Beer, Görg
- Lebensdaten
- erwähnt 1576, gestorben 1600
- Geburtsort
- Bönnigheim
- Sterbeort
- Stuttgart
- Beruf/Funktion
- Baumeister ; Architekt
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118869728 | OGND | VIAF: 18019975
- Namensvarianten
-
- Behr, Görg
- Beer, Georg
- Behr, Georg
- Beer, Görg
- Behr, Görg
- Beer, Georg
- Behr, Georg
- Beer, Görg
- Behr, Görg
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Beer (Behr), Görg
Architekt, * Bönnigheim, † (nach Grabstein) 15. oder (nach Totenbuch) 17.7.1600 Stuttgart.
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Genealogie
⚭ 1) Bönnigheim 18.9.1552 Susanna Pfayt († 1582), 2) Stuttgart Witwe des Christoph Dirr; Nachkommen ritterschaftlicher Amtleute und Bürgermeister in Bönnigheim.
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Biographie
B. wurde 1576 durch Herzog Ludwig von Württemberg als Nachfolger des alternden A. Tretsch zum obersten Leiter des fürstlichen Bauwesens berufen. Vielleicht wurden die Beziehungen durch Tretschs Mitarbeiter M. Berwart geknüpft, der 1556-64 das herzogliche Schloß in Brackenheim baute. Frühere, die Berufung nach Württemberg rechtfertigende Arbeiten B.s sind nicht bekannt. 1578 nahm er den zwanzigjährigen H. Schickhardt als Mitarbeiter an, der ihn bei allen Bauten unterstützte und später sein Nachfolger wurde. - B.s Hauptwerk ist das 1581-93 errichtete Stuttgarter Lusthaus, ein zweigeschossiger Bau mit einer Brunnenhalle, deren Netzgewölbe auf 27 Säulen ruhte, im Untergeschoß und einem 57,6 m langen, 20,3 m breiten, 15,7 m hohen tonnengewölbten Saal im Obergeschoß. Der Zweigiebelbau mit hohem Satteldach war, nach dem Muster des Prager Belvedere, unten von einem Laubengang mit vier Ecktürmen umgeben, der einen Söller trug, zu dem an den Langseiten doppelläufige, auf einen erkerartigen Podest mündende Freitreppen führten. Anregung boten die dem Künstler wohl bekannten Freitreppen der Rathäuser in Bern, Mülhausen und Molsheim. Lusthaus und Lustgarten galten als Meisterwerke der deutschen Renaissance 1750 zum Theater umgebaut, später wiederholt verändert, fiel es 1902 einem Brand zum Opfer. Seine Reste wurden 1904 in den Stuttgarter Anlagen wieder aufgebaut; die Büsten des Bauherrn und seiner Vorfahren bewahrt heute das Schloß Lichtenstein, weitere Ausstattungsteile das Stuttgarter Landesmuseum. - 1586 baute B. sein Wohnhaus an der Calwerstraße. Als Landbaumeister errichtete er 1588-93 das zur Fürsten- und Adelsschule bestimmte Collegium illustre in Tübingen, einen um einen rechteckigen Hof gruppierten Vierflügelbau mit Ecktürmen und schöner Stiftungstafel. 1590 leitete er den Wiederaufbau der abgebrannten Stadt Schiltach, 1592 lieferte er Pläne für den Kirchturm in Thieringen bei Balingen, 1592-95 entstand nach seinem Entwurf an Stelle des alten Abtshauses das Jagdschloß in Hirsau, ein stattlicher Bau mit hohen Giebeln und großen Sälen, der 1692 von den Franzosen eingeäschert wurde.
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Literatur
ADB II;
W. Bäumer, Das ehemalige Lusthaus in Stuttgart, 1869;
A. Klemm, Württ. Baumeister u. Bildhauer, in: Württ. Vjhh. f. Landesgesch. 5, 1882, S. 141 ff.;
ders., Üb. d. Nachfolger d. fürstl. Baumeisters Tretsch, ebenda, 12, 1889, S. 91 ff.;
W. Lübke, Die Renaissance in Dtld. I, ² 1882, S. 336 ff.;
K. Walcher, Die Skulpturen d. Stuttgarter Lusthauses auf d. Schloß Lichtenstein, 1886;
ders., Die schönsten Porträtbüsten d. Stuttgarter Lusthauses, 1887–92;
B. Pfeiffer, Der Meister d. Lusthauses u. seine Heimat Bönnigheim, in: Schwäb. Merkur, Nr. 498, 25.10.1902;
J. Baum, Kat. d. Kgl. Altertümerslg. in Stuttgart III, 1917, S. 266;
W. Fleischhauer, Die Malereien im Stuttgarter Lusthaus, in: Württ. Vergangenheit, Festschr. d. Württ. Gesch.- u. Altertums-Ver., 1932;
A. Wintterlin, G. B., in: J. Meyer, Allg. Künstler-Lex. III, 1885, S. 281 ff.;
ThB. -
Porträts
Bildnisbüsten (Württ. Landesmus. Stuttgart).
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Autor/in
Julius Raum -
Zitierweise
Baum, Julius, "Beer (Behr), Görg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 735 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118869728.html#ndbcontent