Lebensdaten
1879 – 1953
Geburtsort
Königsberg (Neumark)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Zuckerindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137122845 | OGND | VIAF: 81357599
Namensvarianten
  • Harney, Fritz Gustav Erich
  • Harney, Fritz
  • Harney, Fritz Gustav Erich
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Zitierweise

Harney, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137122845.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1844–1919), Wagenbauer in K., S d. Waffenschmieds Gustav Eduard (1813–75) u. d. Dorothea Henr. Otterstein;
    M Emilie Mathilde Aug. (1850–1926), T d. Mühlenbescheiders Theodor Alex. Laue u. d. Karoline Wilh. Radant;
    Vt Hans (1877–1954), Bankier (s. L);
    - 1910 Ida (1884–1965), T d. Fabrikdir. Frdr. Wilh. Heinhold (1849–1912) u. d. Frieder. Wilh. Voigt;
    3 S.

  • Biographie

    H. studierte unter anderem an der TH Berlin Physik, Chemie und Nationalökonomie. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Chemiker und Assistent in Betrieben der Zuckerindustrie übernahm er 1910 die Leitung der Zuckerfabrik Wabern und war 1916-45 als Generaldirektor der AG Zuckerfabrik Nauen (mit den Fabriken Nauen und Ketzin) tätig, die er in kürzester Frist mustergültig ausgestaltete. Darüber hinaus leitete er zwei industrielle Tochtergesellschaften und verwaltete als Land- und Forstwirt mehrere große Güter. – Mitte der 20er Jahre wurde er in kurzer Zeit Vorsitzender zahlreicher Berufsvereinigungen, insbesondere der Wirtschaftlichen Vereinigung der Deutschen Zuckerindustrie (nach 1933 Hauptvereinigung der Deutschen Zuckerwirtschaft), und Vorsitzender des Direktoriums des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie (nach 1933 Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie) und galt während mehr als 25 Jahre als die markanteste Persönlichkeit der deutschen Zuckerindustrie.

    H.s besonderes Verdienst ist es, daß er die infolge weltweiter Überproduktion nach dem 1. Weltkrieg völlig veränderten Verhältnisse in der internationalen Zuckerwirtschaft frühzeitig erkannte und ihnen erfolgreich entgegengetreten ist. Mit Tatkraft, Beharrlichkeit und Verhandlungsgeschick setzte er sich in internationalen Verhandlungen – 1931 durch das von ihm in Brüssel mitunterzeichnete Chadbourne-Abkommen gekrönt – ebenso wie in Deutschland für eine aufeinander|abgestimmte Kontingentierung von Anbau, Verarbeitung und Export in freier Vereinbarung der davon Betroffenen ein. Somit bewahrte er zahlreiche landwirtschaftliche und industrielle Betriebe vor dem Niedergang. Auch nach 1933 noch gelang es seinem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit – unbeschadet seiner Überzeugung von der Notwendigkeit einer gesunden Marktordnung in der Zuckerindustrie –, eine reine Planwirtschaft zu verhindern und seinem Wirtschaftszweig mit der Doppelnatur von Industrie und Landwirtschaft eine damals sonst kaum mehr gekannte Elastizität zu erhalten.

  • Werke

    W Hrsg.: Hundert J. d. Dt. Zuckerindustrie 1850-1950, 1950.

  • Literatur

    Clemens Meyer, in: Zucker 1, 1954, S. 19-21 (P). - Zu Vt Hans: F. Pudor, Lb. a. d. rhein.-westf. Industriegebiet, Jg. 1952–54, 1957, S. 95-97.

  • Autor/in

    Friedrich Th. Meyer
  • Zitierweise

    Meyer, Friedrich Th., "Harney, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 691-692 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137122845.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA