Lebensdaten
um 1574 – 1628
Geburtsort
Neuss
Sterbeort
Konitz (Westpreußen)
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124946577 | OGND | VIAF: 89614963
Namensvarianten
  • Hahn, Hermann
  • Han, Herman
  • Habl, Hermann
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Orte

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Zitierweise

Hahn, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124946577.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann, Maler (malte im Rathaus Brieg 1572, 1582 u. f. d. Kirchen in Brieg u. N.);
    M N. N.;
    1) Else N. N., 2) 16.11.1604 Barbara, T d. Lazarus Sparrgutt;
    S aus 1) Gerhard, 1624 Meister in d. Danziger Malerinnung, Hans u. Augustin, alle Maler aus d. väterl. Werkstatt, T Barbara ( Johs. Peterhacke, Maler in K.).

  • Biographie

    Das mit HH und „1597“ gezeichnete Altarbild der Dorfkirche zu Bobrowo Kreis Strasburg ist wahrscheinlich das Erstlingswerk des Meisters, der nach Anton Möllers Tode den künstlerischen Leistungen der Danziger Malerei ein besonderes Gepräge gab. Bereits 1604 wurde H. anläßlich seiner 2. Heirat als der „erbare und kunstreiche … maler und conterfeyer“ bezeichnet. 1609 ließ die Christopherusbank des Artushofes durch ihn „und seine Gesellen“ ihren Fries renovieren. Um 1610 beginnt H. für die benachbarten Zisterzienserabteien Oliva und Pelplin zu malen. 1612 gehört er zu den Danziger Malern, welche beim Rat die Gründung einer Danziger Malerinnung beantragen. Dieser Zunft, die sich die Zunftordnung der Augsburger Malerinnung zum Vorbild nimmt, gehört H. neben Isaac van dem Blocke zunächst als Beisitzer an, 1614 erwirbt er das Danziger Bürgerrecht. 1613/14 entstehen in seiner Werkstatt die Stiftertafeln und Benefaktorenporträts für die Klosterkirche Oliva, 1615 arbeitet er an der Gründungstafel der Danziger Marienkirche und malt dort auch „das gewölbte Chor über der Dresenkammer, wo man musiciret“, für 100 Gulden aus, ebenso den „Procantor-stuel vor der Kanzel“. 1616 schuf H. die Verkündigung für Braunsberg, die 1932 in Kläkeberga in Schweden wiedergefunden wurde. 1618-24 arbeitete er nahezu ausschließlich für Oliva und Pelplin. 1622 erwarb er das Olivaer Klostergut Hochstrieß bei Langfuhr. Die darauf lastenden Dienste, die ihm als Künstler und freiem Bürger in|Danzig unangemessen erschienen, löste er ab, indem er den Olivaer Mönchen drei Altäre malte. Das Bild der Krönung der Jungfrau Maria für den Hochaltar in Pelplin, 1623 dem Künstler mit dem Hinweis in Auftrag gegeben, es eigenhändig zu malen, machte H. unter seinen Zeitgenossen berühmt. Inzwischen war er nach Konitz übersiedelt.

    H. hat mit seiner aufs feinste ausgebildeten barocken Hell-Dunkel-Malerei in Danzig einen bestimmenden Einfluß ausgeübt. Vom Geist der Gegenreformation erfüllt, war er hauptsächlich Kirchenmaler. Die Verherrlichung der katholischen Kirche in zahlreichen Bildern war sein Lebenswerk. Für humanistische und allegorische Darstellungen, wie sie zum Beispiel der Danziger Rat wünschte und seine Zunftgenossen auch schufen, fehlten H. als strengem Katholiken augenscheinlich die inneren Voraussetzungen.

  • Literatur

    H. Basner, Der Danziger Maler H. H., 1935;
    W. Drost, Danziger Malerei v. MA b. z. Ende d. Barock, 1938;
    J. St. Pasierb, Zycie Hermana Hana, malarza i obywatela gdańskiogo (1574-1628) (Das Leben d. Danziger Malers u. Bürgers H. H.), in: Rocznik Gdańiski 15/16, Danzig 1956/57, S. 400-17;
    ThB;
    Altpreuß. Biogr.

  • Autor/in

    Ernst Bahr
  • Zitierweise

    Bahr, Ernst, "Hahn, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 507-508 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124946577.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA