Lebensdaten
1859 – 1924
Geburtsort
Bern
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
schweizerischer Wirtschaftspolitiker
Konfession
reformiert?
Normdaten
GND: 136009522 | OGND | VIAF: 80426456
Namensvarianten
  • Frey, Alfred
  • Frey, Alfred, schweizerischer Wirtschaftspolitiker
  • Y. D., schweizerischer Wirtschaftspolitiker

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Zitierweise

Frey, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136009522.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Adolf s. (1);
    Emma Burger, 4 S, 2 T.

  • Biographie

    F. wandte sich erst nach Abschluß einer kaufmännischen Lehre zu Todtnau im Wiesental und nach kurzer Tätigkeit als Sekretär des Jugendschriftstellers Julius Lohmeyer dem Studium von Rechtswissenschaft und Geschichte in Zürich, Berlin, Leipzig und Paris zu. 1882 wurde er 1. Sekretär des Schweizerischen Handels- und Industrievereins, der bis 1900 einen maßgeblichen Einfluß auf das Wirtschaftsleben des Landes gewann. 1900 wurde er dessen Vizepräsident, 1917 Präsident. Seit 1900 war er Mitglied des Nationalrates, Konsulent des Bundesrates in handels- und zollpolitischen Fragen und Delegierter beim Abschluß von Handels- und Zollverträgen, bei denen er sich für das Schutzzollsystem einsetzte. Der Bundesstaat von 1848 war in die Ära der Kampf- und Schutzzölle gedrängt worden, nachdem er während Jahrzehnten an seiner Freihandelspolitik gegen den Protektionismus der Nachbarländer nur dank der Erschließung überseeischer Absatzmärkte hatte festhalten können. Maßgebend war F. beteiligt am Zolltarif von 1902 und an den bis 1906 geführten Konferenzen über Handelsverträge mit Italien, Deutschland, Österreich-Ungarn und Spanien, ebenso während des 1. Weltkrieges an der Versorgung des Landes mit Lebensmitteln und Rohstoffen wie nachher an der Erhaltung der Exportfähigkeit der Industrie. Mit dem Willen, in jeder Hinsicht unabhängig zu bleiben, lehnte er ihm angetragene Präsidien in Nationalrat und Kommissionen, wie 1917 selbst die Wahl in den Bundesrat ab. Er besaß ein souveränes Wissen und tiefe Einsicht in die mit der fortschreitenden Industrialisierung sich stellenden Probleme. Viel beachtet waren seine formvollendeten, von überzeugender Durchschlagskraft erfüllten Reden, so über den Eintritt der Schweiz in den Völkerbund. Bis zu seinem Lebensende führte er im Auftrage der Bundesbehörden Verhandlungen mit auswärtigen Regierungen, war noch 1923 Experte der internationalen Handelskammer an der vom Völkerbund einberufenen Zollkonferenz in Genf. Die schweizerische Zolltarifgesetzgebung jener Zeit trägt den Stempel seines Geistes. Dr. honoris causa rerum cameralium (Universität Zürich), Ehrenbürger von Zürich (1906).

  • Werke

    Gutachten betr. d. mutmaßlichen Ertrag e. eidgen. Tabakzolls, 1895 (mit E. W. Milliet);
    Zoll- u. handelspol. Rückblicke u. Lehren, Ber. d. Kaufmänn. Ges. Zürich, 1906;
    Dtld. u. d. schweizer. Mehlzoll, 1908;
    Der Gotthardvertrag, Referat, gehalten im Nationalrat 1913.

  • Literatur

    Neue Zürcher Ztg., 1924, Nr. 1409, 1430;
    T. Geering, in: Zs. f. schweizer. Statistik u. Volkswirtsch. 60, 1924, S. 388 f.;
    E. Richard, Lebenserinnerungen, 1941;
    ders., Endefeuer, 1946;
    O. Mittler, in: Biogr. Lex. d. Aargaus, 1958, S. 220 f. (W, L, P);
    HBLS (P).

  • Autor/in

    Otto Mittler
  • Zitierweise

    Mittler, Otto, "Frey, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 415 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136009522.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA