Lebensdaten
1269 – 1291
Beruf/Funktion
Markgraf von Meißen und Landsberg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137531389 | OGND | VIAF: 81710050
Namensvarianten
  • Friedrich
  • Friedrich Tuto
  • Friedrich Tuta
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Zitierweise

Friedrich Tuta, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531389.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Mgf. Dietrich v. L. ( 1285, s. NDB III), S d. Mgf. Heinr. d. Erlauchten v. M. ( 1288);
    M Helene ( 1304), T d. Mgf. Johann I. v. Brandenburg ( 1266);
    Ov Albrecht ( 1314/15), Mgf. v. M., Landgf. v. Thüringen (s. NDB I), Frdr. Clem ( 1316), Herr v. Dresden (s. NDB V);
    Schw Sophie ( 1318, Hzg. Konrad II. v. Glogau, 1273/74), Äbtissin v. Weißenfels;
    Vt Frdr. d. Freidige ( 1323), Mgf. v. M., Landgf. v. Thüringen (s. NDB V), Diezmann ( 1307), Landgf. v. Thüringen (s. NDB III);
    1287 Katharina ( 1310), T d. Hzg. Heinr. I. v. Niederbayern ( 1290);
    1 S ( vor 1291), 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Tode seines Vaters 1285 fiel F. zunächst die Mark Landsberg zu. Nach dem Tode seines Großvaters Heinrich teilte er sich mit seinem Onkel Albrecht in die Mark Meißen und erwarb 1289 von seinem Onkel Friedrich Clem das diesem zustehende Gebiet um Dresden. Die Niederlausitz, die ihm|vielleicht schon bei Lebzeiten Heinrichs überlassen worden war, trat er nach einer Fehde mit seinem Vetter Diezmann an diesen ab, der auch einen Teil der Mark Landsberg erhielt. Seinen zielbewußten Bemühungen, die wettinischen Gebiete in seiner Hand wieder zu vereinigen, setzte sein früher Tod ein Ende.

  • Literatur

    W. Giese, Die Mark Landsberg b. z. ihrem Übergang an d. brandenburg. Askanier i. J. 1291, in: Thür.-Sächs. Zs. f. Gesch. u. Kunst 8, 1918, S. 1 ff. u. 106 ff.;
    H. Wagenführer, Frdr. d. Freidige…, 1936;
    weitere L b. Frdr. III. d. Strengen.

  • Autor/in

    Harald Schieckel
  • Zitierweise

    Schieckel, Harald, "Friedrich Tuta" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 519-520 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531389.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Friedrich Tuto, Markgraf von Meißen und Landsberg, geb. im Jahre 1269, Sohn des Markgrafen Dietrich von Landsberg, Enkel des Markgrafen Heinrich des Erlauchten von Meißen. Im J. 1285, also noch sehr jung, gelangte er in Folge des Todes seines Vaters in den Besitz der Markgrafschaft Landsberg, die fast das ganze sogenannte Osterland mit Leipzig, Grimma, Weißenfels, das Residenz war, mit in sich begriff. Die Wirren, die damals das wettinische Haus erfüllten, haben auch ihn in Mitleidenschaft gezogen. Das Hinscheiden seines Großvaters, das in den ersten Wochen 1288 erfolgte, eröffnete ihm große Aussichten, er mußte aber die Lausitz an seinen Vetter Diezmann, den Sohn des Landgrafen Albrecht von Thüringen, überlassen und in den Besitz der Markgrafschaft Meißen sich mit eben diesem seinem Oheim Albrecht und mit Friedrich, dem Sohne Heinrich des Erlauchten aus seiner dritten Ehe mit Elisabeth von Miltiz, theilen. Hierauf hat er sich der Beruhigung seiner durch diesen Erbgang in Gährung gerathenen Gebiete zugewendet und zu diesem Zwecke Schritte gethan, die ganze Markgrafschaft Meißen in seine Hände zu bringen. Dieses sein Bestreben war von Erfolg begleitet und er wurde bei der Aufbringung der Opfer, die es erheischte, von den Ständen des Landes, die offenbar die Einheit der Herrschaft der Theilung derselben vorzogen, ausgiebig unterstützt. So kam (1289) ein Cessionsvertrag mit dem Landgrafen von Thüringen für seinen Antheil an der Mark Meißen, und mit Friedrich dem Kleinen für die Stadt und das Gebiet von Dresden zu Stande. Aber nur kurze Zeit durfte sich F. des errungenen Erfolges freuen. Bereits am 16. August 1291, erst 22 Jahre alt, ist er gestorben, bald nachdem König Rudolf das von ihm pacificirte Thüringen verlassen hatte. F., der mit Catharina, einer Tochter Herzogs Heinrich von Niederbaiern vermählt war, hinterließ keinen Sohn, nur eine einzige Tochter, Elisabeth, deren fernere Schicksale sich jedoch nicht sicher nachweisen lassen. Seine Gemahlin soll wieder in ihr Geburtsland zurückgekehrt sein,|was aber vor dem J. 1303 kaum geschehen sein könnte. Seine Mutter, die Markgräfin Helene, eine Tochter des Markgrafen Johann I. von Brandenburg, hat den Sohn um mehrere Jahre überlebt. Der frühzeitige Tod des Markgrafen wird von einer späteren Quelle, indeß mit geringer Wahrscheinlichkeit, einer Vergiftung zugeschrieben. Den Beinamen „Tutta“ (Tuto, Tuta) hat F. schon bei seinen Lebzeiten geführt; derselbe wird verschiedenartig meist als „Stammler“ gedeutet. Friedrichs Tod ist der Anfang neuer und für das wettinische Haus verhängnißvoller Verwicklungen gewesen, die sich zunächst an Landgraf Albrecht von Thüringen und den Markgrafen Friedrich den Freidigen (s. d.) anlehnen.

    • Literatur

      Tittmann, Markgraf Heinrich der Erlauchte. — Wegele, Friedrich der Freidige, Markgraf von Meißen etc.

  • Autor/in

    Wegele.
  • Zitierweise

    Wegele, Franz Xaver von, "Friedrich Tuta" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 563-564 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531389.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA