Lebensdaten
1694 – 1763
Geburtsort
Rügenwalde (Pommern)
Sterbeort
Hagen (Westfalen)
Beruf/Funktion
Förderer der märkischen Industrie
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136044255 | OGND | VIAF: 80455082
Namensvarianten
  • Göring, Michael Christian
  • Göring, Michael Christian
  • Goering, Michael Christian

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Zitierweise

Göring, Michael Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136044255.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren seit Ende 16. Jh. in Stolp u. Schlawe in Pommern nachweisbar;
    V Michael Geringk (1659–1727), preuß. Amtmann in R., S d. Brauers Martin u. d. Anna Boye;
    M Anna Judith (1668–1744), T d. Heinr. Scheinemann, Landrentmeister v. Cammin u. Bgm. in Köslin, u. d. Anna Capupp;
    Groß-Om David Scheinemann (1628–1702), Prof. d. Rechte in Tübingen;
    Wesel 1737 Regina (1714–47), T d. Weinhändlers Herm. Willemsen in Wesel u. d. Johanne Mauritz;
    5 K (3 früh †), u. a. Chrstn. Heinr. (s. Gen. 3);
    E Peter (s. 3);
    Urur-E Hermann (s. 1).

  • Biographie

    Seine Ausbildung erhielt G. durch seinen Onkel Johannes Goering, Bürgermeister und Advokat in Wittstock, der ihn seit 1713 auf den Universitäten Frankfurt an der Oder und|Rostock Jura studieren ließ. In Berlin wurde G. Schreiber beim Generalauditeur von Katsch, dann Auditeur und gleichzeitig Informator des Kronprinzen. Dessen Empfehlung verdankte er seine 1722 angetretene Stellung als Regimentsquartiermeister in Wesel, die er bis 1742 bekleidete. 1731 erhielt er den Kriegsratstitel und die Anwartschaft auf ein Amt in der königlichen Verwaltung. 1742 erfolgte die Bestallung zum wirklichen Steuerrat und Ortskommissar für die märkischen Städte südwärts der Ruhr mit der Aufgabe der Lenkung des Steuer- und Gewerbewesens sowie der Überwachung der städtischen Magistrate. Sein Amtssitz war zunächst Bochum, seit 1745 Hagen, das durch seine Bemühungen eine städtische Verfassung erhielt. G.s Verdienste liegen besonders in der Förderung der Unternehmerinitiative, der Stabilisierung und Syndizierung der Drahtindustrie und der Wiederbelebung der Messingfabrikation seines märkischen Bereiches. Er zog bergische Fabrikanten in die Mark und erreichte die Befreiung der Drahtzieher vom Heeresdienst. Zusammen mit dem Oberbürgermeister von Altena J. M. Goecke begründete er 1744 das Syndikat für die Altenaer Drahtfabriken, die Drahtstapel-Gesellschaft. Starker wirtschaftlicher Aufschwung im Draht- und Osemundgewerbe war die Folge. In Iserlohn rief G. gemeinsam mit dem dortigen Bürgermeister J. C. Lecke den Galmeibergbau wieder ins Leben und damit das Messinggewerbe, für das er einen Schutzzoll erwirkte. Er übernahm den Vorsitz der neubegründeten Messinggewerkschaft, die 1751 mit sämtlichen Galmeilagerstätten in Iserlohn und Hemer belehnt wurde. G. beteiligte sich auch selbst an Bergbauunternehmen; er war Gewerke bei 6 Kohlenzechen und beim Kupfer- und Silberbergwerk Herscheid. Er sorgte für den Bestand der Eisenschmelzhütte Sundwig und setzte sich sehr für Johann Caspar Funcke und dessen Gründung der ersten Tuchscherenfabrik in Preußen ein, eines der ersten Unternehmen mit vertikaler Struktur. 1755 erfolgte die Ernennung zum Kriegs- und Domänenrat und eine Konzentration seines Wirkungskreises. Im 7jährigen Krieg wurde G. zweimal als Geisel der Franzosen nach Düsseldorf verschleppt. Die Draht- und Osemundindustrie ging erheblich zurück, G. erlebte die Wiederbelebung nicht mehr.

  • Literatur

    A. Helbig, Ch. M. G. u. d. Gründung d. ersten Tuchscherenfabrik in Preußen, in: Das Werk 15, 1935, H. 4, S. 153-55;
    Sellmann, Der Kriegs- u. Steuerrat M. Ch. G. als Wohltäter d. Stadt Hagen, in: Hagener Heimatbll. 1936, 1938;
    Ferd. Schmidt, Der Kriegs- u. Domänenrat M. Ch. G. als Orts- u. Fabrikenkommissar in d. Gfsch. Mark (1742 -63), in: Süderland, 1939;
    ders., Lüdenscheid - Altena - Iserlohn, Btrr. z. Gesch. u. Heimatkde. d. märk. Süderlandes, 1949, S. 11, 119, 129;
    ders., 200 J. Buntmetallgewerbe in d. Mark, in: Der Märker, 1951, H. 5/6;
    Bilder u. Urkunden aus d. Gesch. d. Frdr.-Wilh.-Hütte zu Mülheim a. d. Ruhr 1820-1905, 1942, Bl. 9;
    E. Winkhaus, C. G. Funcke Sohn, Hagen-Eckesey (Westf.) 1702-1952, 1952, S. 13.

  • Porträts

    in: P. Göring, Vorarb. z. e. Gesch. unserer Sippe, 1911, S. 162.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Göring, Michael Christian" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 527-528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136044255.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA