Lebensdaten
1726 – 1806
Geburtsort
Nohfelden (Saarland)
Sterbeort
Zweibrücken
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123102391 | OGND | VIAF: 3371019
Namensvarianten
  • Hautt, Johann Christian Ludwig
  • Hautt, Christian Ludwig
  • Hautt, Johann Christian Ludwig
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Zitierweise

Hautt, Christian Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123102391.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Hauth (1691–1762), plalz-zweibrück. Amtskeller u. Burgvogt in N., S d. Gg. Wilh. (1655–1722), Amtskeller in N. (aus Pfarrerfam.), u. d. Anna Jul. Schad;
    M Christino Marie (1697–1763), T d. Gg. Sebastian Caspari, Kirchenschaffner d. Gfsch. Veldenz zu Dusemont, u. d. Maria Sus. Schimper;
    Schw Eleonore ( Richard Böcking, 1773, Bankier in Trarbach, s. NDB II*), Stamm-M d. Fam. Krupp, v. Stumm, v. Waldthausen u. Böcking;
    - 1764 Phil. Christiane Jul. Freiin Schorr v. Schorrenberg (1747–88).

  • Biographie

    Nach Besuch des Zweibrücker Gymnasiums und der Universität Jena weilte H. zu längerem Studienaufenthalt in Paris. Seine Ausbildung wurde schon früh durch den Herzog Christian IV. von Zweibrücken gefördert. Der klassische Stil des französischen Barock hat auf H. nachhaltigen Eindruck gemacht und sein eigenes Schaffen beeinflußt. 1752 trat er in die Dienste Christians IV. und wurde mit der Bauausführung des Schlosses Jägersburg (wahrscheinlich nach Plänen des Franzosen Pierre Patte nach dem Vorbild von Grand Trianon bei Versailles) beauftragt. 1755 wurde er zum Baudirektor ernannt und übernahm auch die Bauleitung von Schloß Jägersburg. 1756 entstand sein Meisterwerk, der Turm der Alexanderskirche in Zweibrücken, in stark französisch-klassischem Barockstil in hervorragender Anpassung an die spätgotische Kirche. Der Turm (1945 durch Bomben zerstört) wurde für 2 Jahrhunderte zum Wahrzeichen der Stadt. 1756/57 mußte H. das für den schwedischen Gouverneur Henning von Stralenheim von Sundahl erbaute Schlößchen für die Gräfin Forbach umbauen und modernisieren. In den folgenden 2 Jahrzehnten entfaltete er eine umfangreiche Bautätigkeit in Zweibrücken, in dem zweibrücker Landesteil Rappoltsweiler i. Elsaß und an der Mosel. Vom Nachfolger Christians IV., Karl II. August, wurde H. 1776 entlassen. Direktor des Bauwesens wurde der Maler Johann Christian von Mannlich. Der Polier und Magaziner Franz Georg Schäfer wurde mit dem Bauwesen auf dem Karlsberg bei Homburg (Saar), wo der Herzog eine Schloßanlage riesigen Ausmaßes plante, betraut. H. ging nach Blieskastel, wo er in der von der Leyenschen Residenz ohne feste Anstellung 5 Jahre als Baumeister tätig war. 1780 rief ihn der Herzog zurück und gab ihm 1781 den Rang eines herzoglichen Kammerrats. H. fertigte 1782 neue Pläne für Schloß Karlsberg und gab 1785 ein vernichtendes Gutachten über die Bau-Zustände auf dem Karlsberg ab. Schäfer und der Kammerpräsident von Creutzer hätten „zum Schaden des Staates“ gewirtschaftet. Nachfolger Schäfers wurde für die Bauleitung auf dem Karlsberg 1785 Baumeister Johann Leonhard Krutthofen (* 1752). 1788 wurde H. zum 2. Male zum Baudirektor des Hofbauwesens ernannt. Mannlich mußte das Bauwesen abgeben. Durch das Einrücken der französischen Revolutionstruppen 1793 wurde das ganze herzogliche Hof- und Staatswesen beseitigt, das Schloß auf dem Karlsberg niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht. – H. starb völlig verarmt und vergessen.

  • Werke

    Weitere W Mitwirkung am Inneren d. Zweibrücker Hofes in Straßburg, 1754 (nicht gesichert);
    städtebaul. Gesamtplan u. Einzelausführung d. Herzogvorstadt v. Zweibrücken mit jetzigem Rathaus (später aufgestockt), Röchlingbank u. Landgericht, 1756-60;
    Bauten an d. Mosel: Haus f. H.s Schwager Bankier Böcking, Trarbach, Moog’sches Haus, ebd., Wohnhaus d. Weingutsbes. Niessen-Richter in Mühlheim a. d. Mosel, 1760-65;
    Rathaus in Rappoltsweiler i. Elsaß, um 1770/71;
    ehem. Waisenhaus in Blieskastel, 1775-80;
    Herrschaftl. Häuser d. Schloßbergstr., ebd., 1775-80.

  • Literatur

    R. Rübel, Die Bautätigkeit im Hzgt. Pfalz-Zweibrücken u. in Blieskastel im 18. Jh., 1914;
    E. Drumm, J. Ch. L. H., Über d. Baumeister d. Karlsbergs b. Homburg, in: Pfälz. Heimatbll. 1, Nr. 12, Sept. 1953, S. 92;
    W. Medding, Der Zweibrücker Hofbaumeister u. Baudir. Frdr. Gerh. Wahl, ebd.,|S. 227;
    ders., in: Mitt. d. Hist. Ver. d. Pfalz 53, 1955;
    K. Lohmeyer, Der Zweibrücker Baudir. J. Ch. L. H. u. s. Fam., in: Das barocke Zweibrücken, hrsg. v. J. Dahl u. K. Lohmeyer, ²1957, S. 187 ff.;
    ders., Kleinere Zweibrücker Schloßbaumeister u. Unterbaumeister in d. 2. H. d. 18. Jh., ebd., S. 241 ff. (auch f. J. L. Krutthofen);
    W. Weber, Pierre Patte - Architekt zweier Herzöge v. Zweibrücken, ebd., S. 123 ff.;
    ThB (L).

  • Porträts

    Gem. v. J. G. Ziesenis, 1757 (Traben-Trarbach a. d. Mosel, Slg. Böcking), Abb. in: Das barocke Zweibrücken, s. L, S. 280.

  • Autor/in

    Wolfgang Medding
  • Zitierweise

    Medding, Wolfgang, "Hautt, Christian Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 133-134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123102391.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA