Harms, Jürgen
- Lebensdaten
- 1885 – 1956
- Geburtsort
- Bargdorf Kreis Uelzen
- Sterbeort
- Marburg/Lahn
- Beruf/Funktion
- Zoologe ; Biologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 139880534 | OGND | VIAF: 102716664
- Namensvarianten
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- Harms, Jürgen Wilhelm
- Harms, Jürgen
- Harms, Jürgen Wilhelm
- Harms, Jürgen Wilhelm
- Harms, J. W.
- Harms, Jürgen
- Harms, Jürgen H.
- Harms, Jürgen Heinirch Wilhelm
- Harms, Jürgen W.
- Harms, Jürgen-Wilhelm
- Harms, W.
- Harms, Wilhelm
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Marburger Professorenkatalog online [2017]
- * Hessische Biografie [2004-]
- Biographien der Entomologen der Welt (SDEI) [1974-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1966] Autor/in: Pflugfelder, Otto (1966)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Orte
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Genealogie
Aus hannov. Bauern-, Pfarrer- u. Lehrerfam.;
V Wilhelm (1860–96), Landwirt, S d. Landwirts Heinr. Wilh. u. d. Anna Sophie Dor. Schulze;
M Dorothea (1866–1948), T d. Hofbes. Joh. Heinr. Grimm u. d. Cath. Elisabeth Harms;
⚭ Brighton/England 1909 Frances (* 1887), T d. Robert Schelp (1855–1944), Exportkaufm., u. d. Mary Ann Smith; kinderlos. -
Biographie
Nach dem Studium der Naturwissenschaft in Marburg und Cambridge promovierte H. 1907 in Zoologie mit einer Arbeit „Zur Biologie und Entwicklungsgeschichte der Najaden“. Sein Lehrer war E. Korschelt. Wesentlich mitbestimmt wurde seine wissenschaftliche Entwicklung durch den Anatomen M. Nußbaum, an dessen Institut in Bonn H. kurze Zeit Assistent war, ferner durch E. F. W. Pflüger und den damals schon betagten F. von Leydig. 1910 habilitierte sich H. in Marburg, 1922 wurde er auf den Lehrstuhl für Zoologie in Königsberg, 1925 nach Tübingen und 1935 nach Jena berufen. Ab 1949 arbeitete er als Gast im Anatomischen Institut der Universität Marburg. 1951/52 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Kairo. Zahlreiche Forschungsreisen führten ihn ins Ausland: 1913 Lanzarote, 1923 Balearen, 1926 Java, 1928/30 Sunda-Expedition der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, 1932 Christmas Island, 1939 Sumatra und Japan, 1956 Chile.
H. zahlreiche experimentelle Arbeiten behandeln Fragen der damals aufblühenden Endokrinologie: Wirkungen der Sexualhormone bei Amphibien, Regenwürmern, Gephyreen, Geschlechtsumstimmung erwachsener Krötenmännchen in Weibchen, Thymusforschung, Probleme des Alterns und der sogenannten „Verjüngung“, deren Wesen er allerdings frühzeitig als vorübergehende Auffrischung erkannte. Zeitlebens beschäftigte ihn der Fragenkomplex der Artumbildung in der Evolution. Nach seiner Auffassung bewirken Umweltänderungen Abwandlungen der Physiologie des Zellplasmas. Diese wirken sich bei langer Dauer auch auf die Leistungen des Zellkerns aus und werden dadurch erblich. Zur Stützung seiner Hypothese trug er auf seinen Expeditionen ein riesiges Material zusammen: tropische, amphibisch lebende Fische (Gobiiformes, Periophthalmen, Boleophthalmen), Landeinsiedler, Birgus latro. Die ungeheure Abwandlungsfähigkeit läßt die große Bedeutung der Umweltfaktoren zwar erahnen, liefert indessen keinen bündigen Beweis für eine Vererbung erworbener Anpassungen.– Sein ausgedehntes Wissen, sein überragendes experimentelles Geschick, seine große Erfahrung machten H. zu einem erfolgreichen Lehrer und Institutsleiter. An Schüler und Mitarbeiter stellte er hohe Anforderungen.
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Werke
u a. Experimentelle Unters. üb. d. innere Sekretion d. Keimdrüsen, 1914;
Morpholog. u. experimentelle Unterss. an alternden Hunden, in: Zs. f. d. gesamte Anatomie 71, 1924;
Individualzyklen als Grundlage f. d. Erforschung d. biolog. Geschehens, 1924;
Körper u. Keimzellen, 2 Bde., 1926;
Wandlungen d. Artgefüges unter natürl. u. künstl. Umweltbedingungen, 1934;
Lebensablauf u. Stammesgesch. d. Birgus latro, in: Jenaische Zs. f. Med. u. Naturwiss. 71, 1937;
Lamarckismus u. Darwinismus als hist. Theorien, ein Kampf um Überlebtes, ebd. 37, 1939;
Experimentell-morpholog. Unterss. üb. d. Thymus v. Xenopus laevis, in: Morpholog. Jb. 92, 1952. -
Literatur
H. Friedrich-Freska, in: Verhh. d. Dt. Zoolog. Ges. 1956, = Zoolog. Anz., Suppl.bd. 20, 1957, S. 485-89 (P);
Rhdb. -
Porträts
Zeichnung v. A. Tröger (im Bes. d. Wwe Frau Frances Harms, Marburg/Lahn, Sonnenwinkel).
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Autor/in
Otto Pflugfelder -
Zitierweise
Pflugfelder, Otto, "Harms, Jürgen" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 685-686 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139880534.html#ndbcontent