Lebensdaten
1862 – 1943
Geburtsort
Glis Kanton Wallis (Schweiz)
Sterbeort
Genf
Beruf/Funktion
Arzt ; Erfinder einer Straßenteerung
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136153674 | OGND | VIAF: 80546872
Namensvarianten
  • Docteur Goudron (Zuname)
  • Guglielminetti, Ernest
  • Docteur Goudron (Zuname)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Guglielminetti, Ernest, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136153674.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton, Handelsmann, ehem. Anhänger Garibaldis;
    M Luise ( 1889), T d. Anton Furrer u. d. Luise Escher;
    London 1899 Bertha Cecilie, T d. James Oppenheimer.

  • Biographie

    G. studierte Medizin in Bern (Staatsexamen 1885). Als Assistent von Hugo Kronecker wirkte er am Gutachten über Symptome und Auswirkungen der Bergkrankheit mit, das die Schweizer Regierung vor der Erteilung der Konzession an die Jungfraubahn verlangte. 1886-90 war er Kolonialarzt der niederländischen Regierung auf Java, Sumatra und Borneo, anschließend nahm er als Physiologe an der von A. G. Eiffel (Erbauer des Eiffelturmes) finanzierten Jansen-Expedition auf den Mont Blanc teil. Die dabei gewonnenen Ergebnisse wurden auf mehreren Ballonfahrten mit Spelterini vervollständigt und vom Dräger-Werk in Lübeck zur Schaffung eines Narkotisierungsapparates, eines Rettungsapparates für Feuerwehren und eines modernen Tauchgerätes ausgewertet. 1902 entwickelte G. in einem Vortrag in der Ärztegesellschaft von Monaco, wo er 40 Jahre lang den Arztberuf ausübte und das Gefolge des österreichischen Hofes und deutscher Höfe, Finanzmagnaten und die Stars der damaligen Zeit zu seinem Patientenkreis zählte, erstmals die Theorie von der Oberflächenteerung (Goudronnage) von Straßen. Während seines Aufenthaltes in Indien hatte er gesehen, wie man in Spitälern Holzböden mit Teer bestrich, um sie wasserdicht und leicht abwaschbar zu machen. Am 13.3.1902 wurde von ihm erstmals zur Bekämpfung der Staubplage ein Straßenstück mit Teer bestrichen, eine Methode, die sich von dem vorher in England bekannten Tar-Makadam-System (Teerschotter), bei dem das Steinbett mit Teer vermischt wurde, grundsätzlich unterschied, weil es sich dort nicht um eine Oberflächenteerung handelte. Die Erfindung, die ihm den Zunamen „Docteur Goudron“ (Teer) eintrug, eroberte die Welt und erfuhr später große Verfeinerungen (Teer-Asphalt-Mischung, Bitumen, und so weiter). „Dr. Goudron“ war in der Folge teils Initiant, teils Gründer der internationalen Straßenkongresse, der Internationalen Liga zur|Staubbekämpfung und anderem. Im 1. Weltkrieg machte er sich auf Schweizerboden um den Austausch deutscher und französischer Kriegsverwundeter verdient.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenbürger v. Brig (1938).

  • Literatur

    W. Kämpfen, Docteur Goudron, 1944;
    Schweizer Ärzte als Forscher, Entdecker u. Erfinder, 1945.

  • Autor/in

    Werner Kämpfen
  • Zitierweise

    Kämpfen, Werner, "Guglielminetti, Ernest" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 295-296 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136153674.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA