Lebensdaten
1816 – 1889
Geburtsort
Ludwigsburg
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Politiker ; Publizist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118840681 | OGND | VIAF: 40175413
Namensvarianten
  • Haußmann, Friedrich Julius
  • Haußmann, Julius
  • Haußmann, Friedrich Julius
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Zitierweise

Haußmann, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118840681.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Frdr. (1779–1856), Hof- u. Stadtapotheker in L., S d. Joh. Sebastian (1747–1800), Hofapotheker in L., u. d. Joh. Margaretha Osiander (aus d. bek. Theologenfam.);
    M Carolina (1790–1839), T d. Gg. Eberh. Chrstn. Kausler, Oberamtmann in Königsbronn, u. d. Joh. Charl. Auguste Andler;
    1) Wildbad 1855 Marie Jos. (1827–57, kath.), T d. Gastwirts Kranz Jos. Stoffel in Arbon/Schweiz u. d. Josepha Buchmann, 2) 1861 Anna verw. Leisler (1822–62);
    2 S aus 1), u. a. Conrad (s. 2).

  • Biographie

    H. studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, verließ aber die Universität vor dem Abschluß, um mit dem Vater geschäftlich zusammenzuarbeiten. Er wurde früh zu einem Repräsentanten der liberal-demokratischen Führungsschicht in Württemberg, die sich ebenso durch ein spezifisches verfassungspolitisches Bewußtsein wie durch Bildung, Besitz und wirtschaftliche Leistung auszeichnete. Auch für ihn waren die Forderungen nach politischen Individualrechten und kommunaler und staatlicher Selbstbestimmung immer eng verknüpft mit der Frage der deutschen Einigung. Unter diesem doppelten Aspekt entfaltete er 1848/49 seine politische Aktivität. Mit anderen über die Haltung des Altliberalismus Enttäuschten mobilisierte er durch Gründung von Volksvereinen eine Bewegung zur Annahme der Reichsverfassung und beteiligte sich führend an den Forderungen der Reutlinger Pfingstversammlung 1849 nach Beschleunigung der inneren Reformen. Als sich die Entwicklung durch Verlegung des Rumpfparlaments nach Stuttgart zuspitzte, entschied sich H. für die demokratische Republik, unterlag jedoch mit seinem Antrag im Landesausschuß der Volkspartei. Nach der Flucht in die Schweiz kehrte er aus familiären Gründen zurück und stellte sich dem Gericht, das ihn nach 7monatiger Untersuchungshaft zu 2½ Jahren Festung verurteilte, aus der er im Frühjahr 1854 vorzeitig entlassen wurde. – Gemeinsam mit den aus dem Exil zurückgekehrten entschiedenen Demokraten Karl Mayer und Ludwig Pfau in der Redaktion des Stuttgarter „Beobachters“ tätig, arbeitete er seit 1864 maßgeblich an dem Aufbau der schwäbischen und späteren süddeutschen Volkspartei mit und setzte sich auch für die internationale Solidarität der Demokratie ein. Auch nach 1871 bewahrte sich H. gegenüber dem Reichsgedanken Bismarckscher Prägung eine letztlich republikanisch begründete Zurückhaltung und hat obrigkeitsstaatliche Eingriffe in die Ausübung demokratischer Freiheiten immer wieder bekämpft.

  • Literatur

    K. Schmidt-Buhl, Schwäb. Volksmänner, 1909, S. 8 ff.;
    J. H., Ein Lb. f. s. Freunde, verfaßt v. s. Söhnen, o. J. (ungedr., im Bes. v. Rechtsanwalt R. Haußmann, Stuttgart).

  • Porträts

    Ölgem. v. C. v. Rappard, 1875 (im Bes. v. Dr. W. Haußmann, Stuttgart).

  • Autor/in

    Lothar Albertin
  • Zitierweise

    Albertin, Lothar, "Haußmann, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 130 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118840681.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA