Lebensdaten
gestorben 16./17. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Nürnberger Goldschmiedefamilie
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139768653 | OGND | VIAF: 102617688
Namensvarianten
  • Bauch

Orte

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Zitierweise

Bauch, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139768653.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Zusammenhänge in der weitverzweigten Familie sind nicht zu klären. Hervorzuheben sind folgende Mitglieder: Kaspar (Kunz?) B. der Ältere ( 28.11.1583 Nürnberg) scheint von auswärts eingewandert zu sein, wurde 1541 Bürger von Nürnberg und Goldschmiedemeister und war 1567-71 Geschworener. 1554 und 1572 geriet er wegen Vergehens gegen die Handwerksordnung in Konflikt mit seiner Zunft. Er arbeitete u. a. für Kurfürst August von Sachsen, z. B. eine Doppelscheuer im Grünen Gewölbe zu Dresden. Mathes B. kam wohl in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts von Augsburg nach Nürnberg, wo er bis 1601 nachweisbar ist, und scheint als Händler mit Goldschmiedearbeiten viel gereist zu sein, u. a. für die kursächsische Hof-Silberkammer in Dresden. Meinrad B. der Ältere ( 22.4.1623 Nürnberg) war verschwägert mit Barthel Jamnitzer, wurde 1575 Goldschmiedemeister und war 1609-13 Vorgeher seines Handwerks. Er ist der bedeutendste Künstler seiner Familie. Mit seinen figürlichen Trinkgeschirren, einer Gattung von Gefäßen, die als Prunkstücke fürstlicher Schaubüffetts besonders beliebt waren und deren Postamente er mit kleinen, in Silber gegossenen Tieren schmückte, gehört er stilistisch zu den Nachfolgern Wenzel Jamnitzers. Von seinen mit dem Meisterzeichen MB gezeichneten Werken sind zu erwähnen ein silbervergoldeter Bacchus auf einem Faß von Perlmutter (Grünes Gewölbe Dresden), ähnliche Stücke in London (British Museum) und Stuttgart (Privatbesitz), mehrere Jungfrauenbecher (Grünes Gewölbe Dresden, Dessau und Privatbesitz), zwei silbervergoldete Hirschpokale (Grünes Gewölbe Dresden), sowie weitere verschiedenartig geformte Trinkgeschirre in Kopenhagen (Nationalmuseum), Moskau (Kreml) und in Privatbesitz. Meinrad B. der Jüngere ( 9.1.1633 Nürnberg) war seit 1612 Goldschmiedemeister. Seine reich getriebenen, häufig gebuckelten Trinkgeschirre, die sich an spätgotische Formen anschließen, sind schöne Beispiele der deutschen Goldschmiedekunst des Frühbarock, so ein vergoldeter Buckelbecher mit Doppeladler auf dem Deckel (Dessau, Schloß) und weitere Pokale in Darmstadt und in Privatbesitz.

  • Literatur

    F. A. v, O'Byrn, Die Hof-Silberkammer u. d. Hofkellerei z. Dresden, 1880;
    M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen III, 1925;
    J. L. Sponsel, Das Grüne Gewölbe z. Dresden II, 1928;
    ThB.

  • Autor/in

    Erna von Watzdorf
  • Zitierweise

    Watzdorf, Erna von, "Bauch" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 630 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139768653.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA