Lebensdaten
1853 – 1919
Geburtsort
Aitrach bei Leutkirch
Sterbeort
Kloster Ettal (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Choralforscher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 130590460 | OGND | VIAF: 88857944
Namensvarianten
  • Gaisser, Hugo Athanasius
  • Gaisser, Josef Anton (Taufname)
  • Gaisser, Hugo
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gaisser, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130590460.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Allgäuer Bauernfam.;
    V Remig (1808–77), Metzger, S d. Bauern Remig in Schwanden u. d. Rosalie Häge;
    M Walburga (1823–82), T d. Bauern Joh. Gg. Harlacher in Aichstetten u. d. Maria Anna Kirchmann.

  • Biographie

    Schon durch seine Lehrjahre bei A. Kienle im Benediktinerstift Beuron, wo er 1872 eingetreten war und von wo er in die Tochtergründung Maredsou (Namur, Belgien) mitübersiedelte, war G. der Pflege und Erforschung des Chorals zugeführt worden. Aber erst während seines römischen Aufenthaltes 1899 bis 1912, als Lehrer und ab 1906 als Rektor des Pontificio Collegio Atanasio, hat er seine Lebensaufgabe in der Beschäftigung mit dem griechischen Choral gefunden, nicht nur in dessen praktischer Pflege (berühmt war der byzantinische Kirchengesang in seiner Kirche Sant'Atanasio), sondern noch mehr in der wissenschaftlichen Erschließung dieses damals noch sehr vernachlässigten Gebietes. Wenn auch manches inzwischen überholt ist, haben doch seine Veröffentlichungen von Melodien der Auslands-Griechen in Kalabrien und Sizilien heute noch ihren Wert; mit seinen Vergleichen östlicher und westlicher Melodien hat er das erstemal ein Verfahren praktiziert, das seither zu einem wichtigen methodischen Hilfsmittel geworden ist. In diese Zeit fällt auch seine Berufung in die päpstliche Kommission zur Herausgabe der Editio Vaticana. Mit seiner Rückkehr nach Belgien 1912 (Prior in Saint-André, Brügge) haben diese fruchtbaren Arbeiten ein plötzliches Ende gefunden. Mit Kriegsausbruch 1914 mußte er wieder nach Deutschland zurückkehren und kam über die Zwischenstation Sankt Joseph in Coesfeld (Westfalen) nach der Abtei Ettal.

  • Werke

    Le Système musicale de l'Église grecque d'après la tradition, in: Rev. Bénédictine 14-15,|Maredsou 1897–98, auch separat Rom u. ebd. 1901;
    Les „Heirmoi“ de Pâques dans l'office grec, Étude rhythmique et musicale, ebd. 16-18, 1899-1901, separat Rom 1905;
    die wiss, wertvollsten Aufsätze sind die v. 1899-1909, s. MGG.

  • Literatur

    P. Demeester, Voyage de deux bénédictins aux monastères du Mont Athos, Paris u. Tournai 1908;
    W. Wolfsteiner, Erinnerungsbl., 1919, auszugsweise in: Gregorius-Bl. 44, 1919, S. 37 f.;
    Rassegna Gregoriana 3, Rom 1904, S. 433 f., 5, 1906, S. 539 f.;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    H. J. W. Tillyard u. B. Stäblein, in: MGG IV, Sp. 1258 f. (W-Verz., L);
    Riemann;
    Enc. Catt. V.

  • Autor/in

    Bruno Stäblein
  • Zitierweise

    Stäblein, Bruno, "Gaisser, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 40-41 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130590460.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA