Lebensdaten
1841 – 1899
Geburtsort
Teschen
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schulmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139877541 | OGND | VIAF: 102714062
Namensvarianten
  • Hannak, Emanuel Franz Adam
  • Hannak, Emanuel
  • Hannak, Emanuel Franz Adam
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Hannak, Emanuel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139877541.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Hannak*)Zu Bd. XLIX, S. 760.: Emanuel Franz Adam H., österreichischer Schulmann, am 28. Februar 1899. Geboren am 30. Mai 1841 in Teschen (Schlesien), verlor H. bereits 1842 seinen Vater und wuchs seitdem im Hause seines Großvaters, Bürgers und Hausbesitzers seiner Vaterstadt, auf. Er besuchte das dortige Gymnasium von 1850—1859 und studirte dann an der Wiener Universität classische Philologie unter Bonitz und Vahlen, Geschichte unter Aschbach, Albert Jäger, Ottokar Lorenz und Arneth, Philosophie unter Lott und Zimmermann. Im Jahre 1863 für das Gymnasiallehramt geprüft, wirkte er zunächst als Probecandidat und Supplent am akademischen Gymnasium zu Wien. Nachdem er 1864 auch Doctor der Philosophie geworden war, wurde er 1865 an das neubegründete Leopoldstädtische Communal-Gymnasium (Human- und Realgymnasium) berufen und dort 1866 zum Gymnasialprofessor ernannt. Gleichzeitig habilitirte er sich an der Universität als Privatdocent für alte Geschichte und classische Philologie. Daneben lehrte er an der Lehrerinnenbildungsanstalt und 1870—73 am Lehrerpädagogium|der Stadt Wien, das damals unter Leitung von Friedrich Dittes stand. Dadurch mit der Vorbildung der Volksschullehrer vertraut geworden und für diesen Zweig der Pädagogik erwärmt, übernahm er 1873 als Director die Leitung des neuen Landesseminares zu Wiener Neustadt. Auf einer Studienreise durch Deutschland lernte er 1874 eine Reihe der angesehensten deutschen Lehrerbildungsanstalten kennen und wußte seine Beobachtungen in der Organisation der eigenen Anstalt so glücklich zu verwerthen, daß diese bald den Ruf einer Musteranstalt für Oesterreich erwarb. Daher richteten, als Dittes 1881 nach mancherlei Streitigkeiten von der Leitung des städtischen Pädagogiums zurücktrat, die Blicke sich auf H., und dieser trat als Director an die Spitze der Anstalt, der er bereits früher jahrelang als Lehrer gedient hatte. In dieser Stellung verblieb er und genoß längst den Ruf eines der vielseitigsten und tüchtigsten Pädagogen Deutschösterreichs, als er inmitten rüstiger Thätigkeit nach kaum viertägiger Krankheit am 28. Februar 1899 durch den Tod abberufen ward.

    Neben seiner praktischen Berufsarbeit bethätigte H. sich eifrig als Schriftsteller. Außer einer größeren Reihe einzelner Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen von ihm mehrere an den österreichischen Schulen weitverbreitete Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Mittelschulen, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten und das „Lehrbuch der österreichischen Geschichte, der Verfassung und der Staatseinrichtungen der österreichisch-ungarischen Monarchie“ (Wien 1884; 2. Auflage 1886), sowie eine in vielen Auflagen erneuerte „Oesterreichische Vaterlandskunde“ und ein mit Umlauft herausgegebener „Historischer Schulatlas“ (1886). Seine ersten litterarischen Arbeiten galten dem Alterthume: „Q. Fabius Pictor und die römische Gründungssage" (1866), „Das Museum und die Bibliothek zu Alexandria" (1867), „Das Historische in den Persern des Aischylos" (1868), „Appianus und seine Quellen" (1869). Diesen Jugendarbeiten reihte sich später an die „Geschichte der Pädagogik des Alterthums“ (Band I der 4. Auflage der „Geschichte der Pädagogik“ von Karl Schmidt, von H. wesentlich umgearbeitet). Inzwischen hatte er jedoch auch seinen litterarischen Fleiß mehr der praktischen Pädagogik zugewandt. Hieher gehören seine „Berichte über das österreichische Unterrichtswesen" (1873 anläßlich der Wiener Weltausstellung), sowie die Schriften „Ueber den Geschichtsunterricht“ (1873) und „Methodik des Unterrichts in der Geschichte“ (1891). Für das Jubiläumswerk „Wien 1848—1888“ schrieb H. den Abschnitt „Schule“. Als Ehrenmitglied der „Industrial Education Association“ zu New-York lieferte er zu deren Publicationen die Arbeit: „The training of teachers in Austria“ (1889).

  • Autor/in

    Sander.
  • Zitierweise

    Sander, "Hannak, Emanuel" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 555-556 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139877541.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA