Lebensdaten
1806 – 1873
Geburtsort
Wolfhagen (Hessen-Nassau)
Sterbeort
Marburg
Beruf/Funktion
kurhessischer Minister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135607116 | OGND | VIAF: 47982523
Namensvarianten
  • Abée, Conrad
  • abee, conrad
  • Abée, Conrad
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Zitierweise

Abée, Conrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135607116.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus der gleichen Familie wie Ernst Abbe, alte Chirurgenfamilie, nicht hugenottischer Abstammung;
    V Johann Christoph Wilhelm Abée (1765–1819), Amtschirurg; M Anna Catharina Gesecke aus Kassel;
    Gvv Johann Martin Abe;
    Kassel 1837 Sophie Freiin v. Wrede; 12 K, u. a. Emilie (⚭ Eduard Vilmar, evangelischer Theologe u. Orientalist).

  • Biographie

    Ärmliche Verhältnisse verhinderten zunächst ein geplantes Studium. A. erwarb höhere Bildung erst neben seiner Tätigkeit als Amtsschreiber. Nach Ablegung der Reifeprüfung in Fulda (1830) studierte er in Marburg Rechtswissenschaft und Philosophie und trat 1833 als Referendar in den kurhessischen Staatsdienst. 1835 war er bereits Sekretär, 1843 vortragender Rat im Justizministerium. 1846 wurde er Kabinettsrat des Kurprinzen-Mitregenten und dessen enger Vertrauter. Mit dem Minister H. D. v. Hassenpflug, als dessen Hauptschüler er bezeichnet wird, verbanden ihn religiöse und politische Ziele. Zu Beginn der Revolution von 1848 mußte er als Exponent der Kabinettspolitik Kassel verlassen und wurde Obergerichtsrat in Rinteln. Nach Hassenpflugs Rückkehr in das Ministerium im Jahre 1850 gelangte A. erneut zu einflußreichen Stellungen. 1853 wurde er Präsident des Oberappellationsgerichts, seit 1858 vertrat er die Interessen Kurhessens am deutschen Bundestag, besonders in den strittigen Verfassungsfragen. Nach dem Sturz Hassenpflugs 1860 trat er als Justizminister an die Spitze des reaktionären Ministeriums A.- Volmar, zunächst unter Beibehaltung seines Bundestagspostens. Mit dem Scheitern der neuen Verfassung durch das Eingreifen Preußens mußte das Kabinett 1862 zurücktreten. Doch wurde A. im Jahre 1863 als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des kurfürstlichen Hauses erneut in das Ministerium berufen, ab 1865 zusätzlich auch als Justizminister. Indessen war er der schwierigen innen- und außenpolitischen Situation seiner Zeit nicht gewachsen. Nach dem Einmarsch der preußischen Truppen wurde er als Hauptratgeber des Kurfürsten zugleich mit seinen Kollegen seines Amtes enthoben. Er folgte dem Kurfürsten nicht nach Böhmen, sondern zog sich nach Marburg zurück. Über den Frankfurter Fürstentag hat er Aufzeichnungen hinterlassen.

  • Literatur

    Ph. Losch in: Lb. Kurhessen I, 1939 (L).

  • Autor/in

    Kurt Dülfer
  • Zitierweise

    Dülfer, Kurt, "Abée, Conrad" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 6 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135607116.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA