Lebensdaten
1862 – 1936
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Herrsching am Ammersee
Beruf/Funktion
Dirigent ; Komponist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116775246 | OGND | VIAF: 49985440
Namensvarianten
  • Gorter, Albert
  • Gorther, Albert

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Zitierweise

Gorter, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116775246.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus nd.länd. Reederfam.;
    V Albert (1821–77), aus Amsterdam, Großkaufm. in N., S d. Onno, Reeder in Amsterdam;
    M Caroline Steinert (1822–1902);
    B Onno (1852–1930), Großkaufm.;
    Karlsruhe 1894 Helene (1868–1938), Schauspielerin, T d. Weinhändlers Konr. Hornig u. d. Susanna Mattil;
    2 T, u. a. Alberta (* 1897), Opernsängerin u. Schauspielerin.

  • Biographie

    Nach Abschluß der Nürnberger Gymnasialzeit zog G. 1878 mit der Mutter nach München, um an der Königlichen Musikschule eine gründliche Ausbildung zu erhalten. Entscheidende Anregungen empfing er bei seinem Lehrer Josef Rheinberger und im musikfreundlichen Hause des Malers A. W. von Kaulbach. Mit Beendigung seines Studiums folgte er 1882 dem Rufe Wagners und Liszts nach Bayreuth, wo er unter H. Levy zusammen mit E. Humperdinck als Bühnenkapellmeister wirkte. Er begleitete 1883 den Leichenkondukt Wagners von München nach Haus Wahnfried und warb anschließend in „Petit Bayreuth“ auf Schloß Chenonçon bei Paris durch vorbildliche Konzerte für dessen Musik. Nach dem Königswarterschen Preis und dem der Mendelssohn-Stiftung erhielt er 1885 für seine kompositorischen Leistungen den Michael-Beer-Preis, der ihn zu einjährigem Studienaufenthalt nach Rom verpflichtete. Von 1886 an führte ihn die Kapellmeisterlaufbahn über die Bühnen von Regensburg, Trier, Elberfeld, Breslau und Stuttgart nach Karlsruhe (1894–1900 unter dem befreundeten Felix Mottl), als 1. Kapellmeister bis 1906 an die Oper und an das Gewandhausorchester von Leipzig und bis 1910 an die Straßburger Bühne. Als hier H. Pfitzner sein Nachfolger wurde, ging er nach Mainz (1920 Generalmusikdirektor). Die Jahre seines Ruhestands (seit 1925) verbrachte er am Ammersee. – Als Dirigent repräsentiert G. den umfassend gebildeten Typus des von Wagner geschulten Bühnenleiters und Orchestererziehers. Den Höhepunkt seiner Laufbahn bezeichnet das 1913 anläßlich des Regierungsjubiläums von Wilhelm II. veranstaltete Deutsche Musikfest in Berlin, wo er neben Bruno Walter dirigierte. Mit seinen Opern, die über alle deutschen Bühnen gingen, und mit seinen farbig instrumentierten Orchesterwerken folgt G. den besten Vorbildern der neudeutschen Schule, der er ein treuer Sachwalter war.

  • Werke

    (in Klammer J. d. Uraufführung) Opern: Der Schatz d. Rhampsinit, Text v. G., 1893 (1894);
    Das süße Gift, heitere Oper, Text v. M. Frehsee, 1905 (1906);
    Der Paria, Text v. G. nach M. Beer, 1907 (1908). - Orchesterwerke: Ouvertüre, 1885;
    Sonnenuntergang, symphon. Stimmungsbild, 1886 (1889);
    Ideal u. Leben, symphon. Dichtung, 1893 (1893). - Vokalwerke: 9 Gesänge u. Balladen f. Singstimme u. Orch. nach K. Stieler, L. Uhland, A. v. Chamisso, M. Madeleine, J. v. Eichendorff;
    Der Waller nach L. Uhland f. Chor u. Orch., 1881 (1881);
    4 Chorwerke a cappella;
    Credo f. Soli, Orch. u. Orgel, 1882;
    Der 130. Psalm f. Soli, Chor, Orch. u. Orgel, 1865;
    4 Liederzyklen mit Klavier. - Kammermusik: Stimmungsbilder op. 17, 8 Klavierstücke, 1903. - Vollst. Nachlaß München, Städt. Musikbibl.

  • Literatur

    M. Krause, Siegfr. Wagners „Hzg. Wildfang“, in: Bühne u. Welt 3, 1901, S. 603-08 (P);
    C. Droste, Wagner-Veteranen, ebd. 10, 1908, S. 14;
    W. Kleefeld, Aus d. Reiche d. Taktstocks, in: Westermanns Ill. Dt. Mhh. 47, 93. Bd., 1903, S. 888 (P S. 885);
    R. v. Mojsisovics, in: Allg. Musikztg., 1932, S. 581;
    Die Musik 28, 2. Bd., 1936, S. 560;
    A. Einstein, in: Das Neue Musiklex., 1926;
    H. Albert, in: Ill. Musik-Lex., 1927;
    E. H. Müller, in: Dt. Musiker-Lex., 1929;
    Riemann;
    Eigene Archivstudien.

  • Autor/in

    Alfons Ott
  • Zitierweise

    Ott, Alfons, "Gorter, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116775246.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA