Dates of Life
1689 – 1763
Place of birth
Luzern
Place of death
Luzern
Occupation
schweizerischer Staatsmann ; patriotischer Schriftsteller ; Jurist
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 135854393 | OGND | VIAF: 80300498
Alternate Names
  • Balthasar, Franz Urs von
  • Balthasar, Franz Urs

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Balthasar, Franz Urs von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854393.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann Karl von Balthasar (1648–1703), Schultheiß von Luzern, aus einer dort 1547 eingebürgerten Patrizierfamilie, die aus Peccia im Maggiatal eingewandert war, wo das Geschlecht aber Bertinoja hieß;
    M Margaretha Schumacher ( 1704), aus einem ratsfähigen Luzerner Geschlecht;
    19.11.1714 Maria Anna Luzia (1697–1763), T des Franz Jakob Schumacher, Kleinrat von Luzern;
    S Felix von Balthasar (s. 2).

  • Biographical Presentation

    B. besuchte das Luzerner Jesuitengymnasium, weilte dann zur Ausbildung längere Zeit in Italien und bereiste Frankreich. 1721 wurde er Stadtschreiber von Luzern, in dessen Kleinen Rat (Regierung) er 1727 gelangte. Er unterstützte kraftvoll die staatskirchlichen Bestrebungen Luzerns gegenüber der Kurie im Udligenswilerhandel. Er war 1730-44 mehrmals Gesandter in den ennetbirgischen Vogteien und an der Tagsatzung, sowie eidgenössischer Repräsentant in Basel. Damals schrieb er fünf politische Abhandlungen, worin er die schweizerische Uneinigkeit und Abhängigkeit von Frankeich scharfsichtig kritisierte. In den „Patriotischen Träumen eines Eidgenossen“ regte er an, ein Seminar zur Erziehung der künftigen Staatsmänner zu schaffen. Die auf Veranlassung Isaak Iselins 1758 gedruckte Schrift ließ die verantwortlichen Politiker aufhorchen; sie bewirkte mittelbar die Gründung der Helvetischen Gesellschaft 1762, deren erster Vorsteher B. wurde.

  • Works

    Patriot. Träume eines Eydgenossen v. einem Mittel, d. veraltete Eydgnosschaft wieder zu verjüngeren, Freystadt [Lörrach] 1758; Gott mit Dir o Mensch, Luzern 1762 (z. T. autobiograph.);
    Hss. d. übrigen Aufsätze in d. Zentralbibl. Luzern; s. a. G. E. Haller, Bibl. d. Schweizer-Gesch., Registerbd., Bern 1788 (W).

  • Literature

    ADB II; J. R. Valentin Meyer, Ehrengedächtnis d. Herrn Ratsherrn F. U. B., in: Verhh. d. Helvet. Ges., 1764, S. 17-44; H. Dommann, Die nat.polit. Haltung d. Luzerner Aufklärung im 18. Jh., in: Innerschweiz. Jb. f. Heimatkde. 6, 1941, S. 26-33;
    HBLS I, 1921 (P).

  • Portraits

    Ölgem. v. unbek. Künstler (Zentralbibl. Luzern);
    Lithogr. v. R. Wallis.

  • Author

    Bruno Laube
  • Citation

    Laube, Bruno, "Balthasar, Franz Urs von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 568 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854393.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Balthasar: Franz Urs von B., schweizerischer Staatsmann, geb. zu Luzern 7. Nov. 1689, ebenda 30. Mai 1763, 74 Jahre alt. Ein Sohn des Schultheißen Joh. Karl B. Als Aeltester der damaligen Sitte gemäß zum Staatsdienste bestimmt, ward er 1721 Staatsschreiber, dann 1727 Mitglied des Kleinen Rathes (Reg.-Rath). B. ist Verfasser verschiedener Schriften über Fragen des eidgenössischen und luzernerischen Staatsrechtes, den Fremdendienst etc. Großes Aufsehen erregte seine Schrift: „Patriotische Träume eines Eidgenossen“. Frei stadt (Basel) bei Wilh. Tell's Erben. 1758. 8. 39 Stn“ die sich ebensosehr durch Ideenreichtum wie durch Adel der Gesinnung auszeichnet, wesentlich zur Gründung der Helvetischen Gesellschaft beitrug und gleichsam ihr Programm ward. — Jos. Ant. Felix v. Balthasar, schweizerischer Staatsmann und Historiker, geb. zu Luzern 11. Januar 1737, ebenda 8. April 1810, Abends um ½6 Uhr. Sohn von Franz Urs B., der aufs sorgfältigste seine Erziehung leitete, ward er nach seiner Heimkehr von der k. Akademie in Lyon, 1755, 19 Jahre alt, Großrath, nach seines Vaters Tode 1763 Kleinrath und später Säckelmeister des Kt. Luzern. Die neue Zeit, die mit dem J. 1798 anbrach, trat B. ohne Sympathie, aber mit der Objectivität des Historikers an. Zum Präsident des Stadtrathes gewählt, verblieb er in dieser Stellung bis 1807, trat dann in das Privatleben zurück, nunmehr einzig seinen Studien lebend, denen er stets seine Mußezeit gewidmet hatte. Mit B. schied ein durch reiches Wissen und wahre Vaterlandsliebe ausgezeichneter, um den Kt. Luzern hochverdienter Mann. Ein Freund der Historiker Joh. v. Müller, H. Füßli, G. E. v. Haller, B. F. v. Zurlauben, und selbst ein Forscher und Historiker von Namen, dessen Schriften, obwol meistens der Localgeschichte angehörend, immer auf Quellenstudium ruhend, weite Gesichtspunkte nicht fehlen. Großes Aufsehen erregte seine kirchenrechtliche Abhandlung: „De Helvetiorum juribus circa sacra.“, Zürich, 1763, in der er, Patrizier von Geburt und Ueberzeugung, für die staatlichen Rechte die weitgehendsten Consequenzen zog. Ein schönes Denkmal setzte er sich durch seine ausgezeichnete Helvetica-Sammlung und seine bändereichen Collectaneen, die er der Corporationsgemeinde Luzern überließ und womit er den Grundstein zu deren Bürgerbibliothek legte, der bedeutendsten der Schweiz für die Landeslitteratur. — Jos. Anton v. Balthasar, Bibliothekar, geb. 11. März 1761, 5. Juni 1837. Ein Sohn von J. A. Felix v. B., besuchte zu seiner Ausbildung London, Paris und Rom, ward dann Rathschreiber, während der Helvetik Bureauchef des helvetischen Großen Rathes, später Kantonsbibliothekar in Aarau, dann Bibliothekar der Bürgerbibliothek in Luzern, 1824 Mitglied des Großen Rathes und 1826 Mitglied des Kleinen Rathes. Ein Mann von vielseitigem Wissen, litterarisch unermüdlich thätig. Gründer der werthvollen historisch-politischen Sammlung: „Helvetia“, 1823—33. 8 Bde. und Herausgeber der drei ersten Bände. Die Abtretung seiner großen Privatbibliothek an die Regierung von Luzern, ward die Veranlassung zur Gründung (11. Febr. 1832) der luzernerischen Kantonsbibliothek.

  • Author

    Schiffmann.
  • Citation

    Schiffmann, Franz Joseph, "Balthasar, Franz Urs von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 32 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854393.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA