Dates of Life
1850 – 1877
Place of birth
Danzig
Place of death
Galle (Stadt)
Occupation
Orientalist
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 117548952 | OGND | VIAF: 37696529
Alternate Names
  • Goldschmidt, Paul

Quellen(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Goldschmidt, Paul, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117548952.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Goldschmidt: Paul G., Orientalist, Sohn des Geh. Commercienraths G. zu Danzig, geboren daselbst am 19. December 1850, zu Galle auf Ceylon am 7. Mai 1877. Nach Absolvirung des Gymnasiums seiner Vaterstadt (Ostern 1867) widmete er sich in Heidelberg, Tübingen, Berlin, Göttingen der indischen Philologie, sein Studium während des Kriegs mit Frankreich unterbrechend, an dem er als Freiwilliger theilnahm. Ende 1872 promovirte er in Göttingen mit einer 1873 erschienenen Dissertation: „Specimen des Setubandha“, in welcher er, als erster, ein Stück (zwei Gesänge) dieses schwierigen Prâkrit-Gedichtes mit Uebersetzung, Commentar etc. herausgab. Diese Richtung auf die älteren Stufen der indischen Volkssprachen weiter verfolgend, wandte er von Herbst 1873 an einen einjährigen Aufenthalt in London an das Studium der Prâkrit-Manuscripte des India Office und veröffentlichte zwei gehaltvolle Aufsätze über prâkritische Lautlehre und Etymologie (Nachrichten von der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften, 1874). Im December 1874 schiffte er sich nach Ceylon ein, um im Auftrag der dortigen Colonialregierung die Sammlung der auf der Insel vorhandenen Inschriften zu unternehmen. Ueber die ersten 1½, der Ausbeutung der North-Central-Province gewidmeten Jahre seiner dortigen Thätigkeit hat er selbst in zwei Reports an den Gouverneur (gedruckt in den Sessional papers der Insel, wiederholt im Indian Antiquary, Bombay, June 1876, Nov. 1877) berichtet, deren letzter, vom September 1876, auch größere Specimina der entdeckten Inschriften enthält. Die reichhaltigen Funde, mit wenigen Ausnahmen Sämmtlich in sinhalesischer Sprache und vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis in die neuere Zeit sich erstreckend, gewährten, außer ihrem historischen Interesse, ein authentisches und vollständig neues Material für die Geschichte der sinhalesischen Sprache, über deren genealogische Stellung bisher die größte Unsicherheit herrschte, und welche G. nun mit Bestimmtheit als eine indogermanische indischer Familie erkannte. — Den Rest seiner Thätigkeit und seines Lebens, über den zu berichten ihm nicht mehr vergönnt war, widmete er der Durchforschung des Bezirks Hambantota der Südprovinz. Um diese zu Ende zu führen verweilte er gegen den Rath seiner Freunde fast ohne Unterbrechung vom Juni 1876 bis Ende April 1877 in den Fieberherden der Jungles, stets aufs neue von den Angriffen des Sumpffiebers heimgesucht: als er, um sich in Galle nach Colombo einzuschiffen, mit reichem Ertrag, aber mit verzehrter Kraft am 2. Mai Hambantota verließ, vermochte er nur noch Galle zu erreichen, am 4., wo er am dritten Tage starb. — Von seinem wissenschaftlichen Nachlaß ist bis jetzt|noch nichts bekannt geworden, da aber die ceylonesische Regierung bereits einen Nachfolger zur Weiterführung seines Werkes gewonnen hat, so steht zu hoffen, daß dieser Nachlaß dem Studium bald zugänglich gemacht werden wird.

    • Literature

      Siegfr. Goldschmidt, Paul Goldschmidt (Beilage zur Allgemeinen Zeitung, 17. Juni 1877). Siegfr.

  • Author

    Goldschmidt.
  • Citation

    Goldschmidt, Siegfried, "Goldschmidt, Paul" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 339-340 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117548952.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA