Lebensdaten
1520 – 1577
Geburtsort
Eisfeld
Sterbeort
Schleusingen
Beruf/Funktion
hennebergischer Kanzler ; Geschichtsschreiber
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116653965 | OGND | VIAF: 32753904
Namensvarianten
  • Glaser, Sebastian
  • Glaserus, Sebastianus
  • Gläser, Sebastian
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Zitierweise

Glaser, Sebastian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653965.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) 1551 Elisabeth, T d. Ratsherrn Valentin Faber in Sch., 2) 1572 Katharina Fierling (1542–1602), Wwe d. Hofschneiders Joh. Lattermann in Jüchsen;
    2 S, 2 T, u. a. Johann ( 1636), Bgm. in E., Ursula (⚭ Valentin Bader, 1577, Ratsherr in Meiningen), Barbara ( Sigmund Werner, Ratsherr u. Baumeister in Sch.).

  • Biographie

    Der Sohn einfacher Eltern studierte seit 1536 in Wittenberg, vor allem bei Melanchthon. Nach dem Baccalaureat war er vorübergehend Lehrer in Schleusingen, setzte aber 1543 die Studien fort und wurde 1545 Magister. 1547 trat er als Rat und Secretarius in die hennebergische Kanzlei in Schleusingen ein und wurde 1550 Kanzler, was er bis zu seinem Tode blieb. Vor allem nach dem Weggang des Statthalters Melchior von Osse 1553 war er der leitende Staatsmann der Grafschaft. Bereits 1547/48 und wiederum 1550/51, 1559 und 1566 vertrat er den Grafen auf dem Augsburger Reichstag und gewann auch hier durch seinen klugen Rat Einfluß. Nachdrücklich vertrat er die Ansprüche seiner Linie auf das Erbe der ausgestorbenen Linie Henneberg-Römhild. Nachdem er zur Begründung der Ansprüche eine „Warhaftige Genealogie der gefürsteten Grafen und Herren zu Henneberg“ (1549-50, Druck 1568, 1583) geschrieben hatte, konnte er 1553 die Belehnung mit den Reichslehen für seinen Herrn in Brüssel durch Karl V. entgegennehmen. In dem 1551 neugebildeten Ehegericht, das das Konsistorium ersetzte, wirkte er als Beisitzer. Die Ordnung über das Vermögen der Kirchen, Schulen und Spitäler 1551 stammte von ihm. Er war Vorsitzender des Hofgerichts. Die katastrophale finanzielle Lage der Grafschaft suchte er durch einen Erbvertrag mit den Wettinern zu bessern. Mit Hessen gelang ihm der Ausgleich über die Doppelherrschaft in Schmalkalden 1575. Die Wirtschaft der Grafschaft suchte er durch frühmerkantilistische Maßnahmen zu fördern. Außer der „Genealogie“ schrieb er auch eine Hennebergische Chronik, die sich allein auf Urkunden zu stützen suchte und „weit über den Durchschnitt der historischen Werke seiner Zeitgenossen“ durch ihre Quellenkritik herausragt (Engel). Ebenso schrieb G. gern lateinische Gedichte. G. war einer der humanistisch gebildeten, evangelisch gesinnten Beamten des 16. Jahrhunderts, die uneigennützig im Fürstendienst zum Wohl ihres Landes wirkten und über ihren begrenzten Amtsbereich hinaus Einfluß besaßen.

  • Werke

    Weitere W Rapsodiae sive Chron. Hennebergicum 1078-1559, hrsg. v. Ch. A. Erck, Meiningen 1755.

  • Literatur

    W. Engel, 400 J. henneberg. Gesch.schreibung, in: Sachsen u. Anhalt 9, 1933;
    F. Tenner, in: Thüring. Lb., 1940 (ungedr.).

  • Autor/in

    Günther Franz
  • Zitierweise

    Franz, Günther, "Glaser, Sebastian" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 432 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653965.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA