Lebensdaten
1824 – 1914
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Theaterhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116542020 | OGND | VIAF: 44454693
Namensvarianten
  • Genée, Heinrich Rudolph
  • Hamlet, P. P. (Pseudonym)
  • Genée, Rudolph
  • mehr

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Zitierweise

Genée, Rudolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116542020.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Richard (s. 1); ledig.

  • Biographie

    G. verließ das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin noch vor dem Schlußexamen, um bei F. W. Gubitz die Xylographie zu erlernen. Nachdem sein Vater die Leitung der Danziger Bühne übernommen hatte, war er dort vorübergehend Bassist (1844/45), wandte sich aber dem Journalismus zu. Im letzten Lebensjahre seines Vaters leitete er selbst das Danziger Stadttheater und blieb unter dem Nachfolger E. Th. l'Arronge noch kurze Zeit Regisseur. Als Redakteur in Danzig (1859) und Herausgeber der Coburger Zeitung (1861–64) vertiefte er seine literarischen und wissenschaftlichen Neigungen. Seine zahlreichen Bühnenwerke und -bearbeitungen (Hans Sachs, Shakespeare, Sheridan, Kleist) hielten sich lange auf den Spielplänen. Von Coburg aus begann er seine Fahrten als Shakespeare-Vorleser, machte sich durch die|besondere Methode seines Vortrags einen Namen und promovierte noch 50jährig in Jena mit einem verwandten Thema. Nach langjährigen Studien ohne eigentliche wissenschaftliche Vorbildung veröffentlichte er seit 1864 die Ergebnisse seiner Shakespeare-Forschungen. Oft in Widerspruch zu der Fachphilologie, der die Sicht des Theatermannes mißfiel, wirkte er durch Textkritik, Forschungen über das elisabethanische Theater und nachhaltige Bekämpfung der Bacon-Theorie für die Popularisierung Shakespeares und bereitete die Münchner Bühnenreform vor (Shakespeare-Bühne 1889). Auch als Theaterhistoriker lieferte er einige für seine Zeit wertvolle Arbeiten zur Bühnengeschichte Deutschlands. Er gründete 1894 in Berlin die Mozartgemeinde und war 20 Jahre lang ihr Präsident und Herausgeber ihrer „Mitteilungen“. 1895 wurde er für seine Verdienste zum Professor ernannt und später mit einem Ehrensold ausgezeichnet.

  • Werke

    u. a. Müller u. Schultze od. Die Einquartierung, 1851 (Komödie);
    Das Wunder, 1854 (Komödie);
    Ein neuer Timon, 1861 (Lustspiel);
    Ein Wendepunkt in d. Shakespeare-Kritik, in: Dt. Mus., 1866;
    Gesch. d. Shakespeare-Dramen in Dtld., 1870;
    Shakespeare, Sein Leben u. s. Werke, 1871;
    Das Dt. Theater u. d. Reformfrage, 1877;
    Die engl. Mirakelspiele u. Moralitäten als Vorläufer d. engl. Dramas, 1878;
    Lehr- u. Wanderjahre d. dt. Schauspiels, 1881;
    Die Klausnerin, 1885 (Schauspiel);
    100 J. d. Kgl. Schauspiels in Berlin, 1886;
    Die Entwicklung d. szen. Theaters u. d. Bühnenreform in München, 1889;
    Shakespeares szen. Formen in ihrem Verhältnis z. Bühne s. Zeit, in: Shakespeare-Jb. 26, 1891;
    Hans Sachs u. s. Zeit, 1893;
    Ifflands Berliner Theaterleitung (1796–1814), 1896;
    Zeiten u. Menschen, 1897;
    Das Goethe-Geheimnis … v. P. P. Hamlet, 1897;
    Promemoria f. m. Freunde, Verz. meiner seit 53 J. im Druck ersch. Schrr., 1904;
    A. W. Schlegel u. Shakespeare, 1904;
    Shakespeare in s. Wesen u. Werden, 1905;
    Gfn. Katharina, 1906 (Drama);
    Promemoria f. mich u. andere, 1913 (P).

  • Literatur

    Bühne u. Leben 50, 1894 (P in Nr. 51);
    J. Landau, R. G.s 80. Geb.tag, in: Berliner Börsen-Courier 581, 1904;
    P. Block, R. G. (1824-1914), in: Berliner Tagebl. 296, 1914;
    J. Trojan, ebd. 47, 1914;
    H. D., in: Frankfurter Ztg. 20, 1914;
    A. v. Mensi, R. G., in: Allg. Ztg. 117, 4, 1914;
    Neues Wiener Journal 7271, 1914;
    A. Ludwig, in: Jb. d. Dt. Shakespeare-Ges. 51, 1915;
    Dt. Bühnenjb. 26, 1915, S. 205-13;
    E. Decsey, in: Neues Wiener Tagbl. 164, 1935;
    I. Weithase, Die Gesch. d. dt. Vortragskunst im 19. Jh., 1940;
    DBJ I (Tl. 1914, L);
    Kosch, Theater-Lex.

  • Porträts

    Ölgem. (Brustbild) v. F. v. Lenbach;
    Phot. (Köln, Inst. f. Theaterwiss.).

  • Autor/in

    Günther Hansen
  • Zitierweise

    Hansen, Günther, "Genée, Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 183-184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116542020.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA