Lebensdaten
1869 – 1954
Geburtsort
Magdeburg
Sterbeort
Starnberg (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Geograph ; Kulturpolitiker ; Orientalist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116878231 | OGND | VIAF: 63991427
Namensvarianten
  • Grothe, Albert Louis Hugo
  • Hugo Victor (Pseudonym)
  • Hugo, Victor (Pseudonym)
  • mehr

Porträt(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Grothe, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878231.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert Louis ( 1913), Bankdir. in Naumburg/Saale;
    M Bertha Oemler ( 1913) aus Mansfeld;
    1923 Charlotte, T d. Buchdruckereibes. Hans Wunderlich in Leipzig;
    1 S.

  • Biographie

    Schon früh wurde G. auf jene Gebiete verwiesen, die ihm Lebensinhalt werden sollten: die Welt des Orients und das deutsche Volkstum im Ausland. Als Sohn eines beim Bau der Bagdad-Bahn tätigen und später als Bankfachmann viel herumkommenden Vaters verbrachte er einen Teil seiner Kindheit in Südosteuropa; das hier geweckte geographische Interesse und das unmittelbare Erlebnis der Nationalitätenprobleme auf der Balkan-Halbinsel schufen erste Voraussetzungen für seine spätere wissenschaftliche Wirksamkeit. Nach bewegten Studienjahren an 6 Universitäten promovierte er mit der Dissertation „Die Bagdad-Bahn und das Schwäbische Bauernelement in Transkaukasien und Palästina“ 1902 in Würzburg zum Dr. phil.; früher hatte er bereits in Rostock den Dr. iur. erworben; 1916 erfolgte die Habilitation für Geographie an der TH Stuttgart. G.s weitere Laufbahn war aber – trotz reger Vorlesungs- und Vortragstätigkeit und zahlreicher Veröffentlichungen – nicht die eines Hochschulgeographen. Auch die Orientalistik bestimmte nur bis 1912 seinen Weg; von 1896 an hatte ihn eine jahrelange, ausgedehnte Reisetätigkeit mit der Welt des Islam vertraut gemacht. Hauptfrüchte waren ein großes Expeditionswerk und die Orientalische Gesellschaft (1900 in München gegründet). Seit 1912 wechselte er mehr und mehr in den kulturpolitischen Bereich hinüber. Seine rastlosen, vielseitigen Bemühungen und seine Vortrags- und Schriftstellertätigkeit waren vor allem dem Auslandsdeutschtum und der Wanderungsbewegung der Völker gewidmet. Trotz seines hohen Alters unermüdlich schaffend, bemühte sich G. nach dem 2. Weltkrieg, sein Lebenswerk fortzusetzen: 1948 gründete er in Starnberg das Institut für Auslandskunde und Kulturwissenschaft (in der Nachfolge der Deutschen Kulturpolitischen Gesellschaft), dem die Süddeutsche Öffentliche Gemeinnützige Auswandererberatungsstelle und ein Lesepatenwerk angeschlossen wurden; als Herausgeber einer Zeitschrift (Der Kulturspiegel, seit 1949), Organisator von Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen trat er bis zu seinem Tode für den Neuaufbau deutscher Kultureinrichtungen und die Völkerverständigung ein.|

  • Auszeichnungen

    1938 Professorentitel.

  • Werke

    Weitere W u. a. Meine Vorderasien-Expedition v. 1906 u. 1907, 3 Bde., 1911 f.;
    Die dt. Sprachinsel Gottschee in Slowenien, 1931;
    700 J. dt. Lebens in d. Zips, 1927;
    Die Deutschen in Übersee, 1932;
    Das dt. Volkstum d. Slowakei in Vergangenheit u. Gegenwart, 1934;
    Weckrufe d. Zeiten, 1954 (Autobiogr.). - Hrsg.: Oriental. Archiv f. Völkerkde. u. Kunstgesch., 1910-14;
    Angew. Geogr., 1922-34;
    Archiv f. Wanderungswesen u. Auslandskde., 1926-45.

  • Literatur

    Festschrr.: Heimat u. Welt, 1929;
    Volk u. Welt, 1939 (W-Verz.);
    Staaten-Völker-Volkstum, 1944 (W-Verz. [Forts.], P);
    H. G. 80 J., in: Der Kulturspiegel, 1949, H. 3 (W-Verz., P);
    Kosch, Lit.-Lex. P v. M. Lange, 1942 (im Bes. d. Fam.).

  • Autor/in

    Wolf Benicke
  • Zitierweise

    Benicke, Wolf, "Grothe, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 168-169 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878231.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA