065.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (ev.), Landwirt;
    M Franziska Kemper (kath.).

  • Biographie

    H. studierte Theologie an der philosophisch-theologischen Lehranstalt in Paderborn, wurde wegen der Wirren des Kulturkampfes 1876 in Eichstätt zum Priester geweiht und war in dieser Diözese in der Seelsorge tätig bis 1878. Dann studierte er als Kaplan der Anima in Rom Kirchenrecht am Apollinare mit Promotion zum Dr. iur. can. Nach seiner Rückkehr aus Rom war er 1 Jahr Kaplan in Ornbau (Bistum Eichstätt) und 1883-87 Pfarrer in Dessau, 1887-89 Professor des Kirchenrechts in Paderborn, seit 1889 in Freiburg (Br.). Zum Auditor der Rota Romana ernannt übersiedelte er 1909 nach Rom. 1896-1912|leitete er das „Archiv für Katholisches Kirchenrecht“ und gründete als guter Organisator in Freiburg die Albertusburse für Studenten und das Collegium Sapientiae für studierende Geistliche. Beim Eintritt Italiens in den 1. Weltkrieg 1915 mußte H. nach Deutschland zurückkehren und lebte ohne ständigen Wohnsitz bei Verwandten und Bekannten in bedrängten Verhältnissen.

    Schon die ersten wissenschaftlichen Arbeiten H.s waren nicht historischen und rechtsdogmatischen Problemen gewidmet, sondern ganz auf die Praxis des geltenden Rechts ausgerichtet. Das gilt auch für die von ihm verfaßten Lehrbücher. In seinen späteren Jahren hat er eine lebhafte, auf weite Kreise berechnete publizistische Tätigkeit mit stark apologetischem Einschlag ausgeübt. Seine Veröffentlichungen zeigen mehr enge Kirchlichkeit als wissenschaftliche Zuverlässigkeit und sind in ihrer biblischen Begründung ungenügend. Modernismus und Reformkatholizismus setzte er gleich, obwohl in Deutschland Modernismus im eigentlichen Sinne nicht vertreten war. Als Freund und Verteidiger des Jesuitenordens und Vertrauensmann der römischen Kurie unter Pius X. hatte H. in der theologischen Fakultät in Freiburg wenig persönlichen Kontakt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c. (Freiburg/Br. 1889);
    päpstl. Hausprälat, 1896;
    apostol. Protonotar, 1904.

  • Werke

    Die kirchl. Zensuren, 1884;
    Grundriß d. kath. Eherechts, 1889, ⁶1910;
    Gesetze die kath. Kirche in Baden betr., 1890;
    Die kirchl. Erlasse, Verordnungen u. Bekanntmachungen d. Erzdiözese Freiburg, 1892, ²1898;
    Kath. Kirchenrecht, 1893, ⁶1913;
    Kath. Klerus u. soz. Frage, 1894;
    Theolog. Fakultäten u. Tridentin. Seminarien, 1900;
    Nochmals Theolog. Fakultäten u. Tridentin. Seminarien mit bes. Berücksichtigung d. Straßburger Fakultätsfrage, 1901;
    Der Jesuitismus in s. Wesen, s. Gefährlichkeit u. Bekämpfung mit bes. Rücksicht auf Dtld., 1902, ⁵1903;
    Protestant. Jesuitenhetze in Dtld., 1902 (10 Aufll.);
    Christentum u. Kirche im Kampfe mit d. Soz.demokratie, 1903;
    Des Gf. Paul v. Hoensbroech neuer Beweis d. jesuit. Grundsatzes: Der Zweck heiligt d. Mittel, 1904;
    Die Jesuiten u. ihre Gegner, 1907;
    Benedicti XIV. papae opera inedita, 1904;
    Der Syllabus in ultramontaner u. antiultramontaner Beleuchtung, 1905;
    Konfessioneller Geisteskampf u. Reformkatholizismus auf Grund d. Preisausschreibens „Ein Wort z. konfessionellen Frieden“, 1906;
    Der neue Syllabus, 1907, ²1908;
    Das neue Verlöbnis- u. Eheschließungsrecht, 1908;
    Die Maßregeln Pius' X. gegen d. Modernismus nach d. Enzyklika Pascendi v. 8.9.1907 in Verbindung mit d. Motu proprio v. 1.9.1910 verteidigt u. erl., 1910;
    Der kirchl. Zivilprozeß, 1910;
    Rechtsanwalt ten Hompel u. Uditore Heiner od. d. Antimodernisteneid u. d. Münstersche Kulturges., 1911;
    Der kirchl. Strafprozeß, 1911.

  • Literatur

    N. Hilling, in: Archiv f. kath. Kirchenrecht 100, 1920, S. 104-16, separat 1921;
    DBJ II, Tl. 1919 (W, L);
    LThK.

  • Autor/in

    Karl August Fink
  • Zitierweise

    Fink, Karl August, "Heiner, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 301-302 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116663065.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA