Lebensdaten
1546 – 1618
Geburtsort
Waterlappe, Kirchspiel Bremen bei Soest
Sterbeort
Neuhaus bei Paderborn
Beruf/Funktion
Bischof von Paderborn
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118666339 | OGND | VIAF: 42631820
Namensvarianten
  • Dietrich von Fürstenberg
  • Fürstenberg, Dietrich von
  • Dietrich
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Zitierweise

Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118666339.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. (1510–67), auf Bilstein, kurkölnischer Rat u. Droste zu Werl, S des Frdr. u. der Metta v. Plettenberg;
    M Anna ( 1583), T des Raban v. Westphalen, auf Lichtenau, u. der Helene v. Hörde;
    B Caspar (1545–1618), kurkölnischer Rat u. Droste (s. ADB VIII); Großneffe Ferd. v. Fürstenberg ( 1683), Bischof v. Paderborn u. Münster.

  • Biographie

    D. wurde 1577 Dompropst von Paderborn und als solcher am 5.7.1585 von der katholischen Majorität des Domkapitels zum Bischof gewählt. 1598 empfing er im Kloster Böddeken die Bischofskonsekration. Die Wahlkapitulation verpflichtete ihn zur Erhaltung der katholischen Religion bei Klerus und Volk. Die von ihm 1602 erlassene Agende fand in dem fast ganz lutherisch gewordenen Bistum erst allmählich Eingang. Seine Sorge galt den jährlich gehaltenen Synoden. In der Stadt Paderborn, wo sich revolutionäre Tendenzen mit der lutherischen Bewegung verknüpften, ging er mit großer Härte vor. Die Hinrichtung des Bürgermeisters Liborius Wichart erfolgte nicht in erster Linie aus religiösen, sondern aus absolutistisch-landesherrlichen Gründen. Den Rekatholisierungsplänen diente die Errichtung der katholischen Druckerei von Matthäus Pontanus (1597) und vor allem die Neuordnung des Schulwesens mit Hilfe der 1580 angesiedelten Jesuiten. Für diese errichtete er ein Kolleg und ein Studiengebäude, in dem das in karolingische Zeit zurückgehende, seit 1585 den Jesuiten anvertraute Gymnasium und die 1614 gegründete Jesuitenuniversität mit|philosophischer und theologischer Fakultät untergebracht wurden. 1612 beteiligte er sich an der durch den Domdechanten Arnold von der Horst erfolgten Gründung des Kapuzinerklosters. Die weltliche Regierung führte er mit großer Umsicht. Es gelang ihm, ohne Bedrückung des Landes die Schulden abzutragen und einen Schatz zu hinterlassen.

  • Literatur

    F. Roerich, Kath. Lpr.v. Abscheiden … d. Herrn D. Bischoffen d. Stiffts Paderborn, 1619;
    N. Schaten, Ann. Paderbornenses, III, hrsg. v. M. Strunck, 1741, S. 513-770;
    W. E. Giefers, Gesch. d. Wefelsburg u. d. Bischof Theodor v. F. „Memorial-Büchleins“, 1855;
    F. J. Pieler, Leben u. Wirken C.s v. F., 1873 (Tagebuchauszüge mit vielen Hinweisen auf D. u. Stammtafel);
    F. v. Löher, Gesch. d. Kampfes um Paderborn, 1874;
    W. Richter, Gesch. d. Paderborner Jesuiten I, 1892;
    ders., Gesch. d. Stadt P. II, 1903;
    ders., Festschr. z. 300. Jubiläum d. Theodorianums, 1912, S. 5-32;
    L. Keller, Die Gegenref. II, 1887, III, 1895;
    Berr. üb. d. Katholizismus u. Protestantismus in d. norddt. Diözesen v. 1607, veröff. v. H. V. Sauerland, in: Röm. Quartalschr. 14, 1900, S. 384 ff.;
    J. Schmidlin, Die kirchl. Zustände in Dtld. vor d. 30jähr. Kriege, T. 3, 1910 (Erl. u. Erg. zu J. Janssen, Gesch. d. dt. Volkes, 1878 ff., VII, H. 5/6, S. 225 ff.);
    A. Thöne, 19 Ahnherren d. Fürstbischofs Th. v. F., 1927, S. 17 f.;
    A. v. Fürstenberg-Weichs, Die Umbettung d. Fürstbischofs Th. v. F. im Paderborner Dome, in: Westfäl. Adelsbl., Jg. 6, 1929, S. 175-77;
    H. Rothert, Westfäl. Gesch. II, 1950, S. 107-17.

  • Porträts

    Philos.-theol. Ak. Paderborn u. im Schloß Herdringen; Kupf. v. Ph. Bouttlats jun., Antwerpen (Abb. in Trias Episcoporum, Paderborn 1692);
    Epitaph v. H. Gröninger.

  • Autor/in

    Klemens Honselmann
  • Zitierweise

    Honselmann, Klemens, "Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 684-685 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118666339.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA