Lebensdaten
1641 – 1698
Geburtsort
Bern
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Gründer des bernischen Postwesens
Konfession
reformiert?
Normdaten
GND: 129685895 | OGND | VIAF: 35541637
Namensvarianten
  • Fischer, Beat von
  • Fischer, Beat
  • Fischer von Reichenbach, Beat
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fischer, Beat von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129685895.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Beat (1613–67), Landvogt, Gutsbes., S d. Beat (1577–1629), Landvogt, Mitgl. d. Kl. Rats in B. (S d. Burkhard, 1538–92, Mitgl. d. Gr. Rats, Landvogt, aus Thuner Ratsgeschl.);
    M Esther (* 1619), T d. Gg. Tribolet (1579–1662), Salzdir., u. d. Judith Werenfels;
    Bümpliz b. Bern 6.6.1667 Euphrosyne (1650-1727), T d. Welschseckelschreibers Rud. Wurstemberger u. d. Euphrosyne Fischer;
    3 S, 1 T, u. a. Beat Rud. (1668–1714), Samuel (1673–1720), Heinr. Frdr. (1076–1725), führten d. Post weiter, teils auf eigene Rechnung, teils in Regie;
    Ur-E Emanuel Frdr. (s. Gen. 3).

  • Biographie

    F. war unternehmend und weitsichtig, belesen und sprachkundig. Es kommt ihm das Verdienst zu, das Postwesen der Republik Bern gegründet zu haben. 1675 wurde ihm das Postregal als Mannlehen für 25 Jahre übertragen. Als Entgelt hatte F. die obrigkeitlichen Briefe des Rates kostenlos zu befördern. Als der Rat jedoch später entdeckte, was für ein gutes Geschäft F. gemacht hatte, mußten F.s Nachkommen eine angemessene Pachtsumme bezahlen. Die Kuriere trugen die berner Standesfarben. Auf Briefe nach Zürich, Basel, Schaffhausen und Genf war die Antwort am 3. Tag erhältlich. Die Boten liefen 3-4mal wöchentlich, und die Felleisen aus London, Amsterdam, Paris, den Rheinstädten nach Mailand, Turin, Venedig, Lyon und umgekehrt wurden durch die F.schen Estafetten 2mal wöchentlich befördert. Die Brieftaxen wurden vom Empfänger bezahlt, was damals als Erleichterung galt. F. hatte teils allein, teils mit anderen Unternehmungen Postverbindungen nach Frankreich, dem Deutschen Reich, den Niederlanden, nach Italien über den Gotthard, den Großen Sankt Bernhard, den Simplon und über den Splügen ins Leben gerufen. Er soll auch den Plan gehabt haben, einen Kurs über den Lötschenpaß einzuführen. Die F.sche Post gewann zusehends an Ausdehnung: 1692 übernahm sie das Postwesen von Solothurn, 1695 das des Fürstentums Neuenburg, 1698 das vom Wallis, 1699 dasjenige von Freiburg und 1693 den Transit durch Luzern. F. kümmerte sich als Ratsherr um die Errichtung von staatlichen Kornhäusern und um den Seidenbau. Er stiftete ein Ballhaus und eine Reitschule. 1678 leitete er das Münzwesen, 1681 den Salzhandel und betreute 10 Jahre das Waisenhaus.

  • Literatur

    K. L. F. v. Fischer, B. F., in: Slg. Bern. Biogrr. I, 1884, S. 365-77 (P);
    H. Müller, Die F.sche Post in Bern in d. J. 1675-98, 1917;
    E. Rüd, Zürcher. Postgesch. bis 1848, 1937;
    M. Moser, Das Zürcher Postwesen u. s. leitenden Männer…, 1948;
    ders., Das Schaffhauser Postwesen, 1949;
    ders., Das St. Galler Postwesen II, 1957;
    E. Wolfensberger, Die Post, ihre Entstehung u. Entwicklung, 1949.

  • Autor/in

    Marc Moser
  • Zitierweise

    Moser, Marc, "Fischer, Beat von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 173 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129685895.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA