Lebensdaten
1819 – 1876
Geburtsort
Maffersdorf (Böhmen)
Sterbeort
Maffersdorf (Böhmen)
Beruf/Funktion
Teppichfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136486215 | OGND | VIAF: 80821670
Namensvarianten
  • Ginzkey, Ignaz

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Zitierweise

Ginzkey, Ignaz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136486215.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N. ( 1843), Gärtner u. Tuchleistenspinner;
    M Helene Kretschmer ( 1847);
    B Wilhelm, Färbereibes.;
    1847 Julie Bergmann;
    3 S Ignaz ( 1895), seit 1876 Leiter d. Fa., Präs. d. Reichenberger Handels- u. Gewerbekammer, Wilhelm (* 1856, Julia Culp, Liedersängerin), seit 1911 Alleininhaber u. Leiter d. Fa., Begr. d. Nordböhm. Gewerbemus. in Reichenberg, das er großzügig unterstützte, Herrenhausmitgl., Alfred ( 1911), seit 1891 in d. Fa. tätig.

  • Biographie

    G. ist der Gründer der einst weltberühmten Teppichfabrik in Maffersdorf bei Reichenberg. Der Vater betrieb neben der Gärtnerei einen Webstuhl, die Mutter verfertigte und färbte Tuchleisten. Nach der gerichtlichen Versteigerung der väterlichen Habe blieb G. nur ein Webstuhl zur Erzeugung von Wollzeug für Frauenröcke. 1843, nach dem Tod des Vaters, stellte G. 2 Jacquardstühle für Teppichweberei auf, denen 1845 der erste Deckenstuhl folgte. 1847 arbeitete er bereits auf 6, 1852 auf 49 Teppichstühlen. Den großen Aufschwung des Unternehmens verdankt G. dem Einfall, die bisher unverwerteten Wollabfälle zu verspinnen, die ihm der Reichenberger Großindustrielle Johann Liebig überließ und die später in großen Mengen auch aus dem Elsaß bezogen wurden. 1861 wurde die erste Dampfmaschine aufgestellt. Die Erzeugung von Decken, welche vorher in die Monarchie aus Spanien eingeführt wurden, steigerte sich dank dem Heeresbedarf im Krieg von 1859 und großen Bestellungen einer Hamburger Firma für Amerika. Die 1847 errichtete Färberei wurde von seinem Bruder Wilhelm betrieben. Die Maffersdorfer Teppiche gingen in alle Welt, seit G. von der Londoner Ausstellung 1862 einen neuen Teppichwebstuhl mitbrachte. Ein großer Teil der Ware, die in der Levante als echte Orientteppiche gehandelt wurde, stammte aus der Maffersdorfer Fabrik, mit deren Zeichen sie versehen war. 1870 nahm G. die Fabrikation von Kunstwolle, zu welcher die zerrissenen und entfärbten Abfälle frisch versponnen wurden, auf. G. gründete auch die Maffersdorfer Brauerei (1872). Als Mitglied der Reichenberger Handels- und Gewerbekammer nahm er lebhaften Anteil an Verhandlungen über den Zolltarif.

  • Literatur

    Reichenberger Ztg. v. 4.-28.6.1876;
    Dt. Ztg. V. 28.7.1876;
    F. Mamroth, I. G., Ein Culturbild, 1877 (P u. Fabriksansichten);
    Heimatkde. d. Bez. Reichenberg II, 1903/05;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Heinrich Benedikt
  • Zitierweise

    Benedikt, Heinrich, "Ginzkey, Ignaz" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 406-407 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136486215.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA