Lebensdaten
1847 – 1919
Geburtsort
Festenberg (Schlesien)
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Physiologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116894164 | OGND | VIAF: 57378237
Namensvarianten
  • Grützner, Paul von
  • Grützner, Paul
  • Grützner, Paul von

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Grützner, Paul von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116894164.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand, Kreisgerichtsrat;
    M Emma Staats;
    1883 Stephanie, T d. Dr. med. R. Ziegler in B.;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    G. begann das Medizinstudium 1865 in Breslau und studierte dann in Würzburg und in Berlin (1870 Staatsexamen und Promotion). Nach Assistentenjahren bei R. Heidenhain in Breslau wurde er 1875 Dozent, 1881 außerordentlicher Professor. 1881-84 war er Ordinarius für Physiologie in Bern, 1884-1916 Lehrstuhlinhaber für Physiologie in Tübingen (1900 Rektor). Nach der Emeritierung, 1916, zog er wieder nach Bern. – Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten G.s beschäftigen sich mit der Verdauungsphysiologie. Als Schüler von Heidenhain unterstützte er dessen Hypothese, das Pepsin werde in den Hauptzellen der Magenschleimhaut, die Salzsäure in den Belegzellen gebildet. Zur Pepsinbestimmung entwickelte er 1874 ein kolorimetrisches Verfahren, das er später verbesserte. Er untersuchte die Eigenschaften der Verdauungsfermente, ihr Vorkommen im Harn und die Motorik von Magen und Darm. – Zusammen mit Heidenhain wies G. die Blutdrucksteigerung und Gefäßverengung nach Splanchnicusreizung nach. Er reizte chemisch sensible Nervenfasern, leistete Mitarbeit an der Klärung des Faserverlaufs in der Sehnervenkreuzung und verfaßte einen hervorragenden Beitrag über die Physiologie von Stimme und Sprache für Hermanns Handbuch der Physiologie (I, 2, 1879). G.s wissenschaftliche Tätigkeit, die auch Untersuchungen über den Muskelstoffwechsel und über die physiologischen Eigenschaften von roten und weißen Muskelfasern umfaßt, trug dazu bei, die Fundamente der Biochemie und Physiologie zu legen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Ort d. Pepsinbildung im Magen, in: Archiv f. d. ges. Physiol. 6, 1872, S. 1-19 (mit W. Ebstein);
    Über einige chem. Reaktionen d. thätigen u. unthätigen Muskels, ebd. 7, 1873, S. 254-63;
    Btrr. z. Physiol. d. Speichelsecretion, ebd., S. 522-29;
    Über Pepsinbildung im Magen, ebd. 8, 1873, S. 122-51 (mit W. Ebstein);
    Über e. neue Methode Pepsinmengen colorimetrisch zu bestimmen, ebd., S. 452-59;
    Kritisches u. Experimentelles üb. d. Pylorusdrüsen, ebd., S. 617-23 (mit W. Ebstein);
    Btrr. z. Physiol. d. Harnsecretion, ebd. 11, 1875, S. 370-86;
    Über Bildung u. Ausscheidung v. Fermenten, ebd. 20, 1879, S. 395-419;
    Btrr. z. allg. Nervenphysiol., ebd. 28, 1882, S. 130-78;
    Btrr. z. allg. Nervenphysiol., ebd. 32, 1883, S. 357-97;
    Über d. Reizwirkungen d. Stöhrer’schen Maschine auf Nerv u. Muskel, ebd. 41, 1887, S. 256-81;
    Bemerkungen üb. d. Physiol. d. Verdauung bei d. Batrachiern, ebd. 49, 1891, S. 638-42 (mit H. v. Swiecicki);
    Einige Versuche mit d. Wunderscheibe, ebd. 55, 1894, S. 508-20;
    Über d. chem. Reizung sensibler Nerven, ebd. 58, 1894, S. 69-104;
    Einige Versuche üb. Stereoskop. Sehen, ebd. 90, 1902, S. 525-82;
    Über d. Einwirkung versch. chem. Stoffe auf d. Thätigkeit d. diastat. Pankreasfermentes, ebd. 91, 1902, S. 195-207;
    Ein einfacher Colorimeter nebst Bemerkungen üb. d. Verdauungskraft v. „reinem Pepsin“, ebd. 144, 1912, S. 545-54.

  • Literatur

    L. Asher, in: Ergebnisse d. Physiol. 18, 1920, S. 28 f.;
    K. E. Rothschuh, Gesch. d. Physiol., 1953;
    BLÄ;
    Wi. 1912;
    DBJ II (Tl. 1919, W, L).

  • Porträts

    in: Archiv f. d. ges. Physiol. 167, 1917, vor Titelbl.

  • Autor/in

    Erich Dangschat
  • Zitierweise

    Dangschat, Erich, "Grützner, Paul von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 207-208 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116894164.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA