Lebensdaten
1840 – 1909
Geburtsort
Rastenburg (Ostpreußen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Arzt ; Medizinalstatistiker ; Geheimer Medizinalrat,
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117591521 | OGND | VIAF: 84802637
Namensvarianten
  • Guttstadt, Albert
  • Guttstadt, A.
  • Guttstadt, Albertus

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Guttstadt, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117591521.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Samuel (1800–83), aus Flotow (Westpreußen); M Henriette Rosenbach (1810–1906), aus Lautenburg (Lidzbark, Westpreußen); Berlin 1876 Clara (1850-1922), T d. Isidor Zacharias Guhrauer (1814–78), aus Lissa (Posen), u. d. Frederike Hayn (1825–1901), aus Glogau (Niederschlesien);
    2 S Richard (1879–1942 KZ Mauthausen), Bauing., Reichsbahnoberrat, Friedrich (1881–1939), Reichswirtsch.ger.rat, 1939 im KZ Sachsenhausen inhaftiert.

  • Biographie

    G. studierte in Berlin Medizin. Noch vor Abschluß des Studiums praktizierte er 1866 im Choleralazarett und promovierte mit einer Arbeit über diese Krankheit. Als praktischer Arzt ließ er sich in Berlin nieder und wurde Armenarzt. 1870/71 nahm er als Arzt am Feldzug teil und war anschließend im Pockenlazarett auf dem Tempelhofer Feld in Berlin tätig. 1872 trat er ins Preußische Statistische Büro ein und wurde 1874 Medizinalreferent dieser Behörde, später wurde er Mitglied dieses Amtes. 1875 habilitierte er sich an der Universität Berlin für Hygiene. – G. beschäftigte sich vor allem mit den Problemen des öffentlichen Gesundheitswesens unter statistischen Gesichtspunkten, teilweise unter Entwicklung neuer Methoden. Er ist Verfasser verschiedener Obersichtswerke auf diesem Gebiet. Wichtig wurden seine Untersuchungen über Krüppel, Blinde und Taubstumme, Geisteskranke und so weiter in Preußen, da sie die Notwendigkeit der Gesundheitsfürsorge deutlich machten. G. war der beste Kenner des Krankenhauswesens seiner Zeit. Im Zeitalter der Bakteriologie hielt er an der Anschauung fest, daß auch die Medizinalstatistik und Epidemiologie für die Erkenntnis der Seuchen von Wichtigkeit sind. G. war in der ärztlichen Standespolitik maßgeblich tätig, Mitglied der Ärztekammer und Redakteur verschiedener Zeitschriften (Deutsche Medizinische Wochenschrift, Klinisches Jahrbuch, Korrespondenzblatt Berliner Ärzte). Als Liberaler trat er für die Wirksamkeit des freien Vereinslebens ein und war Gegner der Entwicklung der Sozialpolitik auf obligatorischer Grundlage. Er organisierte die Gründung von Sanitätswachen, Kinderspielplätzen und Trinkerasylen in Berlin. Lange Zeit war er Vorsitzender des Bundes der Berliner Grundbesitzervereine, trat aber von diesem Posten zurück, als seine sozialen Anschauungen mit der Mehrheit der Grundbesitzer in Konflikt gerieten.|

  • Auszeichnungen

    GMR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Krankenhauslex. f. d. Kgr. Preußen, 1885 f.;
    Die nat. wiss. u. med. Staatsanstalten Berlins, 1886;
    Anstalten u. Einrichtungen d. öffentl. Gesundheitswesens in Preußen, 1890;
    Dtld.s Gesundheitswesen, 2 Bde., 1890 f.;
    Über d. prakt. Ausbildung v. Ärzten an Kliniken, 1892;
    Krankenhauslex. f. d. Dt. Reich, 1910;
    W-Verz. s. Jber. üb. Soz. Hygiene 9, 1910, S. 382-88.

  • Literatur

    R. Lenhoff, in: Dt. Med. Wschr. 35, 1909, S. 981;
    Med. Reform 17, 1909, S. 226, 322;
    A. Grotjahn, In Memoria A. G., in: Zs. f. soz. Med. 4, 1909, S. 546;
    Voss. Ztg. v. 5.5.1909, Mittagsausg.;
    Chronik d. Univ. Berlin 23, 1910, S. 8;
    Pagel (P);
    DBJ XIV (Tl. 1909, L);
    BLÄ.

  • Autor/in

    Manfred Stürzbecher
  • Zitierweise

    Stürzbecher, Manfred, "Guttstadt, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 353 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117591521.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA