Lebensdaten
1784 – 1864
Geburtsort
Dillenburg
Sterbeort
Dillenburg
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136743153 | OGND | VIAF: 81036740
Namensvarianten
  • Haas, Wilhelm Ernst
  • Haas, Ernst
  • Haas, Wilhelm Ernst
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Zitierweise

Haas, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136743153.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Daniel (1731–98), Kolonialwarenhändler, nahm d. „Tabakspinnen“ (Verarbeitung v. Tabak) auf u. gründete eine d. ältesten u. bedeutendsten Tabakfabriken Nassaus, Gerichtsschöffe, S d. Strumpfwebers Joh. Dan. u. d. Anna Catharina Metzger;
    M Sarah (1748–1806), T d. Joh. Arnoldus Ernst u. d. Helena Cath. Sandt;
    1) 1809 (⚮) Maria Joh. Marg. Christiana (* 1790), T d. Gastwirts Chr. Carl Koch in Heidelberg u. d. Maria Juliane Hoffmann, 2) Frücht b. Ems 1842 Johanette Justine Philippine (1823–46), T d. Försters Joh. Wilh. Weimar u. d. Polyxene Boyer;
    3 S, 1 T aus 1), u. a. Frdr. Wilh. Ernst (1815–65), Kaufm. u. Hüttenbes., Fritz (1823–1900);
    2 S aus 2).

  • Biographie

    Nach Schul- und Ausbildungszeit im Geschäft des Vaters machte sich H. mit Weinhandel und Tabakwarenfabrikation 1813 selbständig. 1832 gründete er mit L. Brahms und F. J. Zinco die Firma W. Ernst Haas & Co. als Tabaksfabrikationsgeschäft. Er besaß ½, die beiden Compagnons je ¼ Anteile. Die Söhne H. aus 1. Ehe traten später in dieses Unternehmen ein. H. dehnte die Tabak-, Kautabak- und Schnupftabakfabrikation auf das Zigarrenspinnen aus und schuf sich in diesen Erzeugnissen in einem weiten Verbreitungsgebiet einen Ruf. Seine besondere Neigung galt dem Weinhandel. Er unternahm weite Reisen zum Ankauf, und sein Vermögen wuchs beachtlich bei dieser Tätigkeit. Er wendete aber als aufgeschlossener Zeitgenosse seine Arbeit und sein Geld seit 1840 immer mehr den aufkommenden Eisenhütten zu. Im Lahn-Dill-Gebiet erlebte in der Zeit von 1815-60 das Eisenhüttenwesen auf der Grundlage der Holzkohle einen erheblichen Aufstieg. H. erkannte die Chance des von dem geldbedürftigen Herzog Wilhelm von Nassau zugelassenen privaten Unternehmertums und beteiligte sich an einer Reihe von Zechen, vorwiegend durch den Erwerb von Kuxen an Eisensteingruben. Seine wichtigsten Beteiligungen in den 1830er und 40er Jahren hatte H. gemeinsam mit L. A. Göbel an dem Burger Eisenwerk und dem Schelder Eisenwerk, genannt „Haasen-Hütte“. An beiden Eisenwerken besaß H. nicht die Mehrheit, für ihn Grund genug, durch den Erwerb der „Neuhoffnungshütte“ von der Familie Treupel 1854 für 185 000 Gulden zusammen mit seinem Sohn Wilhelm Ernst und dessen Frau „Herr im eigenen Hause“ zu werden. Noch heute ist sie im Familienbesitz. Bei dem Kauf wurde die Fabrik mit 1 Holzkohlenhochofen, 1 Eisengießerei, 2 Puddelöfen, 1 Schweißofen und 1 Walzwerk erworben. Es gelang H. schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts, das im Holzkohlenhochofen aus eigenen Eisenerzen gewonnene Eisen in einer Hitze, also ohne nochmaliges Einschmelzen, in der Gießerei zu Ofen- und Herdplatten zu vergießen. Im Puddel- und Walzwerk begann unter seiner Leitung eine Ausdehnung und Blütezeit, die bis zur Ausbreitung des Siemens-Martin-Ofens andauerte. Das Puddelwerk ist bis 1945 als letztes seiner Art in Deutschland betrieben worden.

  • Literatur

    L. Beck, Gesch. d. Eisensteinbergbaus u. Eisenhüttenwesens in Nassau, in: Nassau, Heimatbuch, 1913;
    Hist. biogr. Bll. f. Industrie, Handel|u. Gewerbe, 1900;
    Opitz, Burg u. s. Burgerhütte, in: Gedenkschr. d. ev. Kirchengemeinde Burg/Dillkreis z. Glockenweihe am 4.11.1951;
    I. Bauert-Keetmann, Gesch. d. Fa. W. E. H. & Sohn Neuhoffnungshütte, 1900 (P).|

  • Quellen

    Qu.: Staatsarchiv Wiesbaden; Werksarchiv W. E. H. & Sohn Neuhoffnungshütte, Sinn.

  • Autor/in

    Alwin Koch
  • Zitierweise

    Koch, Alwin, "Haas, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 374-375 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136743153.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA