Lebensdaten
1879 – 1947
Geburtsort
Leer (Ostfriesland)
Sterbeort
Bielefeld
Beruf/Funktion
Naturphilosoph
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 11910654X | OGND | VIAF: 56676785
Namensvarianten
  • Bavink, Bernhard
  • Bavinck, Bernhard
  • Bavink, B.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Bavink, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910654X.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernard Bavink, Kaufmann und Fabrikant aus einer im 18. Jahrhundert von Holland eingewanderten mennonitischen Flüchtlingsfamilie;
    M Elea Johanna Rulffes, aus einer streng lutherischen Beamtenfamilie Oldenburgs;
    1) 1905 Maria Meyer ( 1915), Pastorentochter aus Barmen, 2) 5.10.1918 Bertha Lohmann, aus Bielefeld;
    2 S, 1 T aus 1), 1 T aus 2).

  • Biographie

    B. entschied sich in seiner Jugend für die Konfession der Mutter. Er studierte Naturwissenschaften und Mathematik, 1897/98 in Bonn und 1898-1902 in Göttingen, hier als Schüler des theoretischen Physikers Waldemar Voigt. Nach Staatsexamen 1902 und Promotion 1905 stand er ab 1905 im höheren Schuldienst und wirkte von 1912 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1944 an der Auguste-Viktoria-Schule in Bielefeld, die seit 1948 B.s Namen trägt. Seit 1942 war er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften Göttingen; die Professur für Naturphilosophie an der Universität Münster, die B. 1947 übertragen wurde, konnte er nicht mehr antreten.

    B.s Bedeutung liegt in der ungewöhnlichen Weite und Synthese seines alle Naturwissenschaften umspannenden Wissens, in der naturphilosophischen Durchdringung besonders der unser Jahrhundert beherrschenden theoretischen Entwicklungen, in der Aufzeigung der Beziehungen naturwissenschaftlicher und naturphilosophischer Fragen und Ergebnisse zu religiösen Problemen und nicht zuletzt in der vorbildlichen Klarheit seiner Darstellung. Schon seine der Kritik der Erkenntnistheorie E. Machs gewidmete Examensarbeit war kennzeichnend und wurde richtunggebend für die eigene erkenntnistheoretische und metaphysische Haltung: Sein Lebenswerk galt der Überwindung des Materialismus und Positivismus; ihr war auch die Zeitschrift des Keplerbundes „Unsere Welt“ gewidmet, deren Herausgabe B. 1929 übernahm, aber 1939 aufzugeben sich genötigt sah. Sein Hauptwerk „Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften“ erschien 1913 in erster, 1949 in neunter Auflage (1932 in englischer Übersetzung); den erkenntnistheoretischen Standpunkt gibt die Schrift „Was ist Wahrheit in den Naturwissenschaften?“ (1947) wieder; philosophisch-religiöse Grenzfragen behandeln: „Die Naturwissenschaft auf dem Wege zur Religion“ (1933, 61947, 1933 ins Englische, 1935 ins Schwedische übersetzt), „Das Übel in der Welt“ (1925, 21947) und „Weltschöpfung in Mythos und Religion, in Philosophie und Naturwissenschaft“ (herausgegeben von A. Wenzl, 1950, 21951).

  • Literatur

    A. Wenzl, B. B., in: Hochland, Jg. 40, H. 1, 1947, S. 99 f.; B. B. z. Gedächtnis, Reden gehalten b. d. Feier z. Namensänderung d. ehemal. Auguste-Viktoria-Schule, 1948 (P); K. Otte, B. B., in: Ztschr. f. philosoph. F, H. 7, 1948, S. 116-19;
    dies., B. B., in: Mathemat.-Physikal. Semesterberr. I, H. 1/2, 1949, S. 13-31;
    B. B., Seine Heimat, sein Leben u. sein Werk, Gedächtnisschr., 1952 (vollst. W-Verz.); Pogg. VI (W).

  • Porträts

    Ölgem., Radierungen u. Phot. (im Besitz d. Witwe).

  • Autor/in

    Aloys Wenzl
  • Zitierweise

    Wenzl, Aloys, "Bavink, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 676 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910654X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA