Lebensdaten
1847 – 1892
Geburtsort
Kranichfeld (Thüringen)
Sterbeort
Berlin-Friedenau
Beruf/Funktion
Feinmechaniker ; Fabrikbesitzer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116047135 | OGND | VIAF: 3211735
Namensvarianten
  • Bamberg, Johann Karl Wilhelm Anton
  • Bamberg, Karl
  • Bamberg, Johann Karl Wilhelm Anton
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Zitierweise

Bamberg, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116047135.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Christian Heinrich Adolph Bamberg (1811–84), Uhrmacher und Eisenhändler in Kranichfeld;
    M Johanna Dorothea (1816–92), T des Johann Elias Heintz (1784–1861), Bürgermeister in Berka/Ilm, und der Johanna Sophia Magdalena Spindler (1781–1840);
    Gvv Johann Mattheus Bamberg (1755–1837), Bürgermeister und Tuchmacher in Kranichfeld;
    Gmv Johanna Friedliebe Charlotte Firnkies (1775–1858);
    B Alexander, Mechanikerlehrling bei C. Zeiss und Gehilfe Bambergs in Berlin;
    Jena 26.4.1874 Emma, T des Fechtmeisters Roux in Jena; 1 S.

  • Biographie

    1862-66 machte er eine Lehrzeit als Mechaniker bei Carl Zeiss in Jena durch. Gleichzeitig hörte er einige Vorlesungen an der Universität Jena (bei Schäffer Trigonometrie, Stereometrie, Astronomie, bei Abbe Analysis und Experimentalphysik). 1867 vom Ministerium von der Beibringung eines Abiturientenzeugnisses entbunden, widmete er sich ganz dem Studium der Mathematik und Physik in Jena. 1868 ging er nach Berlin, um sich weiter in der Praxis auszubilden und trat 1869 bei der Firma Pistor und Martins ein, die damals die erste deutsche Werkstätte für astronomische Instrumente war. Es folgte dann eine weitere Studienzeit an der Universität Berlin. Er hörte Vorlesungen über Astronomie und Physik, speziell Optik.

    Im Jahre 1871 gründete er eine eigene feinmechanische Werkstatt, die sehr rasch zu internationalem Ruf kam. Ihm war der Anfang durch den Umstand erleichtert, daß damals in Berlin keine andere feinmechanische Werkstatt von bedeutender Leistungsfähigkeit bestand. Paris hatte damals eine Vorrangstellung in der Fabrikation feinmechanischer Geräte. B. lieferte Instrumente für Sternwarten und physikalische Laboratorien, besonders aber auch für die Marine und Landvermessungsämter. Hervorzuheben ist seine Konstruktion des Fluid-Kompasses (1875), die den damals neuen Anforderungen Rechnung trug, die entstanden durch den Übergang vom Holzschiff zum Eisenschiff und durch die erhöhten Schiffsvibrationen bei der Einführung starker Schiffsmaschinen. Er stellte einen ersten Zeitball für die Marine in Cuxhaven auf (1878). Ein von ihm für die Berliner Sternwarte geliefertes Universal-Transit-Instrument ermöglichte zum ersten Mal den Nachweis der Polhöhenschwankungen der Erde. Für die Sternwarte der Urania in Berlin baute er einen großen Refraktor. Er lieferte Längen- und Kreisteilungen von besonders hoher Präzision.

    1877 gelang es ihm zusammen mit P. Dörffel, die Berliner Mechaniker zu einem Fachverband zusammenzuschließen, der u. a. dem Gesellen- und Lehrlingsmangel abhelfen und die Weiterbildung ermöglichen sollte. Seit 1881 gab er zusammen mit E. Abbe, J. Arzberger u. a. die „Zeitschrift für Instrumentenkunde“ heraus. Die von ihm gegründete Firma besteht noch heute unter dem Namen „Askania-Werke AG., Berlin-Friedenau“. Sie hat sich nach der im Jahre 1921 erfolgten Fusion mit der Continentalen Gasgesellschaft in Dessau zu einem der bedeutendsten deutschen Industrieunternehmen ihrer Art entwickelt.

  • Literatur

    F. M. Feldhaus, C. B., Ein Rückblick auf sein Wirken u. auf d. Feinmechanik, 1929 (P).

  • Autor/in

    Marianus Czerny
  • Zitierweise

    Czerny, Marianus, "Bamberg, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 571-572 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116047135.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA