Lebensdaten
1843 – 1921
Geburtsort
Spittal (Kärnten)
Sterbeort
Klagenfurt
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136349951 | OGND | VIAF: 80709598
Namensvarianten
  • Gängl von Ehrenwerth, Josef
  • Gängl von Ehrenwerth, Josef
  • Ehrenwerth, Josef Gängl von
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gängl von Ehrenwerth, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136349951.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1795–1874), Herrschaftsverwalter in Sp., S d. Josef (1760–1845), Herrschaftsverwalter in Kötschach, u. d. Marie Klaus;
    M Anna (1811–82), T d. Franz Mayr, Gastwirt u. Fleischhauer in Sp.; ledig.

  • Biographie

    G. kam über das Polytechnische Institut in Wien 1862/63 an die Bergakademie zu Leoben als Schüler Peter von Tunners. Nach einem vorzüglichen Abschlußexamen als Berg- und Hütteningenieur trat er 1866 in den staatlichen Montandienst in Eisenerz und war anschließend im Panzerplattenwalzwerk Store in Krain tätig. 1871 wurde er Assistent an der Bergakademie in Přibram (Böhmen) und konnte 1873 nach Leoben übergehen, wo er bald zum Adjunkten ernannt wurde. Vom 6.6.1879 an, also ganz kurz nach dem berühmten Pioniervortrag von Sidney G. Thomas in London vom 8.5.1879, veröffentlichte er hier die Reihe seiner wissenschaftlichen Abhandlungen über den Thomasprozeß, die seinen Namen in Fachkreisen weltbekannt machten. Er stellte nämlich die erste wärmetechnische Durchrechnung des Thomasprozesses an und führte den Nachweis, daß das bisher nur als Schädling angesehene Element Phosphor, auf dessen Entfernung alle Bemühungen gerichtet waren, gleichzeitig eine höchst wichtige positive Rolle als entscheidender Träger des Wärmehaushaltes spielt und insbesondere den hohen Siliziumgehalt|des Roheisens entbehrlich macht. Diese Erkenntnis hat maßgeblich zur raschen Einführung des Thomasverfahrens in den Großbetrieb beigetragen; den Auftakt hierzu gaben die ersten Chargen in Hörde und Ruhrort-Meiderich am 22.9.1879. G. wurde 1880 zum außerordentlichen Professor ernannt, und nach einer vorübergehenden Tätigkeit (1895–99) als Ordinarius in Přibram kehrte er endgültig 1899 als Nachfolger Kupelwiesers auf den Lehrstuhl für Eisen-, Metall- und Sudhüttenkunde nach Leoben zurück, wo er bis zum Übertritt in den Ruhestand 1913 wirkte und eine rege literarische Tätigkeit entfaltete. Er unternahm viele Auslandsreisen. Sein weites, über das eigentliche Fach hinausgehendes Interessengebiet bekundet zum Beispiel seine Übersetzung des Buches von Andrew Carnegie „Das Evangelium des Reichtums“. Als Junggeselle hat er seiner Hochschule und den Studenten wertvolle Stiftungen hinterlassen.|

  • Auszeichnungen

    Hofrat, Dr.-Ing. E. h. (Aachen 1910), Dr. mont. h. c. (Leoben 1914), Ehrenmitgl. d. Brit. Iron and Steel Inst. (1906).

  • Werke

    u. a. Der Thomas – Gilchrist’sche Prozeß d. Verbessemerns phosphorhaltiger Roheisensorten, in: Österr. Zs. f. Berg- u. Hüttenwesen 27, 1879, 28, 1880, 29, 1881;
    Über elektr. Eisendarst., ebd. 56, 1908, S. 21-24;
    Bausysteme d. Eisen-hochöfen, deren Beurteilung u. Wahl, ebd., S. 301-04;
    Direkte Gasfeuerung mit in Regeneratoren erhitzter Luft, nebst Anwendung auf d. Puddelofen, in: Stahl u. Eisen 5, 1885, S. 324-30;
    Zur direkten Gasfeuerung mit in Regeneratoren erhitzter Luft unter Anwendung der Glockenumsteuerung, ebd. 6.1888, S. 668 f.;
    Zur direkten Eisenerzeugung, ebd. 11, 1891, S. 299-302, 727-30, 978-83, 12, 1892, S. 224-28, 275-78;
    Bestimmung d. Gichtgasmenge u. deren Wärme-Effekt b. Eisenhochöfen, ebd. 27, 1907, S. 1292 f.;
    Ersparnisse durch Verwendung v. Trockenwind, in: Journ. of The Iron and Steel Inst. 87, London 1913, S. 118-38.

  • Literatur

    L. Beck, Gesch. d. Eisens in techn. u. kulturgeschichtl. Beziehung, 5. Abt.: Das XIX. Jh., 1903, S. 640;
    Ber. üb. d. Ehrenpromotion v. J. G. v. E. in Aachen am 11.6.1910 u. Begründung f. d. Ehrung, in: Stahl u. Eisen 30, 1910, S. 1084;
    F. Schraml, ebd. 41, 1921, S. 283 f. (P);
    R. Walzel, in: Die Montanist. Hochschule 1849-1949, Festschr. z. Jubelfeier ihres hundertj. Bestandes in Leoben, 1949, S. 90 f. (P);
    O. v. Keil-Eichenthurn, in: DJB III, 80-82 (W-Verz.).

  • Autor/in

    Richard Walzel
  • Zitierweise

    Walzel, Richard, "Gängl von Ehrenwerth, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 18-19 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136349951.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA