Lebensdaten
1861 – 1944
Geburtsort
Posen
Sterbeort
Ascona (Schweiz)
Beruf/Funktion
Jurist ; sozialdemokratischer Politiker ; preußischer Minister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116659491 | OGND | VIAF: 37673028
Namensvarianten
  • Heine, Wolfgang

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Zitierweise

Heine, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116659491.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1832–1906), Dr., Altphilol., Geh. Reg.-Rat, Gymnasialdir. in Breslau u. Brandenburg (s. BJ XI, Tl. 1906, L);
    M Meta Bormann;
    1889 Emilie, T d. Emil Vogel in Breslau;
    2 S.

  • Biographie

    H. besuchte Privatschulen in Weimar, in Hirschberg (Schlesien) und das Gymnasium Sankt Maria Magdalena in Breslau bis 1879. Er studierte in Breslau, Tübingen und Berlin Rechtswissenschaften (1883 1. juristisches Staatsexamen). Er war Mitglied des Vereins deutscher Studenten. 1884 trat er als Gerichtsreferendar in den preußischen Staatsdienst. Während seiner Ausbildungszeit (1889 Assessorenprüfung) gehörte er 1887 dem staatswissenschaftlichen Seminar Adolph Wagners, Berlin, an. H., der seit 1889 als Rechtsanwalt in Berlin tätig war und sich einen Namen als Strafverteidiger in politischen Prozessen, vor allem gegen sozialdemokratische Angeklagte, machte, wurde 1898 als sozialdemokratischer Kandidat des Berliner Wahlkreises III in den Reichstag gewählt. Als einer der besten Redner seiner Fraktion trat er bei allen Gelegenheiten als Vorkämpfer der Geistesfreiheit und als Feind jeglicher „Klassenjustiz“ auf. H., der dem rechten Flügel seiner Partei angehörte, arbeitete regelmäßig an den „Sozialistischen Monatsheften“ und an dem bürgerlichen „Berliner Tageblatt“ mit. 1917 nahm er, der einen Verständigungsfrieden befürwortete, an einer Berner Konferenz teil, die sich mit den Fragen eines zu schaffenden Völkerbundes befaßte. Nach den revolutionären Ereignissen war er von November 1918-Juli 1919 Vorsitzender des Staatsrates für Anhalt. Am 27.11.1918 wurde er als Mehrheitssozialist Justizminister in der preußischen Revolutionsregierung. März 1919-März 1920 preußischer Innenminister, setzte er besondere Staatskommissare für die gefährdeten Gebiete ein. Nachdem ihm Kritiker seiner Partei mangelnde Wachsamkeit anläßlich des Kapp-Putsches im März 1920 vorgeworfen hatten, löste ihn C. Severing als Innenminister der preußischen Regierung Braun ab. H. nahm danach wieder seine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf und emigrierte 1933 in die Schweiz.

  • Werke

    Die Soz.demokratie im neuen Dtld., in: Süddt. Mhh. 12, 1914/15, S. 857-66;
    jur. n. pol. Aufsätze in: Archiv f. soz. Gesetzgebung u. Statistik;
    Sozialist. Mhh.

  • Literatur

    J. Eyssen, Die kompromittierten Politiker, 1919;
    J. Fischart (d. i. E. Dombrowski), Das alte u. d. neue System, 1919;
    ders., Das alte u. d. neue System, NF: Die Männer d. Übergangszeit, 1920, S. 164-70;
    W. Hammer, Hohes Haus in Henkers Hand, ²1956 (P);
    Hdb. d. soz.-demokrat. Parteitage v. 1863-1909, bearb. v. W. Schröder, I, 1910;
    Hdb. d. verfassunggebenden Dt. Nat.verslg., 1919 (P S. 302);
    F. Osterroth, Biograph. Lex. d. Sozialismus I, 1960;
    M. Schwarz, MdR, Biograph. Hdb. d. dt. Reichstage, 1965, S. 666.

  • Autor/in

    Klaus Malettke
  • Zitierweise

    Malettke, Klaus, "Heine, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 296 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116659491.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA