Lebensdaten
erwähnt 1489, gestorben vermutlich 1520
Beruf/Funktion
Glockengießer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133660508 | OGND | VIAF: 47958693
Namensvarianten
  • Getis, Peter
  • Goreis, Peter
  • Koreis, Peter
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Orte

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Zitierweise

Gereis, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133660508.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Herkunft unbekannt.

  • Biographie

    G., ein unruhiger Geist, ist in den Steuerbüchern in Augsburg 1489-97 nachweisbar; hier wird er bei Stephan Wiggaw gelernt haben, da seine 1492 gegossene Glocke in Ambach (Neuburg) bis auf geringfügige Abweichungen eine Glocke von diesem wiederholt. Bis 1505 beliefert er die Gebiete des heutigen Bayerisch-Schwaben, Mittelfranken und|Württemberg. Auf der Glocke in Kirchtal (Füssen) gibt er 1496 an, daß er in Schongau wohnhaft sei. 1496 entsteht sein Hauptwerk, die große Glocke auf dem Daniel, dem Glockenturm von Sankt Georg in Nördlingen. Hier soll er in das Bürgerrecht aufgenommen werden und steuerfrei sein. Er erhält die Hütte beim Ziegelstadel zinslos zur Ausübung seines Gewerbes. Doch ist die Nördlinger Zeit mit Streitigkeiten erfüllt; wegen Schulden an Privatpersonen, den Rat und den Grafen Joachim von Oettingen wird 1503 seine Habe beschlagnahmt. Um diese Zeit hat sich G. vorübergehend in die Dienste des Markgrafen Friedrich von Ansbach begeben. 1505 gibt er auf der Glocke in Jengen (Kaufbeuren) wieder Augsburg als Gießort an. Doch verlegt er schon im folgenden Jahr seine Tätigkeit nach Thüringen nach Aussage der dort 1506-20 gegossenen Glocken (wohnhaft 1508 in Hildburghausen und 1516 in Schleusingen). Danach verliert sich seine Spur.

    G. Stil setzt Augsburger Gießertradition fort. Bei den einfacheren Glocken beschränkt er sich auf eine Inschriftzeile, deren Lettern zwischen Schmuckmajuskeln und Minuskeln wechseln. Auf der großen Glocke in Nördlingen trennt er die einzelnen Worte der Inschrift durch mannigfaltige Reliefs, wie auch in den 4 Achsen der Flanke Reliefs angebracht sind. Er ist derjenige Augsburger Gießer aus der Zeit um 1500, von dem die meisten Glocken erhalten sind, was für seine Bedeutung spricht.

  • Werke

    Weitere Glocken: 1493 Gschwend b. Füssen, 1494 Rettenbach b. Marktoberdorf (Glocke abgegangen), 1495 Trochtellingen b. Sigmaringen, 1496 Auhausen b. Nördlingen (abgegangen), 1497 Zöbingen b. Aalen, 1498 Mönchsroth b. Dinkelsbühl u. Rettenbach b. Marktoberdorf (abgegangen), 1500 Trochtelfingen b. Aalen u. Ursheim b. Gunzenhausen, 1501 Auernheim b. Gunzenhausen, 1502 Kutzenhausen b. Augsburg, 1505 (mit d. Augsburger Gießer Laux Zotman) Honsolgen b. Kaufbeuren (abgegangen), 1506 Pfersdorf u. 1507 Ebenhards (abgegangen), Themar u. Wiedersbach b. Hildburghausen, 1508 Einburg b. Coburg (2), 1510 Coburg (2), 1516 Fambach b. Schmalkalden (abgegangen), 1519 Schöllkrippen b. Alzenau u. 1520 Gonsroth/Hessen.

  • Literatur

    D. E. Beyschlag, Btrr. z. Nördling. Geschl.hist. I, 1801, S. 78 f.;
    H. Otte, Glockenkde., ²1884, S. 198, 205;
    H. Bergner, Die Glocken im Hzgt. Sachsen-Meiningen. 1899, S. 145, 166;
    K. Walter, Glockenkde., 1913, S. 741;
    G. Wulz, Die Nördlinger Glocken- u. Zinngießer, in: Jb. d. hist. Ver. f. Nördlingen u. Umgebung, 1919, S. 84 f.;
    S. Thurm, Dt. Glockenatlas, Württemberg u. Hohenzollern, 1959, S. 49 f.;
    dies., Glockenatlas v. Bayer.-Schwaben (in Bearbeitung);
    ThB. |

  • Quellen

    Qu.: Steuerbücher (Augsburg, Stadtarchiv); Glockengießerakten, Ratsprotokolle, Inventarbuch u. Missive (Nördlingen, Stadtarchiv).

  • Autor/in

    Sigrid Thurm
  • Zitierweise

    Thurm, Sigrid, "Gereis, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 259-260 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133660508.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA