Lebensdaten
1455 – 1522
Geburtsort
wohl Augsburg
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Maler und Glasmaler in Augsburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136485820 | OGND | VIAF: 80821314
Namensvarianten
  • Gültlinger, Gumpolt
  • Giltlinger, Gumpolt
  • Gültlinger, Gumpolt
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Zitierweise

Giltlinger, Gumpolt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136485820.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Barbara Rewler;
    S Gumpolt d. J. ( 1547), Maler, erhält 1520 d. Gerechtigkeit s. V;
    E Christoph d. Ä. ( n. 1595), Maler, erhält 1572 d. Handwerksgerechtigkeit, stellt 1578-96 Lehrjungen vor, darunter 3 S: 1585 Felix (Gerechtigkeit 1597), 1591 Christoph (Gerechtigkeit 1608) u. Christoph Hieronymus; Verwandte Florian (um 1490–1547), Maler u. Glasmaler in A., Pankraz ( n. 1526), Maler, Andreas ( n. 1579), Maler u. Glasmaler.

  • Biographie

    G., das Haupt einer weitverzweigten Augsburger Malerfamilie des 16. Jahrhunderts, wohnte in nächster Nähe des alten Fuggerhauses am Judenberg im Anwesen C 3, jetzt Maximilianstraße 19, und war Inhaber eines großen Werkstattbetriebes. Archivalisch seit 1480 (im Steuerbuch) nachweisbar, stellte er der Zunft 1483-1520 7 Maljungen vor, um 1500 hatte er deren drei. – Alle Zuschreibungen von vorhandenen Tafelmalereien an G. haben sich als unhaltbar erwiesen. Gesichert von dem Erhaltenen ist nur die Ausführung zweier Glasgemälde in Augsburg und Schwaz in Tirol. Diese geben den jeweiligen Stil des älteren Holbein so rein wieder (1496, beziehungsweise|1509), daß von ihm der Entwurf dazu stammen muß. G. vertritt den im Spätmittelalter bisher wenig beachteten und zu gering geschätzten Typ des Unternehmers aller in das Malerhandwerk schlagenden Arbeiten, während der ältere Holbein, sein Zeitgenosse, mehr den neuzeitlichen Typ des reinen Tafelmalers und Entwerfers, des Künstlers, verkörpert. G. ist der einzige namentlich bekannte Glasmaler der Holbeinzeit. Seine Nachfahren waren während des ganzen 16. Jahrhunderts in dem gleichen Gewerbe tätig.

  • Werke

    (verloren, falls nicht anders erwähnt) Augsburg: Altartafel (Dom), Glasgem., Wandmalerei in d. St. Michaelskapelle, 1481–85, dazu Fahnenmalereien u. Hungertücher, 1486;
    Malerei u. Vergoldung an e. Flügelaltar in d. Dionyskapelle zu St. Ulrich und Afra (d. Altar war 1485 b. Bildhauer Michael Erhart in Ulm bestellt worden), 1490 im Auftrag v. Ulrich Fugger u. s. Brüdern;
    Altartafel u. Glasfenster in d. Marienkapelle ebd., 1493;
    Michaelsaltar ebd., 1522;
    Wandmalerei im Refektorium d. Benediktinerklosters, „Civitas sanct Iherusalem cum alijs sanctis locis terre sancte in refectorio in pariete versus occidentem“, 1495;
    5teil. Heiligenfenster u. Altartafel d. Abtskapelle ebd., 1496 (das erstere erhalten, heute in d. Sakristei);
    2 Fahnen u. „ainem engl zu machen neve flügel“ f. St. Moritz, 1502-04;
    Schwaz/Tirol: mehrere Glasgem. f. Pfarrkirche u. Michaelskapelle (davon das mit lebensgroßem Patron d. Bergleute, dem Propheten Daniel, erhalten), 1506-09.

  • Literatur

    R. Hoffmann, Der Maler G. G., in: Zs. d. hist. Ver. f. Schwaben u. Neuburg, 1874, S. 115 ff.;
    R. Vischer, Stud. z. Kunstgesch., 1886;
    E. Buchner, in: Btrr. z. Gesch. d. dt. Kunst II, 1928, S. 324 ff.;
    Ch. Beutler u. G. Thiem, Hans Holbein d. Ä., Die spätgot. Altar- u. Glasmalerei, 1960, S. 163-75 u. ö. (mit Nachrr., Qu., L);
    ThB (auch f. Fam.).|

  • Quellen

    Qu.: Augsburg, Stadtarchiv u. genealog. Künstlerkartei in d. Städt. Kunstslgg.

  • Autor/in

    Gunther Thiem
  • Zitierweise

    Thiem, Gunther, "Giltlinger, Gumpolt" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 401-402 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136485820.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA