Lebensdaten
1857 – 1927
Geburtsort
Blomberg (Lippe)
Sterbeort
Blomberg (Lippe)
Beruf/Funktion
Holzindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 135684110 | OGND | VIAF: 11069265
Namensvarianten
  • Hausmann, August Adolph Bernhard
  • Hausmann, Bernhard
  • Hausmann, August Adolph Bernhard

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Zitierweise

Hausmann, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135684110.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard (1814–78), Getreide-, Öl- u. Sägemühlbes. in B., S d. Joh. Frdr. Christoph (1772–1841), Sägemühlbes. in B., aus Müllerfam. in Schieder/Lippe, u. d. Müllers-T Cath. Sophie Charl. Bunte aus Lemgo;
    M Carol. Dorothee (1821–1901), T d. Lohnherrn (stellv. Bgm.) u. Ratsbeisitzers Carl Frdr. Holste in B.;
    B Carl (* 1860), Mühlenbauer, ausgewandert nach Argentinien, Ernst (1863–1951), seit 1893 Gesellschafter d. Fa. Blomberger Holzindustrie (s. L);
    - 1884 Wilh. Frieder. Louise (1863–1938), T d. Bäckermeisters Wilh. Aug. Meyer in Horn u. d. Helene Elis. Capelle;
    6 K (1 ⚔, 2 früh †).

  • Biographie

    Nach einer Ausbildung auf der Baugewerkeschule Holzminden baute H. die väterliche Mühle nach der Aufstellung einer Dampfmaschine (1878) und nach Aufgabe des Lohe-, Öl- und Mahlbetriebes zu einem modernen Sägewerk aus. H. ersetzte die mechanische Vertikalsäge durch ein Horizontalgatterwerk und begann, für das örtliche Stuhlmacher-Handwerk in Serie gefertigte Stuhlteile herzustellen. Dies leitete nach anfänglichen Widerständen die Entwicklung der Stuhlindustrie in Blomberg ein. Intensiv beschäftigte sich H. damit, Buchenholz industriell nutzbar zu machen. Mit selbst entwickelten Schälmaschinen gelang es ihm Anfang der 90er Jahre, Schälholz für Furniere und aus diesem mit hydraulischen Pressen und durch Leimen Sperrholzplatten fabrikmäßig herzustellen. Die mit gekreuzter Faserrichtung verleimten und gepreßten Platten waren maßbeständig und blieben dauernd rißfrei. Das Sperrholz setzte sich bald durch und hatte große Auswirkungen auf das holzverarbeitende Gewerbe Ostwestfalens, besonders der Möbelindustrie. 1907 nahm H. einen selbst entworfenen und gebauten automatischen Furniertrockner, den ersten in Europa, in Betrieb, was die industrielle Serienfertigung entscheidend beeinflußte, denn nun entfiel die zeit- und platzraubende, arbeitsintensive Trocknung. Fast 3 Jahrzehnte blieb H. der Alleinhersteller der „Blomberger Sperrholzplatte“, die für Stuhlsitze und Transportfässer Verwendung fand und allmählich massive Holzteile in der gesamten Möbelherstellung ersetzte. H. ging später dazu über, für die Möbelfertigung Sperrholz in bestimmten Zuschnittmaßen zu liefern, eine der Voraussetzungen für die Entfaltung der Möbelindustrie im Lande Lippe. Die Entwicklung ermöglichte den zahlreichen lippischen Saisonarbeitern, die bis zur Jahrhundertwende im Ruhrgebiet und im benachbarten Ausland als Wanderarbeiter tätig gewesen waren, daheim einem festen Erwerb nachzugehen.|

  • Auszeichnungen

    Stadtverordneter;
    KR (1913).

  • Literatur

    A. Bünte, Die Stadt Blomberg, o. J., S. 17;
    M. Staercke, Menschen v. lipp. Boden, 1936, S. 359-61 (P S. 352/53);
    W. Bast, B. H. (1857-1927), Ein Pionier d. lipp. Holzindustrie, 1947 (Ms. im Westfäl. Wirtsch.archiv Dortmund);
    O. Kraemer, Sperrholz u. s. Bedeutung f. d. Möbelfertigung, in: Informationen IHK Detmold, Dez. 1950, Sondernr., S. 13;
    Ernst H. †, ebd. v. 17.2.1951.

  • Autor/in

    Bernhard Hausmann
  • Zitierweise

    Hausmann, Bernhard, "Hausmann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 125-126 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135684110.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA