Lebensdaten
1757 – 1821
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Kupferstecher ; Schriftsteller ; Bibliothekar ; Kunstgelehrter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119320207 | OGND | VIAF: 19720153
Namensvarianten
  • Bartsch, Johann Adam (bis 1812)
  • Bartsch, Adam Ritter von
  • Bartsch, Johann Adam Ritter von
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Zitierweise

Bartsch, Johann Adam Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119320207.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    S Friedrich Bartsch (1798–1873), Nachfolger an der Sammlung der Bibliothek in Wien und Herausgeber des Werk-Verzeichnisses seines Vaters.

  • Biographie

    B. lernte bei dem Goldschmied und Kupferstecher A. M. J. Domanöck und war später Schüler der Schmuzerschen Kupferstecherakademie in Wien. Er beendete ein Studium an der Universität. 1777 wurde er Skriptor an der kaiserlichen Bibliothek, wo ihm der Präfekt der Bibliothek, Gottfried van Swieten, zugleich die Betreuung der Kupferstichsammlung anvertraute, deren Aufseher er 1791 wurde. Das Studium der Bestände des damals bekanntesten Kupferstichhändlers, P. F. Basan in Paris, des „Cabinet du Roy“ und holländischer Sammlungen während einer Reise im Auftrage van Swietens von 1783 bis Juli 1784 vermittelten ihm die wesentlichen Grundlagen für seine Arbeit an der Sammlung wie später als Kunstschriftsteller. Seine 42jährige Tätigkeit ist dem Aufbau der Sammlung, und zwar sowohl der Bereicherung als der Neuordnung der Bestände gewidmet. B.s große Bedeutung liegt in der außerordentlichen Vermehrung der Sammlung - 2/5 des gegenwärtigen Bestandes wurden unter seiner Leitung erworben unter Bevorzugung früher, besonders deutscher Graphik. Seine Organisation blieb bis ins 20. Jahrhundert bestimmend für die Entwicklung der Sammlung und war die Grundlage für die Aufstellung der Albertina (Wien). Auch die alten Kataloge gehen auf seine Anweisungen zurück. Gleich richtungweisend wirkte B. für die gesamte Graphikforschung durch seine kritischen Stecherkataloge niederländischer (Rembrandt, Wien 1797, Lukas van Leyden, Wien 1798) und italienischer (Guido Reni, Wien 1795) Meister und die Herausgabe des ersten umfassenden kritischen Peintre-Graveur (21|Bände, ebenda 1803-21). Daneben gab B. Holzschnittfolgen nach dem Triumphzug Kaiser Maximilians von Dürer und von Hans Burgkmair heraus. Seine eigenen Stiche (505 Blätter), meist nach alten Meistern, darunter nur wenige eigene Erfindungen, zeigen großes technisches Können, sind aber ohne künstlerische Bedeutung. B. war Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien und wurde 1812 Ritter des Leopoldordens.

  • Werke

    u. a. Hrsg.: Le Triomphe de l’Empereur Maximilien I. … v. H. Burgkmair, Wien 1796; Der Weisskunig, Tableau des principaux évènements de la vie et du regne de l’Empereur Maximilien I. … v. H. Burgkmair, ebenda 1798;
    Die Ehrenpforte, Are triomphal de l’Empereur Maximilien I. … v. A. Dürer, ebenda 1799;
    Images. … de la Familie de l’Empereur Maximilien I. … de Hans Burgkmair, ebenda 1799.

  • Literatur

    ADB II;
    Graph. Künste, Jg. 44, Wien 1921, S. 87 ff. (P);
    A. Shix, Pariser Briefe d. A. B. aus d. J. 1784, in: Festschr. f. M. Friedländer, 1927;
    ThB.

  • Porträts

    in: Catalogue des estampes de J. B., hrsg. v. F. Bartsch, Wien 1818.

  • Autor/in

    Ursula Röhlig
  • Zitierweise

    Röhlig, Ursula, "Bartsch, Johann Adam Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 612-613 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119320207.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bartsch: Adam v. B., Kupferstecher und Schriftsteller, geb. zu Wien 17. Aug. 1757, daselbst 21. Aug. 1821 als kaiserl. königl. Hofrath und erster Custos der kaiserl. königl. Bibliothek, lernte zuerst bei Domaneck, später bei Schmutzer den Kupferstich und kam dann als Scriptor an die kaiserl. Bibliothek. Der im J. 1781 als Bibliotheksvorstand angestellte Frhr. van Swieten bestimmte B. zum Aufseher der Kupferstiche. B. machte nun 1783—84 eine Reise nach Paris und den Niederlanden, die für die Vermehrung seiner Kenntnisse entscheidend war. Er fing nun an die Kupferstichsammlung der Bibliothek zu ordnen und wandte sich zugleich bald der Schriftstellerei zu. Sein Hauptwerk ist der „Peintre-Graveur“ (21 Bände, 1803—21), der zuerst die Kupferstichkunde in eine feste Bahn wies, und sich durch seine praktische Anordnung und die Schärfe der Bestimmung classisches Ansehen verschaffte. So viel neues Material auch entdeckt und so viel auch an Bartsch's Werk berichtigt wurde, so stehen doch noch alle Nachfolger auf seinem Boden. Seine letzte Schrift: „Anleitung zur Kupferstichkunde“ (1821) ist unter der Erwartung geblieben.

    B. war auch ein guter Kupferstecher, ist aber auf diesem Gebiete weit überschätzt worden. Seine leichte Nadel befähigte ihn eine Menge solcher Blätter zu schaffen, die sich auf 505 belaufen. Sein Sohn und Nachfolger, Friedrich von Bartsch, gab das Verzeichniß derselben heraus: „Catalogue des estampes de J. Adam de Bartsch. Avec le portrait“. Vienne 1818. 8°.

  • Autor/in

    W. Schmidt.
  • Zitierweise

    Schmidt, Wilhelm, "Bartsch, Johann Adam Ritter von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 112 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119320207.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA