Lebensdaten
1865 – 1933
Geburtsort
Schweinfurt
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Bauingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 127870989 | OGND | VIAF: 15805883
Namensvarianten
  • Freytag, Theodor

Orte

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Zitierweise

Freytag, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127870989.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Oskar (1823–90), Kaufm., S d. Kaufm. Wolfg. Adam u. d. Marg. Katharina Walss;
    M Maria Magd. Franziska (* 1824), T d. Kaufm. Karl Heinr. Stepf in Sch. u. d. Rosina Dor. Bach.

  • Biographie

    F. studierte an der TH München, legte 1892 die Staatsprüfung für den öffentlichen Baudienst ab und war Baupraktikant bei den Straßen- und Flußbauämtern Landshut und Deggendorf. Nach der Ernennung 1893 zum Staatsbauassastenten (Regierungsbaumeister) wurde ihm der Neubau der Kesselbergstraße übertragen, die als Gebirgsstraße vom Kochelsee zum 200 m höher gelegenen Walchensee führt. Die dem Landschaftsbild angepaßte reizvolle Linienführung ist F. zu verdanken. 1894 an das Straßen- und Flußbauamt Schweinfurt berufen, wurde er 1901 als Bauamtmann dessen Vorstand, 1909 Vorstand des Straßen- und Flußbauamtes Würzburg. Inzwischen war die Ausnutzung der bayerischen Wasserkräfte in den Vordergrund des allgemeinen Interesses getreten. Insbesondere war der Ausbau des für die Elektrizitätsversorgung des Landes wichtigen Walchenseewerkes dringend geworden. Nach einem öffentlichen Preisausschreiben wurde die staatliche Bauleitung Kochel gebildet und zu ihrem Vorstand 1911 F. berufen. In eingehenden Untersuchungen klärte er die zweckmäßigste Ausgestaltung dieser wichtigen Großwasserkraft, welche erstmalig als sogenanntes Spitzenwerk den Schwerpunkt der Energieversorgung Bayerns bildete und|somit die Wasserkräfte für die Versorgung des ganzen Landes heranzuziehen versuchte. F. stellte den baureifen Entwurf auf und erhielt 1914 die Bauleitung. 1918 zum Vorstand der Abteilung für Wasserkraftausnutzung und Elektrizitätsversorgung im Staatsministerium des Innern berufen, wurde er 1929 als Ministerialdirektor Vorstand der Obersten Baubehörde des gleichen Ministeriums (1932 Ruhestand). – F. vor allem ist die Verbesserung der Schiffbarkeit des Mains zu danken, im Zusammenhang mit größeren Straßen- und Brückenbauten. Beim Umbau der Staustufe Schweinfurt setzte er sich für den Bau des der MAN patentierten Walzenwehres ein und wurde somit richtungweisend für diesen späterhin so sehr beliebten Wehrverschluß für weite Wehröffnungen. Nach dem Weltkriege wurde zur schnellen Arbeitsbeschaffung der Ausbau großer Wasserkraftanlagen angestrebt. Neben dem Walchenseewerk entstand die Wasserkraftanlage „Mittlere Isar“. Die Elektrizitätsversorgung des Landes sollte durch das „Bayernwerk“ in neue Bahnen gelenkt werden. F. wurde in den Aufsichtsrat der 3 damals gebildeten staatlichen Aktiengesellschaften berufen und bekam damit großen Einfluß auf die Vervollkommnung der Projekte. Er klärte dabei durch eingehende wasserwirtschaftliche Untersuchungen den zweckmäßigsten Ausbau der bayerischen Wasserkräfte und bearbeitete den Generalplan zu ihrer Ausführung.

  • Werke

    Das Walchenseewerk, ⁴1922;
    Großwasserkraftausnützung i. d. Schweiz, in: Dt. Wasserwirtsch. 18, 1923, S. 81-93;
    Die Wasserkraftausnützung in Bayern, in: Wasserkraft u. -wirtsch. 21, 1926, S. 227-33;
    Ausnützung d. Gewässer, in: Weltkraftkonferenz, Barcelona 1929, I, A, S. 1-19. – Hrsg. (i. A. d. Bayer. Innenmin.): Wasserkraftausnützung in Bayern, 1926.

  • Literatur

    Holler, in: Wasserkraft u. -wirtsch. 28, 1933, S. 263 f. (P);
    Dt. Wasserwirtsch., 1933, S. 242 f.

  • Autor/in

    Walter Sbrzesny
  • Zitierweise

    Sbrzesny, Walter, "Freytag, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 428-429 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127870989.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA