Lebensdaten
1836 – 1906
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Gmunden
Beruf/Funktion
Schauspielerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116304723 | OGND | VIAF: 25350409
Namensvarianten
  • Prokesch von Osten, Friederike Gräfin (verheiratete)
  • Gossmann, Friederike (geborene)
  • Goßmann, Friederike
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Goßmann, Friederike, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116304723.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Bartholomäus (1811–54), Gymnasialprof., zuletzt in München, Schriftsteller (Epen, Gedichte, Fachschrr.) (s. Brümmer; Kosch, Lit.-Lex.), Bauern-S aus Frammersbach/Unterfranken;
    M Joh. Constanzia (1807–40), Konzert- u. Opernsängerin (s. Eisenberg; Kosch, Theater-Lex.), T d. bayer. Regimentsquarliermeisters Weinzierl;
    Schw Marie (1834–1917), Schauspielerin (s. Eisenberg; Kosch, Thealer-Lex.);
    Wien 1861 Anton Gf. Prokesch v. Osten (1837–1910), k. u. k. Major, Hrsg. d. Schrr. seines V, des österr. Diplomaten u. Orientkenners Anton Gf. P. v. O. ( 1876);
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Ursprünglich zur Erzieherin bestimmt, debütierte G. in München 1853 nach Ausbildung bei Konstanze Dahn. Einem kurzen Engagement in Würzburg folgten 2 Lehr- und Wanderjahre an ost- und westpreußischen Bühnen bis 1855. Begegnungen in Berlin mit Chéri Maurice, der die angehende Tragödin für das Genre-Stück entdeckte und an das Hamburger Thalia-Theater verpflichtete (1855-57), und Charlotte Birch-Pfeiffer, die mit der „Grille“ für G. die Erfolgsrolle ihres Lebens schrieb, entschieden ihre Laufbahn als Naive. Nach einem Gastspiel in Wien wurde sie von H. Laube als Nachfolgerin von Luise Neuman 1857 an das Burgtheater engagiert. 1860 löste sie den Vertrag, um nur halbjährig in Wien, in der übrigen Zeit auf Gastspielreisen zu sein. Seit 1861 ging sie keine feste Bindung mehr ein, sondern gastierte nur noch an größeren Bühnen des In- und Auslandes, bis sie 1867 das Theater endgültig verließ. – Das Publikum wurde von G.s Natürlichkeit und jugendlicher Frische, ihrer aufrichtigen Empfindung und spitzbübischen Anmut zu einer|Goßmann-Schwärmerei hingerissen, die unvermindert anhielt, als ihre naive Ursprünglichkeit Routine zu werden drohte. Geschäftemacher, die den Enthusiasmus zu nutzen wußten, und eine Fülle von Anekdoten täuschten nicht über Grenzen und zunehmende Unarten ihrer Begabung hinweg. Aber G. verstand es, auf der Höhe ihrer Popularität von der Bühne Abschied zu nehmen, ohne die Erinnerung an die unnachahmliche „Grille“ zu trüben. Sie hat dann noch als Märchenvorleserin anregend gewirkt.

  • Werke

    Rosenlieder, 1875;
    Ein Epheubl., Dem Andenken e. Verschollenen, in: Jb. d. Scheffelbundes in Österreich f. 1891;
    Mein Grillenzimmer, 1892;
    Aus meinem Leben, Eine Plauderei, in: Dt. Revue 30, Bd. 3, 1905;
    Martha, in: Wiener Künstler-Dekamerone, hrsg. v. R. Wittmann, [ca. 1890].

  • Literatur

    (z. T. auch f. Fam.) G. v. Berlepsch, F. G. verm. Gfn. Prokesch v. Osten, Ein Lb., 1908;
    ders., in: BJ XI, S. 128-34 (u. Tl. 1906, L);
    J. Hagen, Die beiden Goßmann, in: Pfälz. Mus. - Pfälz. Heimatkde., 1931, S. 162-64 (P);
    K. Goldschmidt, F. G., 1838-1906, Diss. München 1949 (ungedr., P);
    Wurzbach V;
    Eisenberg;
    Kosch, Lit.-Lex. (unter Prokesch-Osten);
    ÖBL.

  • Porträts

    Ölgem. v. F. Binder, 1858 (Brustbild) (Privatbes. München), Abb. b. Goldschmidt (ebd. Photos, s. L);
    Lith. v. E. Kaiser, Wien 1857;
    Radierung v. W. Unger als Fanchon Vivieux („Die Grille“) (sämtl. Köln, Inst. f. Theaterwiss.).

  • Autor/in

    Günther Hansen
  • Zitierweise

    Hansen, Günther, "Goßmann, Friederike" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 651-652 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116304723.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA